Aus Wolfsburgs Trainingslager in Seefeld berichtet Thomas Hiete
"Der Trend geht in die richtige Richtung", hatte der Wolfsburger Finanz-Geschäftsführer Michael Meeske zuletzt betont, als die DFL-Finanzkennzahlen der Saison 2020/2021 veröffentlich wurden. Zwar erwirtschaftete der VfL in dem damaligen Geschäftsjahr immer noch ein Minus von knapp 18 Millionen Euro, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie seien die Zahlen aber passabel, so der 50-Jährige. Hoffnungsvoll blickte er da schon auf die Zukunft: „Wir streben für die folgenden Geschäftsjahre an, profitabel zu sein." Und das haben die Niedersachsen nach kicker-Informationen tatsächlich geschafft: Mit rund acht Millionen Euro erwirtschafteten sie in der Saison 2021/2022 nach Jahren in den roten Zahlen erstmals wieder einen satten Gewinn.
Schmadtkes Plan funktioniert
Damit hat die Klub-Führung vorerst ihr Ziel erreicht. 2018 waren Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer angetreten mit einem Konsolidierungsplan, der dringend notwendig war, was die Zahlen aus der Spielzeit 2018/2019 belegten: Damals betrug das Minus knapp 45 Millionen Euro - seinerzeit der höchste Verlust aller Bundesligisten. Obwohl Eigner Volkswagen aufgrund des seit 2011 bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages sämtliche Verluste der Vergangenheit ausgeglichen hat, betonte Schmadtke stets: "Dennoch müssen wir vernünftig wirtschaften."
Verkäufe und Einsparungen überwiegen
Mehr zum VfL Wolfsburg
Die VfL-Macher haben Wort gehalten, es in den vergangenen Jahren geschafft, die Personalkosten kontinuierlich zu senken und nun erstmals wieder einen Gewinn zu erzielen - trotz der Corona-Pandemie, die den VfL im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr zwischen sieben und zehn Millionen Euro gekostet hat. Die Einnahmen aber überwogen nun: Durch die Teilnahme an der Champions League, Verkäufe von Spielern wie Wout Weghorst (für 14 Millionen Euro plus drei Millionen Bonus zum FC Burnley) und kürzlich Xaver Schlager (RB Leipzig, 12 Millionen), hinzu kamen erhebliche Gehaltseinsparungen.
Was mit den rund acht Millionen Euro passiert, ist durch den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wie bei den Verlusten übrigens ebenso klar geregelt: Sie fließen an Eigner Volkswagen.