2. Bundesliga

Stark im Oktober: Darmstadt 98 schielt nach oben

Die Lilien schielen auf die Spitzenplätze

Darmstadts fast perfekter Oktober

Ist mit Darmstadt auf dem Vormarsch: Torsten Lieberknecht.

Ist mit Darmstadt auf dem Vormarsch: Torsten Lieberknecht. imago images/Zink

6:1 in Sandhausen, 3:0 gegen Bremen, 2:0 gegen Nürnberg, dazu ein Remis bei Holstein Kiel. Darmstadt hat sich im Oktober bärenstark präsentiert und nach dem coronabedingt schwachen Saisonstart wieder in die Spitzengruppe der 2. Liga gearbeitet.

Beim jüngsten 2:0 über den zuvor in der Liga noch ungeschlagenen Club bewiesen die Lilien, dass man auch mit einer gegen den Ball passiven Spielweise erfolgreich sein kann. Trainer Lieberknecht wusste, dass Nürnberg im Kombinationsspiel seiner Mannschaft überlegen sein würde und ließ daher ein kompaktes Mittelfeldpressing spielen. "Es war vielleicht nicht so glanzvoll wie in einigen anderen Spielen in dieser Saison", gab Verteidiger Emir Karic die unangenehme Spielweise zu.

"Wir verteidigen nicht immer perfekt"

Der Matchplan ging aber voll auf, da einmal mehr auf Angreifer Luca Pfeiffer Verlass war und der Club mit fortlaufender Zeit immer müder wurde. Die Franken hatten 120 Pokalminuten in den Beinen und gegen das Darmstädter Bollwerk nur selten zündende Ideen. "Wir verteidigen zwar nicht immer perfekt, aber dennoch richtig gut unseren eigenen Sechzehner. Das ist eine Qualität, die sich die Jungs erarbeitet haben. Das ist eben wichtig, dass hinten alle bereit sind, intensiv zu verteidigen", lobt Lieberknecht die Abwehrarbeit seiner Mannschaft.

Dass die Lilien aber auch anders können, haben sie in dieser Spielzeit bereits gezeigt. Offensivspektakel wie gegen Ingolstadt, Hannover und Sandhausen belegen, dass Darmstadt viel mehr kann als gegen spielerisch starke Mannschaften "nur" zu verteidigen. Mit 27 Toren stellen die Südhessen gemeinsam mit Regensburg die zweitbeste Offensive der Liga, nur Tabellenführer St. Pauli ist in dieser Kategorie noch besser (28).

Isherwood glänzt

Gegen den Club waren es aber dennoch die beiden Innenverteidiger Patric Pfeiffer (kicker-Note 2) und Thomas Isherwood (1,5), die herausragten und sich auch in der kicker-Elf des 12. Spieltags wiederfanden. Besonders Isherwood, der weiterhin den eigentlichen Stammverteidiger Lasse Sobiech vertritt, wird immer mehr zu einer wichtigen Säule in der Viererkette und hat einen großen Anteil daran, dass die Lilien im Oktober nur zwei Gegentore kassierten.

Am Sonntag wartet mit Schalke nun die nächste Spitzenmannschaft der Liga, gegen die sich Darmstadt taktisch sicherlich ähnlich präsentieren wird. Das Momentum liegt dennoch bei den Lilien, da die Knappen jüngst im Pokal gegen 1860 München rausflogen und auch in der Liga gegen Heidenheim verloren haben. "Aktuell haben wir die Momente oft auf unserer Seite, wir sind eiskalt und belohnen uns für die Leistungen", weiß Tobias Kempe um die Formstärke der Darmstädter, die dem starken Oktober einen noch besseren November folgen lassen wollen.

kon

Trio verdient sich eine 1,5: Die kicker-Elf des 12. Spieltags