Aues Trainer Pavel Dotchev veränderte seine Startformation nach dem 0:4 beim HSV auf vier Positionen: Fandrich, Zolinski, Kühn und Cacutalua liefen für Carlson, Majetschak, Nazarov und Trujic (alle Bank) auf.
Hannovers Coach Christoph Dabrowski schickte im Vergleich zum 1:1 gegen Regensburg hingegen nur einen neuen Akteur ins Rennen: Teuchert ersetzte Beier (Bank).
96 direkt wach
Während Hannover von der ersten Minute im Spiel war, brauchten die Hausherren lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die 96er machten Druck, Aue kam mit den engen Räumen nicht gut klar und spielte in der Anfangsphase entsprechend strukturlos. Diese Schläfrigkeit wurde prompt bestraft: Schon die zweite Ecke brachte Kerk in der dritten Spielminute ins Zentrum, im Gegensatz zum ersten Eckstoß nur wenige Sekunden vorher fand diese Hereingabe einen Abnehmer: Börner brachte die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:0 im Netz unter.
Weydandt erhöht - Aue zu harmlos
Der Gegentreffer rüttelte die Gastgeber aber nicht wach, weiterhin spielte nur 96. Vor allem Stürmer Weydandt wurde immer wieder in Szene gesetzt. Nachdem der Angreifer in der 22. Minute noch am stark parierenden Männel scheiterte, erhöhte Weydandt nur kurze Zeit später auf 2:0: Nach Vorlage von Stolze blieb im Eins-gegen-eins zwar erneut Männel der Sieger, beim Nachschuss aus spitzem Winkel war der Aue-Keeper dann aber machtlos (23.).
Im Anschluss fanden die Veilchen etwas besser ins Spiel, ohne wirklich gefährlich zu werden. Wenn sich Aue mal dem gegnerischen Tor annäherte, dann nur über Einzelaktionen. Die beste Chance hatte Kühn, der mit einem Linksschuss aus 18 Metern das Tor um einen knappen halben Meter verfehlte (34.). 96 schaltete bis zum Abpfiff der ersten Hälfte einen Gang zurück, Aue fehlten schlichtweg die Mittel, um sich einem Anschlusstreffer anzunähern.
Dreifach-Wechsel zeigt Wirkung
Heim-Coach Dotchev setzte in der Pause ein Zeichen und wechselte gleich dreimal: Nazarov, Trujic und Carlson kamen für Messeguem, Zolinski und Strauß. Die Veränderung zeigte Wirkung: Die Veilchen spielten plötzlich viel strukturierter nach vorne, von Hannover kam offensiv kaum noch etwas. Zwar standen die 96er hinten solide, trotzdem fand Aue immer wieder Lücken im letzten Drittel.
Eine dieser Lücken wusste dann Barylla zu nutzen: Der Außenspieler schnibbelte eine präzise Flanke an den zweiten Pfosten, wo der heranstürmende Joker Trujic das Leder wuchtig zum Anschlusstreffer über die Linie beförderte (54.). Hannover wirkte anschließend sehr verunsichert, immer wieder klafften große Lücken in der 96-Abwehr. Aue warf alles nach vorne, blieb im letzten Drittel aber stets etwas zu unpräzise. Die beste Möglichkeit hatte Jonjic, der Zieler mit einem strammen Vollspannschuss aus 18 Metern prüfte. Hannovers Keeper kratzte die Kugel aber aus dem Winkel (65.).
Kerk sorgt für die Entscheidung
Aue blieb bemüht, wurde dann aber eiskalt erwischt: Bei einem Konter hatte die 96er-Offensivfraktion viel zu viel Platz, der eingewechselte Beier steckte auf Kerk durch. Der Abschluss des Mittelfeldspielers wurde zu allem Überfluss noch von Cacutalua abgefälscht und trudelte unhaltbar für Männel im kurzen Eck zum 3:1 über die Linie (75.).
Der Treffer stellte die Vor-Entscheidung der Partie dar, Aue konnte nicht mehr zusetzen, Hannover machte nun nicht mehr als nötig. Die Partie plätscherte in der letzten Viertelstunde ohne nennenswerte Offensivaktion vor sich hin. Somit endete das Spiel mit 3:1 für 96, für Aue bedeutet das den beinahe sicheren Abstieg in die 3. Liga.
Der 29. Spieltag
Aue reist am übernächsten Sonntag (13.30 Uhr) nach Heidenheim. Hannover empfängt tags zuvor (13.30 Uhr) Düsseldorf.