Weil der 1. FSV Mainz 05 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln gepunktet hatte (1:1), stand fest: Darmstadt brauchte einen Sieg gegen Mitaufsteiger Heidenheim, um noch einmal auf acht Zähler an Platz 16 heranzurücken und den sicheren Abstieg zumindest zu vertagen. Gegen Heidenheim musste Torsten Lieberknecht gleich vier Spieler ersetzen, die noch in der Vorwoche beim dritten Saisonsieg, dem 2:0 in Köln, in der Startelf standen: Riedel (Knöchelprobleme), Bader (Nasenbeinbruch), Gjasula (Beckenprellung) und Seydel (Adduktorenprobleme) verpassten die Partie, Zimmermann, Karic, Jannik Müller und Pfeiffer rückten in die Anfangsformation.
Deutlich besser war da die Ausgangslage der Heidenheimer, die durch das Ergebnis bei Mainz gegen Köln nicht mehr auf einen direkten Abstiegsrang rutschen konnten und mit einem Auge gar noch auf Platz 8, der unter Umständen zu den Conference-League-Play-offs berechtigen könnte, schielen durften. Zuletzt tat sich die Mannschaft von Frank Schmidt allerdings schwer und gewann nur eines der letzten neun Ligaspiele - ausgerechnet gegen den FC Bayern (3:2). Im Vergleich zum 1:2 gegen Leipzig musste der dienstälteste Coach der Liga auf Maloney (Schulterverletzung) und Traoré (5. Gelbe) verzichten, die von Schöppner und Föhrenbach ersetzt wurden.
Munterer, aber torloser erster Durchgang
In einem unterhaltsamen ersten Durchgang waren es die Darmstädter, denen die erste Chance gehörte. Nach Zuspiel von Skarke setzte Nürnberger den Schuss aus halblinker Position aber über das Tor (5.). Auf der Gegenseite fand sich Dinkci wenig später in vielversprechender Position wieder, traf den Ball nach einem Steckpass von Sessa jedoch nicht richtig (9.).
Bundesliga - 31. Spieltag
Mit der Zeit übernahmen die Gäste mehr und mehr das Kommando, wurden zielstrebiger und kamen zur ganz großen Chance auf die Führung. Bei einer Flanke von Föhrenbach schraubte sich Mainka hoch, scheiterte aus sechs Metern aber am stark reagierenden Schuhen (26.). Nachdem Nürnberger erneut aus halblinker Position für die Lilien vergab (27.), näherte sich auch Pieringer noch einmal an, schoss aus 14 Metern halbrechts aber knapp am linken Pfosten vorbei (37.), weshalb es torlos in die Pause ging.
Hohes Tempo nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel schalteten beide Teams noch einmal einen Gang hoch. Es dauerte nur wenige Sekunden, da scheiterte Skarke aus der Distanz an Heidenheims Keeper Müller (46.). Auf Seiten der Gäste wurde erst Mainka geblockt (56.), dann kratzte Schuhen Kleindiensts Abschluss von der Strafraumkante raus (58.). Per Freistoß kam Nürnberger zur besten Lilien-Chance, doch auch Müller zeichnete sich aus und holte den Ball aus dem linken Winkel (66.).
In der Schlussphase waren es die Darmstädter, die etwas mehr Entschlossenheit zeigten. Nach einem sauberen Konter rettete Müller gegen Vilhelmsson (75.), die Distanzschüsse von Skarke (85.) und Justvan (86.) gingen über das Tor und auch der eingewechselte Honsak scheiterte nach Ablage von Pfeiffer (88.).
Dovedan bringt die späte Entscheidung
Stattdessen war es ein Konter der Heidenheimer gegen hoch aufgerückte Lilien, der doch noch für den Sieg des FCH sorgte. Kühlwetter erlief einen hohen Ball und gab flach in die Mitte, wo Maglica ein Luftloch schlug. Dahinter lauerte Dovedan, der aus kurzer Distanz vollstreckte (90.).
Wenige Minuten später herrschte Gewissheit: Der SV Darmstadt 98 ist abgestiegen, Heidenheim hat den Klassenerhalt derweil so gut wie sicher. Drei Spieltage vor dem Ende beträgt der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 neun Punkte. Das Torverhältnis (-8) ist im Vergleich zu dem der Mainzer (-17) ebenfalls besser. Deutlich näher ist da der mögliche Europapokal-Platz 8: Auf den FC Augsburg fehlen dem Aufsteiger nur noch zwei Punkte.
Für die Lilien geht es am kommenden Samstag (15.30 Uhr) mit einem Gastspiel in Wolfsburg weiter. Die Heidenheimer müssen erneut am Sonntagabend (19.30 Uhr) ran: Dann ist der 1. FSV Mainz 05 zu Gast.