Bundesliga

Ginter bleibt für Streich EM-Kandidat: "Dann wären wir alle glücklich"

Freiburger Nationalspieler bis auf Röhl gesund zurückgekehrt

Ginter bleibt für Streich EM-Kandidat: "Dann wären wir alle glücklich"

"Alle wären glücklich": Freiburgs Trainer Christian Streich und Abwehrmann Matthias Ginter.

"Alle wären glücklich": Freiburgs Trainer Christian Streich und Abwehrmann Matthias Ginter. IMAGO/Jöran Steinsiek

Zu viel jammern wollte Christian Streich nicht über die angespannte Personalsituation, die durch die Verletzung von Merlin Röhl noch schwieriger geworden ist. "Wichtig ist, dass die Spieler, die gesund sind, ihre Leistung auf den Platz bringen", betonte der SC-Trainer. "Darüber reden wir, auch intern mit der Mannschaft, und nicht über die Verletzten."

Angesichts des Ausfalls vieler Leistungsträger und der Belastung vor allem der Nationalspieler, müsse er das "jetzt von Spiel zu Spiel regeln, jonglieren, und die Balance in den Aufstellungen finden".

Bundesliga, 12. Spieltag

Für die Partie gegen Darmstadt stelle sich auch die Frage, wie fit die teilweise gerade erst zurückgekehrten Nationalspieler sind. Roland Sallai (Muskelfaserriss im Oberschenkel) war zwar verletzt, musste aber trotzdem zur ungarischen Nationalmannschaft reisen und wurde dort weiter behandelt, wie Streich jetzt berichtete.

Streich über Sallai: "Auf keinen Fall von Anfang an"

Mit dem Sport-Club stand er bislang nur in der kurzen Einheit am Donnerstagvormittag auf dem Platz. "Er spielt auf keinen Fall von Anfang an, aber wenn wir grünes Licht kriegen, dann ist nicht ausgeschlossen, dass er auf der Bank sitzt", sagte Streich.

Dort könnte eventuell zunächst auch Ritsu Doan Platz nehmen, weil er lange Reisen mit Zeitverschiebungen hinter sich hat. Der Japaner kehrte aber immerhin mit Erfolgserlebnissen zurück: Beim 5:0 gegen Myanmar steuerte er ein Tor bei, beim 5:0 gegen Syrien in Saudi-Arabien hatte er nur einen Kurzeinsatz.

Mit besonders viel Selbstvertrauen kamen die beiden Österreicher Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch nach den 2:0-Siegen in der EM-Quali in Estland und im Test gegen Deutschland nach Freiburg. Lienhart erzielte zudem ein Tor gegen Estland. "Sie haben beide gut gespielt", lobte Streich.

Es sagen ja sowieso alle etwas darüber, da fehle dann gerade noch ich.

Christian Streich

Zur Leistung der deutschen Nationalmannschaft wollte sich der SC-Coach hingegen nicht äußern: "Es sagen ja sowieso alle etwas darüber, da fehle dann gerade noch ich." Gefragt nach seinem Verteidiger Matthias Ginter, der zuletzt in den DFB-Aufgeboten fehlte, gab er sich zuversichtlich. Wenn der 29-Jährige für den Sport-Club weiter konstant seine Leistung zeige, sei er auch wieder ein Kandidat für die Nationalmannschaft.

Win-Win für Ginter, den SC und die Nationalelf

"Für ihn geht es darum, dass er bei uns gut auf dem Platz steht und richtig gute Spiele macht. Dann werden die Verantwortlichen das sehen und ihn wieder dazunehmen", sagte Streich. "Das wäre meine Idee, wie es laufen sollte. Und ich gehe davon aus, dass das auch so passiert. Dann wären wir alle glücklich - die Nationalmannschaft und wir auch."

Im ausverkauften Heimspiel gegen Darmstadt ist Ginter auf jeden Fall wieder gefragt. Zumal der SC-Trainer vor allem defensive Stabilität einfordert, "dass wir nicht wie gegen Gladbach den Gegner zu einfachen Toren einladen". Außerdem "wäre es einfach auch mal wieder wichtig, in Führung zu gehen". Das war den Freiburgern im letzten Heimspiel gegen Mönchengladbach zwar gelungen, danach gab das Team den Vorsprung aber her und holte am Ende den 1:3-Rückstand zumindest noch auf.

Streichs Warnung vor Darmstadt: "Sie spielen einfach"

In den kommenden Wochen mit den "wichtigen Duellen" gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte will der Sport-Club aber noch einige Punkte bis zur kurzen Weihnachtspause sammeln. Denn trotz Tabellenplatz acht geht der Blick eher nach unten. "Man will den Abstand vergrößern, damit man sich in ruhigeren Gewässern bewegt", sagte Streich, erwartet aber "eine richtige Aufgabe" gegen Darmstadt, und das habe er seinem Team auch so gesagt. Der Aufsteiger habe eine "sehr ordentliche Bundesliga-Mannschaft, die mutig spielt", bei der man "das Gefühl hat, die denken, sie haben nichts zu verlieren und spielen einfach".

Daniela Frahm

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