Gladbachs Trainer Marco Rose wartete im Vergleich zum 2:2 in Stuttgart mit vier Änderungen auf: Wendt, Herrmann, Wolf und Plea kamen für Bensebaini, Zakaria, Stindl (alle Bank) sowie Embolo (Verstoß gegen die Corona-Grundverordnung) zum Zug.
Werder-Coach Florian Kohfeldt vertraute im Vergleich zum 2:0 gegen Augsburg auf Schmid anstatt Selke.
Bremen werde defensiv beginnen, hatte Rose seine Erwartungshaltung im Interview vor dem Spiel kundgetan. Und er lag richtig: Die Gäste staffelten sich tief, attackierten erst kurz hinter der Mittellinie. Die Räume waren eng, die Borussia verfing sich immer wieder im Abwehrnetz des Kontrahenten. Eine schnelle Führung hätte die Taktik aufgeweicht, Elvedi platzierte per Kopf jedoch freistehend direkt auf Pavlenka (6.).
Friedl passt gegen Wolf auf
Bremens Umschaltmomente wurden zunächst im Keim erstickt, zwischenzeitlich über 80 Prozent Ballbesitz dokumentierten die Gladbacher Dominanz. Immer wenn die Fohlenelf schnell kombinierte, geriet der SVW in Bedrängnis - Friedl war gegen den durchgebrochenen Wolf Retter in höchster Not (15.).
Mitte des ersten Durchgangs ließ der Druck der Rose-Elf nach, Werder befreite sich aus der Umklammerung. Ein erster Nadelstich durch Sargent verpuffte dank Elvedi (21.), ehe auf der anderen Seite Pavlenkas versuchte Rettungsaktion vor dem Strafraum in ein Foul an Hofmann und eine Verwarnung mündete (22.).
Sommer pariert stark und ist im Glück
Der Elan der Gladbacher, bei denen Plea kein Faktor war, ebbte immer mehr ab, zu durchschaubar waren die Angriffsaktionen der Hausherren (Ausnahme: Wolf, 28.) gegen die abgeklärte Defensive der Grün-Weißen, die immer zielstrebiger wurden. Schmids Volleyabnahme auf den rechten Winkel lenkte Sommer famos um den Pfosten (27.). Nicht so gut sah der vor den Strafraum geeilte Gladbacher Keeper zehn Minuten später aus, als er per Kopf vor Mbom rettete, den dazwischenfunkenden Sargent aber foulte (und im Nachgang ebenfalls Gelb kassierte). Referee Martin Petersen wendete die Vorteilsregel an, gegen Agus Abschluss aus 15 Metern rettete Ginter auf der Linie (37.).
Bundesliga - 17. Spieltag
Nach Wiederanpfiff prägte Ereignislosigkeit das Geschehen. Werder agierte absolut auf Augenhöhe und war offensiv im Ansatz sogar etwas griffiger. Dann standen die ersten Wechsel an, bei Bremen kam Moisander für den angeschlagenen Toprak (56.), Rose reagierte auf den sehr verhaltenen Vortrag seiner Schützlinge mit Benes und Stindl für Neuhaus und Herrmann (59.).
Elvedi wie aus dem Nichts
Die Einwechslung von Benes sollte sich schnell auszahlen. Bremen hatte bis dato gut verteidigt, passte aber einmal nicht auf, als der Youngster einen Freistoß auf den Kopf des ungedeckten Elvedi trat und der Ball mit Hilfe des Innenpfostens den Weg ins Netz fand (66.).
Rashica trifft nur den Pfosten
Der Treffer schien Bremen den Zahn zu ziehen. Die Offensivbemühungen der Hanseaten prallten in der Folge lange Zeit an der Defensive der sich zurückziehenden Fohlenelf ab. Bis kurz vor Schluss, als zwei Joker der Gäste auf den Plan traten: Rashica scheiterte am Pfosten (87.), Bittencourts verdeckter Abschluss rauschte über den Balken (90.).
Weiter geht es für Gladbach bereits am Freitag (20.30 Uhr) mit dem Rückrundenstart gegen Dortmund. Die Bremer sind im Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr) bei der Berliner Hertha gefordert.