Rose nahm nach der 1:4-Heimpleite gegen Donezk in der Champions League - dem letzten Spiel unter Coach Domenico Tedesco - zwei Änderungen vor: Raum und Forsberg spielten für Halstenberg und Henrichs (beide Bank). Damit wurde die RB-Aufstellung nominell einen Tick offensiver. Poulsen saß nach überstandenem Muskelfaserriss erstmals in der Saison 2022/23 wieder auf der Bank.
BVB-Coach Edin Terzic entschied sich bei den von personellen Problemen geplagten Dortmundern im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Kopenhagen in der Königsklasse nur zu einem verletzungsbedingten Wechsel: Wolf ersetzte Hazard (muskuläre Probleme). Beim Bundesliga-Debüt der etatmäßigen Nummer zwei Meyer rückte Lotka im Vergleich zur Champions League für Unbehaun als Reservekeeper auf die Bank. Für Nationalspieler Süle war es das Startelfdebüt in der Bundesliga für den BVB.
Orban mit Köpfchen, Szoboszlai per Traumtor
Nur in den Anfangsminuten hatte die Borussia mit direktem Spiel Vorteile, doch dann ging Leipzig nach einer von Werner herausgeholten Ecke früh in Führung: Orban überwand Meyer per platziertem Kopfball aus elf Metern (6.). Der Treffer verlieh den Sachsen mehr Selbstvertrauen. Erfolgreich störte RB das Aufbauspiel der Dortmunder zumeist früh und ließ den BVB so offensiv nicht zur Entfaltung kommen.
Während Schlotterbeck nach einer Standardsituation schon kurz vor der Pause per Kopf die einzige nennenswerte Torannäherung der Gäste in der ersten Hälfte verbuchte, wurde Leipzig immer wieder mit schnellem und direktem Spiel in die Spitze gefährlich. Szoboszlai scheiterte schon kurz nach dem 1:0 aus guter Position volley an Meyer (8.). Nachdem Wolf nach einem Konter gerade noch vor Szoboszlai klärte (33.), vergab Werner kurz vor der Pause aus bester Position das 2:0 (44.), das nur wenig später aber dennoch fallen sollte: Der auffällige Szoboszlai traf mit einem Sonntagsschuss aus zentraler Position wuchtig (45.).
Modeste verzieht, RB bleibt gefährlicher
Bundesliga - 6. Spieltag
Obwohl Terzic erst nach einer knappen Stunden auf die Leipziger Führung personell reagierte und Reyna und Moukoko für Wolf und Brandt brachte (59.), entwickelte die Borussia nach der Pause etwas mehr Zug nach vorne.
Die klareren Chancen aber hatte zunächst weiter Leipzig. Nkunku versprang in bester Position ein Ball bei der Annahme (54.), Werner scheiterte wenig später an Meyer (61.). Erst danach hatte der BVB nach Flanke von Reyna durch Modeste, der per Volleyabnahme knapp verzog (63.), seine beste Chance der Partie.
Haidara entscheidet endgültig
In der Schlussphase, für die Terzic Debütant Njinmah für Özcan brachte (69.), wurde die Partie zerfahrener, geprägt von einigen Unterbrechungen nach Wechseln oder Zweikämpfen. Am Ende nutzte Leipzig die immer größer werdenden Räume noch zum 3:0 durch Joker Haidara, der nach Zuspiel von Werner ins verwaiste Tor traf (84.). Ein Erfolg, der aufgrund der deutlichen Vorteile in Sachen Chancen auch in der Höhe verdient war.
Die Leipziger erwartet unter der Woche das Auswärtsspiel in der Champions League bei Real Madrid (Mittwoch, 21 Uhr). Am Samstag um 18.30 Uhr ist RB dann in Gladbach - bei Roses nächstem Ex-Klub - im nächsten Ligaspiel gefordert.
Dortmund trifft ebenfalls am Mittwoch um 21 Uhr im Auswärtsspiel bei Manchester City unter anderem auf seinen Ex-Spieler Haaland. In der Liga kommt es anschließend zum Revierderby bei Schalke (Samstag, 15.30 Uhr).