Kopf-an-Kopf-Rennen der Torschützen: Hilbert und Köhler im Kampf um den Ball. dpa
Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel musste im Vergleich zum 1:1 in Dortmund auf Preuß verzichten, der Knieprobleme hatte. Außerdem blieb für Takahara nur ein Platz auf der Bank. Inamoto und Mahdavikia rückten für die beiden in die Startelf.
Auch Stuttgarts Coach Armin Veh hatte Sorgen. Nach dem 3:1 gegen die Bayern fehlten bei den Schwaben Tasci (Knieprellung) und Bastürk (Oberschenkelprobleme). So stand Beck in der Abwehrreihe und Khedira spielte im Mittelfeld.
Ohne großes Abtasten nahm die Partie sofort Tempo auf und hatte nach drei Minuten die erste strittige Szene. Im Fünfmeterraum klärte Delpierre vor dem einköpfbereiten Amanatidis mit dem Fuß. Die Hessen reklamierten auf gefährliches Spiel, doch der Schiedsrichter sah es anders und ließ weiterspielen. Stuttgart brauchte einige Minuten, um ins Spiel zu finden, hatte dann allerdings zwei gute Möglichkeiten innerhalb einer Minute. Zunächst scheiterte Cacau, nachdem er zuvor schön von Hilbert in Szene gesetzt wurde, an Pröll. Sekunden später passte der Brasilianer auf Hitzlsperger, der am Tor vorbei zielte (10.).
Das Spiel war von Beginn an auf beiden Seiten von viel Hektik geprägt, aber trotz vieler kleiner Fouls sah der Unparteiische in dieser Phase von Verwarnungen ab. Stuttgart war sichtlich bemüht, die Partie zu beruhigen, was gegen die aggressiven Hessen allerdings nicht so recht gelingen wollte. Allerdings fehlte bei den Hausherren im Spiel nach vorne die Organisation und oft wurde überhastet agiert. Erst als Ochs Amanatidis schickte, musste Keeper Schäfer eingreifen. Den Schuss des Ex-Stuttgarters ließ Schäfer abklatschen, so dass Delpierre klären musste (26.). Das Spiel blieb völlig offen, weil beide Mannschaften mutig in die Offensive gingen. So vergab Khedira nach einer Flanke von Hitzlsperger eine gute Kopfballchance (29.). Danach legten beide Teams eine Verschnaufpause ein und nahmen deutlich Tempo aus der Partie.
Als der VfB das Spiel langsam in den Griff zu bekommen schien, folgten zwei Rückschlage: Zunächst musste Gomez verletzt vom Feld, und Marica wurde eingewechselt (41.). Augenblicke später ließ sich Hitzlsperger in der Vorwärtsbewegung von Ochs den Ball abjagen. Ochs legte auf halblinks zu Köhler, dessen Schuss von Meira leicht abgefälscht wurde, so dass Schäfer ohne Chance war. Doch die Schwaben steckten beides Weg. Pardo hebelte mit einem schönen Pass auf Hilbert die Abseitsfalle aus und Hilbert schob den Ball an Pröll vorbei ins Netz (45.).
Der 14. Spieltag
Mit viel Tempo kam die Veh-Elf aus der Pause. Zunächst landete ein 30-Meter-Schuss von Pardo nur am Pfosten. Wenig später eine schöne Kombination: Cacau spielte auf rechts zu Hilbert, der von Köhler nicht entscheidend gestört wurde und vors Tor flankte. Hier war Marica zur Stelle und schob aus kurzer Distanz ein, Inamoto war zu spät gekommen (48.). Es war der erste Bundesligatreffer für den Rumänen. Frankfurt hatte jetzt sichtlich Schwierigkeiten und ließ weiterhin die Struktur im Offensivspiel vermissen. So hatte einzig Köhler eine Chance, nachdem er den Ball von Amanatidis bekam, doch Delpierre störte gerade noch rechtzeitig (54.). Stuttgart legte sofort nach: Cacau passte aus dem Mittelfeld nach vorne, Spycher fälschte unglücklich ab und Hitzlsperger schoss aus kurzer Distanz ein (57.).
Ließ sich von seinen Teamkameraden feiern: Hitzlsperger schoss das 3:1. dpa
Die Eintracht machte es den Schwaben jetzt denkbar einfach. Im Mittelfeld fand die Funkel-Elf überhaupt nicht mehr in die Zweikämpfe. Kam Frankfurt dann aber doch mal über die Flügel, zeigte die VfB-Abwehr Schwächen: Nach einer Flanke von Mahdavikia landete ein Volleyschuss von Amanatidis jedoch nur am Pfosten (70.). Frankfurt hatte durchaus die Chance den Rückstand nochmal wett zu machen. Bei den Schwaben ging etwas die Konzentration verloren, so dass die Abwehrreihe einige Lücken offenbarte. Aber die Hessen steckten zu früh auf, setzten zu wenig nach. Stuttgart brachte die Führung am Ende sicher über die Zeit, hätte durch Konter sogar noch erhöhen können und machte es auch: Marica passte vors Tor, wo der bis dahin glücklose Cacau den Ball mit Hilfe von Pröll im Tor unterbrachte (90.+2).
Eintracht Frankfurt muss am Samstag in Wolfsburg beim VfL antreten. Stuttgart ist bereits wieder am Dienstag in der Champions League gegen die Glasgow Rangers gefordert, ehe es am Wochenende gegen Dortmund geht.