Nach der 2:3-Niederlage in Rostock am vergangenen Spieltag stellte Cottbus' Coach Bojan Prasnikar auf drei Positionen um. In der Abwehr kam Ziebig für den verletzten Kukielka ins Team, während Kioyo im Sturm den Vorzug vor Rangelov erhielt und Rivic im Mittelfeld Bassila ersetzte. Thomas Schaaf musste auf Seiten von Werder Bremen im Vergleich zum 4:0 gegen Karlsruhe auf die verletzten Andreasen und Hugo Almeida verzichten. Dafür kamen Baumann und erstmals seit fast einem Jahr Klasnic nach einer Nierentransplantation zum Einsatz.
Der FC Energie begann gegen die Bremer Offensiv-Maschine (bisher 30 Treffer) vorsichtig und defensiv. Die Lausitzer standen gut in der Abwehr und verlegten sich aufs Kontern, während sich der SV Werder anfangs schwer tat, gefährlich vor das Tor von Tremmel zu kommen.
Trotzdem musste der Cottbuser Keeper nach wenigen Minuten sein ganzes Können aufbieten. Eine Ecke von Jensen kam über Umwegen zu Klasnic, der aber Tremmel nicht überwinden konnte (6.).
Der 14. Spieltag
Durch die defensive Taktik der Cottbuser mit zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehr hatte Spielmacher Diego Probleme die Offensive der Bremer anzukurbeln. Vieles auf Bremer Seite blieb Stückwerk, so dass die größte Werder-Chance der ersten Halbzeit aus einem Freistoß resultierte, den Naldo von der Strafraumgrenze an die Latte hämmerte (33.).
Dabei hatten die Werderaner noch Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Bereits in der 21. Minute hatte der FC Energie einen Treffer erzielt, dem wegen Abseits die Anerkennung verweigert wurde. Nach einem Skela-Freistoß kam Kioyo zum Schuss, den Wiese nur abklatschen konnte. Den Abpraller verwandelte da Silva zwar, doch Schiedsrichter Manuel Gräfe vertraute seinem Assistenten und pfiff ab.
Nach fast einjähriger krankheitsbedingter Abstinenz kehrte Klasnic ins Team der Bremer zurück und vergab in der 6. Minute die Führung. dpa
Cottbus blieb bis zur Pause mit gelegentlichen Kontern gefährlicher als die Bremer, die mehr vom Spiel hatten, sich jedoch keine Chancen erspielten. So hatte Skela den Führungstreffer in der 37. Minute auf dem Fuß, verzog jedoch aus kurzer Distanz. Dazu hatte Ziebig mit einem 22-Meter-Hammer in der 44. Minute Pech, als er das Lattenkreuz von Wieses Tor traf.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs kam der SV Werder trotz größerer Spielanteile nicht richtig in Fahrt, und auch nicht gefährlich vor das Tor von Tremmel. Da auch die Lausitzer keine Durchschlagskraft entwickelten, verlief das Spiel ohne Höhepunkte schleppend.
Erst in der 54. Minute ging wieder ein Raunen durch das Stadion, als Angelov auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torwart gegen einen Kopfball von Mertesacker klärte.
In der 63. Minute hatten die Bremer aber das Glück, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe einen Zweikampf von Rosenberg und Cvitanovic im Cottbuser Strafraum sehr streng interpretierte. Nachdem der Cottbuser die Hand auf der Schulter von Rosenberg hatte und dieser zu Boden ging pfiff der Referee Elfmeter. Den verwandelte Diego sicher.
Die Lausitzer mussten jetzt ihre defensive Ausrichtung aufgeben und ihrerseits auf Angriff umschalten. Die abgeklärte Werder-Abwehr konnte der FC Energie aber nur selten in Verlegenheit bringen, zumal Torwart Wiese bei den wenigen Torchancen auf dem Posten war.
Für Cottbus kam es in der Schlussphase noch schlimmer. Der eingewechselte Mosquera hatte bei einem Bremer Konter auf der linken Seite viel Platz, schaute lange und brachte den Ball in die Mitte. Dort verschätzte sich Torwart Tremmel völlig. Offenbar hatte der Keeper mit einer Flanke gerechnet und musste zuschauen, wie sich der Ball über ihn ins Tor senkte (83.).
Auch die letzten verzweifelten Bemühungen der Lausitzer verpufften, als Wiese gegen Skela und Sörensen in der Schlussphase glänzend reagierte und den Bremer Sieg sicher stellte.
Die Situation von Cottbus als Tabellenschlusslicht verbessert sich nach der Niederlage natürlich nicht. Die Lausitzer müssen nun alle Konzentration auf das Spiel gegen Karlsruhe am nächsten Sonntag richten. Der SV Werder bleibt nach dem Sieg an den Bayern dran und muss in der Champions League am Mittwoch gegen Real Madrid, und danach am Samstag gegen den HSV in der Bundesliga ans Eingemachte.