Nachdem Immobile bei Lazio Rom - aktuell nur Neunter der Serie A, aber zuletzt mit zwei Siegen in Folge - in drei aufeinanderfolgenden Spielen nicht in der Startelf stand (zwei Jokereinsätze, einmal verletzt), kehrte der Kapitän am 3. Spieltag der Gruppe E anstelle von Castellanos zurück in die erste Elf. Der Wechsel im Sturm war nur eine von fünf Veränderungen, die Trainer Maurizio Sarri nach dem 2:0 über Sassuolo Calcio vornahm. Außerdem rückten Casale, Hysaj, Vecino und Zaccagni für Patric, Lazzari, Guendouzi und Pedro in die Anfangsformation.
Mit einem Unentschieden gegen Atletico (1:1) und einem Sieg bei Celtic Glasgow (2:1) im Rücken reisten die Adler aus Rom zum dritten Gruppengegner, Feyenoord Rotterdam. Auch die Niederländer waren gegen Celtic erfolgreich (2:0), mussten sich dem Spitzenreiter der Gruppe aus Madrid allerdings geschlagen geben (2:3). Vier Tage nach dem 4:0 gegen Vitesse Arnheim wurde Trainer Arne Slot beim Tabellendritten der Eredivisie lediglich zu einem Wechsel gezwungen. Zerrouki ersetzte den verletzten Minteh.
In De Kuip übernahmen die Gastgeber zunächst die Spielkontrolle - und hatten die erste gute Chance. Nach einer Flanke von Hartmann setzte Gimenez seinen Kopfball freistehend knapp am Tor vorbei (10.). Das Spiel war lange Zeit taktisch geprägt. Während Lazio im Anlaufverhalten kaum Räume zuließ, hatten die Italiener selbst große Probleme, das Pressing der Gastgeber zu überspielen.
Gimenez besorgt die Führung im zweiten Anlauf
Wenn aber mal was nach vorne ging, dann war es bei Feyenoord. Erstmals jubelten die Niederländer nach 25 Minuten, als Stengs blitzschnell schaltete, Gimenez in die Tiefe schickte und der Mexikaner den Ball im Strafraum bei einem Pressschlag mit Hysaj irgendwie im Tor unterbrachte. Nach Videobeweis wurde der Treffer allerdings aufgrund einer knappen Abseitsstellung zurückgenommen. Nur sechs Minuten später gab es dann aber nichts mehr auszusetzen. Diesmal drehte sich der Torjäger clever gegen Casale ein und ließ Provedel im Tor keine Chance (31.).
Champions League
Lazio schien in der Folge etwas besser ins Spiel zu finden, brachte den Ball häufiger in die gegnerische Hälfte, kreierte dabei aber keine Gefahr. Lediglich Luis Alberto setzte einen Kopfball auf das Tor, jedoch in die Arme von Bijlow. Das zweite Tor fiel dagegen in der Schlussphase der ersten Halbzeit auf der Gegenseite. Feyenoord bekam zu viel Raum, der eiskalt genutzt wurde. Stengs legte zurück für Zerrouki, der von der Strafraumkante ins obere linke Eck verwandelte (45+2.).
Mehr Intensität nach der Pause
Sarri reagierte, brachte zunächst Guendouzi sowie Lazzari und kurz darauf auch Castellanos für den blass gebliebenen Immobile - doch das Spiel machte zunächst weiter Feyenoord. Die Niederländer hatten die riesige Chance zum 3:0, doch Igor Paixao versagten nach feinem Zuspiel von Stengs frei vor dem Tor die Nerven (51.).
Der frische Castellanos kam kurz darauf allerdings zur Großchance auf der Gegenseite. Bijlow wehrte den Abschluss von Zaccagni zunächst ab, den Abpraller erreichte der Stürmer mit dem langen Bein, setzte die Kugel aber aus kurzer Distanz über die Latte (57.). Im Anschluss war Feyenoord wieder am Zug, doch Hartmanns Chance aus kurzer Distanz konnte gerade noch geblockt werden (61.).
Gimenez schnürt den Doppelpack
In dieser Phase des Spiels nahm auch die Intensität zu. Schiedsrichter Tobias Stieler zückte einige Gelbe Karten, der Spielfluss litt darunter. Lazio gelang es nicht, Druck aufzubauen und auf den Anschlusstreffer zu spielen. Stattdessen besorgte Feyenoord das 3:0. Nachdem Provedel den ersten Versuch von Timber noch pariert hatte, war Gimenez zur Stelle und schnürte mit dem Abstauber seinen Doppelpack (74.).
Fortan schien das Spiel entschieden, doch eine extrem ungeschickte Aktion von Lopez bescherte den Italienern noch einmal einen Elfmeter, den Pedro eiskalt verwandelte (83.). In der Nachspielzeit hatte Romagnoli die große Chance auf das 2:3, scheiterte aber fünf Meter vor dem Tor an Bijlow (90+4.). So sicherte sich Feyenoord den letztlich verdienten 3:1-Heimsieg und schob sich in der Tabelle der Gruppe E vorbei an Lazio.
Für Feyenoord geht es am Sonntag (12.15 Uhr) in der Eredivisie mit dem Topspiel bei Twente Enschede - aktuell Vierter - weiter. Lazio Rom muss erst am Montag (20.45 Uhr) gegen die AC Florenz ran. Das Rückspiel in der Champions League gibt es dann am 7. November (21 Uhr) in Rom.