Bundesliga

Bald Rekordtransfer: Schade von Freiburg nach Brentford

Brentford holt U-21-Nationalspieler

Doppelter Rekordtransfer: "Stolze" Freiburger lassen Schade nach England ziehen

Erzielte in bislang 29 Bundesliga-Einsätzen fünf Tore: Kevin Schade.

Erzielte in bislang 29 Bundesliga-Einsätzen fünf Tore: Kevin Schade. IMAGO/Eibner

Nach monatelangem Buhlen hat der FC Brentford sein Ziel erreicht und Kevin Schade vom SC Freiburg verpflichtet. Der 21 Jahre alte Stürmer schließt sich zwar zunächst auf Leihbasis bis zum Saisonende dem West-Londoner Premier-League-Klub an, im Sommer greift dann aber eine Kaufpflicht, die an sehr niedrigschwellige Bedingungen geknüpft ist. Der SC erhält mit Verzögerung 25 Millionen Euro, von denen etwa eine Million Euro auf die halbjährige Leihgebühr entfällt. Schade wird damit der teuerste Verkauf der Freiburger Klubgeschichte.

"Der Weg mit Kevin von der Fußballschule bis in die Bundesliga hat uns sehr viel Freude bereitet. Kevin hat in dieser Zeit eine sehr gute und rasante Entwicklung genommen und gezeigt, welch Potential in ihm steckt. Das Interesse aus der Premier League hat uns seit längerem begleitet. Da nun auch die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, wollten wir ihm diesen Schritt ermöglichen", wird SC-Vorstand Jochen Saier in der Klubmitteilung am Mittwoch zitiert. "Die Ausrichtung zu diesem Zeitpunkt gibt uns frühzeitige Planungssicherheit und Handlungsspielraum." Man blicke nun "nicht ohne Stolz auf seine weitere Entwicklung auf der Insel".

Schade bald an der Spitze: Die teuersten Abgänge des SC Freiburg

Schade, geboren in Potsdam, war vor viereinhalb Jahren vom FC Energie Cottbus - der wie der SV Babelsberg nun finanziell profitieren wird - in die Nachwuchsabteilung der Freiburger gewechselt. Während seiner starken Debütsaison in der Bundesliga, in der er unter anderem mit vier Toren und einer Vorlage in 21 Spielen überzeugte (14 davon als Joker), hatte er seinen Vertrag bis Mitte 2026 verlängert. Inzwischen ist er auch fünfmaliger U-21-Nationalspieler (vier Tore). Weil er in der laufenden Spielzeit viel Luft nach oben ließ und auch verletzungsbedingt nur auf 306 Pflichtspielminuten kam, verliert Freiburg keinen Leistungsträger.

Brentford bezwang zuletzt ManCity und Liverpool - Schade erhält die 9

Im Sommer hatte Brentford mit einem Angebot über knapp 20 Millionen Euro Ablöse plus Boni sowie eine Weiterverkaufsbeteiligung vergeblich um Schade geworben, aber auch nach dem erhaltenen Veto nicht lockergelassen. Nun wechselt der Rechtsfüßer, der die Rückennummer 9 erhält, zu einem der derzeit formstärksten Teams der Premier League.

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Die Bees um den dänischen Trainer Thomas Frank und den deutschen Mittelfeldspieler Vitaly Janelt holten aus ihren letzten vier Spielen zehn Punkte, unter anderem bezwangen sie schon Meister Manchester City (2:1) und jüngst Vizemeister Liverpool (3:1). Nach Platz zwölf als Aufsteiger in der Vorsaison gibt es inzwischen sogar zarte Europapokalträume. Ein Problem allerdings: Toptorjäger Ivan Toney (zwölf Treffer in 16 Spielen) droht wegen Verstößen gegen die Wettregeln eine längere Sperre - auch deswegen wird Frank froh sein, in Schade künftig eine neue Alternative in der Offensive zu haben. Läuft alles glatt, erhält er nach der Saison einen Vertrag bis 2028.

Auch Brentford kündigt eine "Rekordablöse" an

Danach winken Freiburg noch weitere Einnahmen: Erfolgsabhängige Boni und eine Weiterverkaufsbeteiligung werden und können die Summe dieses bemerkenswerten Deals in Zukunft noch erhöhen. Auch Brentford kündigte für den Sommer eine "Rekordablöse" an. Frank sprach am Mittwoch von einem "typischen Brentford-Transfer": "Er ist ein vielversprechendes Talent, in dem wir großes Potenzial sehen." 

"Ich habe Freiburg viel zu verdanken", sagt Schade. "Beim Sport-Club bin ich Bundesligaspieler geworden und der Verein stand auch in schwierigen Zeiten immer hinter mir. Erlebnisse wie der Aufstieg in die 3. Liga, das erste Bundesligator in Mönchengladbach oder die Spiele in der Europa League werden mich immer begleiten. In England sehe ich die Chance auf den nächsten Schritt in meiner Karriere. Diese Chance möchte ich unbedingt ergreifen."

jpe, CSL