Bundesliga

BVB: Die bewegten Monate des Paris Brunner

Nachwuchs-Stürmer winkt ein Profi-Vertrag

Die bewegten Monate des Paris Brunner

Darf sich Hoffnungen auf seinen ersten Profi-Vertrag beim BVB machen: Paris Brunner.

Darf sich Hoffnungen auf seinen ersten Profi-Vertrag beim BVB machen: Paris Brunner. IMAGO/RHR-Foto

Die letzten Monate des Jahres 2023 waren für Paris Brunner durchaus ereignisreich - wohl selten waren bei einem Nachwuchs-Fußballer die vielzitierten Höhen und Tiefen so schnell aufeinander folgend für die Öffentlichkeit sichtbar. Im vergangenen Sommer wurde der 17 Jahre alte Stürmer aus Borussia Dortmunds U 19 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold für den vielversprechendsten Spieler der Altersstufe U 17 ausgezeichnet, eine größere Zahl von Fußball-Interessierten nahm ihn wohl erst im Oktober wahr.

Damals wurde Brunner von seinem Verein überraschend suspendiert, "aus disziplinarischen Gründen" wie der BVB mitteilte, ohne diese genauer zu erläutern. Der Spieler werde "bis auf Weiteres nicht am Spielbetrieb teilnehmen". "Es gab einen Vorfall, der uns zu dieser Maßnahme gezwungen hat", ergänzte Profi-Trainer Edin Terzic kurz darauf. Für den Angreifer und seinen Klub starteten zwei Wochen mit teils wilden Spekulationen, bevor Brunner am 1. November begnadigt wieder ins Training zurückkehrte.

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Gerade noch rechtzeitig. Denn nachdem er die deutsche U 17 als bester Spieler des Turniers bereits im Sommer zum EM-Titel geführt hatte, wartet nun auf sein Team die Weltmeisterschaft in Indonesien. Brunner erzielte fünf Treffer und wurde erneut als bester Spieler ausgezeichnet - vor ihm war das nur 2007 Toni Kroos als deutschem Spieler gelungen. "Herausragende Fähigkeiten", attestierte ihm sein Nationaltrainer Christian Wück.

Brunner: Vorfall aus dem Oktober "für uns erledigt"

Ein turbulenter Herbst, der mit seiner ersten Kader-Nominierung für die BVB-Profis endete - und im kommenden Jahr trotz aller Ereignisse durchaus noch überboten werden könnte. Im Februar feiert der frühere Bochumer seinen 18. Geburtstag und darf sich dann aller Voraussicht nach auch über seinen ersten Profivertrag freuen. "Wir reden bei Paris natürlich nicht mehr über einen Fördervertrag", sagte Dortmunds NLZ-Direktor Lars Ricken nun den "Ruhr Nachrichten": "Wir haben einen klaren Plan mit ihm. Den haben wir mit ihm und seiner Familie besprochen. Klar ist, dass er mit seiner Qualität ein Thema für den Profibereich wird."

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Brunners Wucht, seine Physis, seine Präsenz vor dem gegnerischen Tor und eine gute Grundschnelligkeit machen Hoffnung, dass ihm auch dort der Durchbruch gelingen könnte, auch wenn er zum Beispiel im Bereich Technik durchaus noch Luft nach oben hat. Ricken zumindest blickt erfreut auf den Verlauf der turbulenten Zeit. Suspendierung und Wiedereingliederung seien "definitiv" richtig gewesen: "Es gab einen Vorfall, dann hat er drei Partien nicht gespielt. Wir haben es aber mit vielen Gesprächen mit ihm und den Eltern gut aufgearbeitet. Damit war und ist das für uns erledigt." Dem Verein sei es wichtig gewesen, "es vor der WM aus der Welt zu schaffen. Er hatte ja im Vorfeld der Weltmeisterschaft dafür gesorgt, dass die Jungs zur WM fahren konnten. Das wollten wir ihm nicht nehmen".

Und das habe sich gelohnt: "Respekt für die WM, die er gespielt hat! Aber auch dafür, wie er zu uns zurückgekommen ist, er war ja direkt bei den Profis auf der Bank. Dann hat er sich in der Youth League nicht geschont, sich gegen Paris in jeden Zweikampf reingeknallt. Das war extrem bemerkenswert. Er hat eine gute Widerstandsfähigkeit - die wird er auch brauchen." Was Ricken damit meint? "Seine Gegenspieler gehen teilweise rücksichtslos in die Zweikämpfe, versuchen, ihn so zu provozieren. Die nächste Zeit wird eine Herausforderung für ihn. Aber so, wie er sich in den letzten Monaten entwickelt hat, wird er damit gut umgehen können."

Patrick Kleinmann

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