Nach dem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt tauschte Augsburgs Coach Markus Weinzierl zweimal: Im Mittelfeld spielten Caligiuri und Gruezo anstelle von Framberger (Bank) und Moravek (Adduktorenverletzung). Der zuletzt aufgrund von Knöchelproblemen ausgefallene Finnbogason saß zumindest wieder auf der Bank. Derweil verzichtete Leverkusens Trainer Gerardo Seoane nach dem überzeugenden 4:0 gegen Mönchengladbach auf personelle Änderungen.
Augsburg vom Pech verfolgt
3. Spieltag
Augsburg hatte in der Geschichte der Bundesliga noch nie gegen Leverkusen gewinnen können - und das sollte sich auch im 21. Anlauf nicht ändern. Die Fuggerstädter präsentierten sich zwar engagiert, waren präsent in den Zweikämpfen, aber sie waren alles andere als vom Glück geküsst.
In der dritten Minute wollte Iago gegen Schick klären, traf den Ball dabei aber derart unglücklich, dass er seinen eigenen Schlussmann Gikiewicz mit einem Lupfer überwand. Unzufrieden waren die bayerischen Schwaben sicherlich auch mit der Bewertung einer Grätsche von Bakker an Hahn im Bayer-Strafraum. Es gab Kontakt, doch für Schiedsrichter Benjamin Brand war das nicht ausreichend, um Strafstoß zu geben. Er ließ weiterspielen, hatte aber auch sichtbar Kontakt mit seinen Assistenten - der VAR griff auch nicht korrigierend ein (8.).
Damit nicht genug, denn nur etwas später klebte auch Niederlechner das Pech am Fuß respektive dem Kopf: Bei einem Demirbay-Schuss vom linken Strafraumeck aus fälschte der 30-Jährige den Ball noch entscheidend per Kopf ins eigene Netz ab (14.).
Bakker bringt den FCA zurück - VAR greift ein
Die beiden Tore waren Wirkungstreffer, der FCA tat sich in der Folge schwer, wirkte mental ein wenig angeschlagen. Bayer kontrollierte das Geschehen und sorgte über Paulinho (22., 27.) weiter für Gefahr, brachte sich dann aber selbst wieder in die Bredouille: Bakker agierte bei einer Flanke ziemlich unbeholfen, erlaubte sich zunächst einen Stockfehler und irritierte dann noch Torhüter Hradecky. Niederlechner dankte und besorgte den Anschlusstreffer (30.).
Etwas später durfte sich die Werkself bei Hradecky bedanken, der mit einer Glanzparade gegen Vargas den Ausgleich verhinderte - zuvor hatten zahlreiche Bayer-Spieler das Verteidigen eingestellt, weil sie bei Iagos Außenbahnlauf den Ball im Aus gesehen hatten, doch Brand hatte das Spiel nicht unterbrochen (39.).
Diabys Tor zählt nicht - FCA stürmisch nach der Pause
Wieder nur vier Minuten danach stand der Unparteiische erneut im Rampenlicht, diesmal nach einem Treffer von Diaby zum vermeintlichen 3:1. Diesmal gab es ein Signal aus Köln, Band schaute sich die Szene noch einmal an und nahm den Treffer zurück. Aranguiz hatte den Ball in der Entstehung mit der Hand gespielt (43.). Das war dann auch der letzte Aufreger einer furiosen ersten Hälfte.
Durchgang zwei war lange Zeit eine klare Sache für den FCA, der zackiger auftrat, Bayer mit starkem Gegenpressing immer wieder unter Druck setzte und mit aller Macht auf den Ausgleich drängte: Dem auffälligen Caligiuri (50., 54.) und Niederlechner (61.) fehlte jedoch das nötige Quäntchen Abschlussglück.
Am Ende wird's deutlich
Von der Leverkusener Souveränität aus Hälfte eins war kaum noch was zu sehen, vielmehr agierte Bayer hektisch und erlaubte sich immer wieder schlampige Pässe. Das befeuerte den Sturmlauf der Gastgeber, die quirlig blieben, den finalen Pass aber auch nicht an den Mann bekamen.
So lief die Zeit erbarmungslos ab, ebenso wie die Werkself in der 75. Minute konterte: Nach einer suboptimal ausgeführten FCA-Ecke spurtete der eingewechselte Wirtz los, war aber drauf und dran, den Ball zu verlieren. Schick übernahm, schüttelte Gumny auf seinem Weg zum Sechzehner ab und traf aus 16 Metern zentraler Position gekonnt in den rechten Winkel.
Der Augsburger Widerstand war damit gebrochen, Wirtz setzte sogar noch einen drauf, als er nach langem Zuspiel von Demirbay Gikiewicz umkurvte und aus spitzem Winkel den 4:1-Endstand markierte (81.). Es hätte anschließend sogar noch ein Debakel für die Fuggerstädter werden können, hätten Schick (88.) und der eingewechselte Neuzugang Adli (89.) nicht Alu-Pech gehabt.
Am 4. Spieltag steht für den FC Augsburg das Gastspiel bei Union Berlin an (Samstag, 15.30 Uhr). Bayer Leverkusen empfängt zur gleichen Zeit Borussia Dortmund.