Bundesliga

Arnolds Europa-League-Frust mit Bier - BVB-Keeper Bürki schimpft

Wolfsburg fällt hinter Hoffenheim zurück - und muss viele Spiele absolvieren

Arnolds Europa-League-Frust mit Bier - BVB-Keeper Bürki schimpft

Bedient: Roman Bürki sprach seiner Dortmunder Mannschaft nach dem 0:4 gegen Hoffenheim die "absolute Winner-Mentalität" ab.

Bedient: Roman Bürki sprach seiner Dortmunder Mannschaft nach dem 0:4 gegen Hoffenheim die "absolute Winner-Mentalität" ab. picture alliance

Dass für einen in dieser Saison guten VfL Wolfsburg gegen die laut Trainer Oliver Glasner "unbesiegbaren Bayern" wenig gehen würde, war im Grunde klar. So kam es schließlich auch: Die Wölfe gingen gegen den Rekordmeister mit 0:4 baden, Torschützenkönig Robert Lewandowski traf dabei zum 34. Mal im 31. Einsatz und der Sturm des FCB stellte damit letztlich auf exakt 100 erzielte Treffer.

Und so musste der VfL-Tross eben doch auf Vize-Meister Dortmund hoffen, der im leeren Signal-Iduna-Park Wolfsburgs direkten Rang-6-Konkurrenten Hoffenheim erwartete. Doch Zweifel diesbezüglich hatte Geschäftsführer Jörg Schmadtke bereits vergangene Woche geäußert: "Noch sind wir nicht dabei (in der Europa League; Anm.d.Red.), für mich beginnt Europa, wenn die Gruppenphase gelost wird und wir im Topf sind." Schmadtke hatte noch ergänzt: "Die Dortmunder sind Sportsmänner genug, sie werden alles versuchen. Die Frage ist, welche Auswirkungen es hat, wenn in einem solchen Spiel der Push von außen fehlt."

"Bayern hat Winner-Mentalität. Wir nicht!"

Eine Art Befürchtung schwang also mit - und erfüllte sich auch: Denn der BVB, schon vor dem letzten Spieltag sicherer Zweiter, verlor an diesem Samstag nach äußerst enttäuschender Leistung sang- und klanglos mit 0:4 (Viererpack Andrej Kramaric). Torwart Roman Bürki verhinderte sogar Schlimmeres - und gab zudem im Anschluss gegenüber "Sky" zu: "Das sind die kleinen Spiele, die Punkte, die uns am Ende immer fehlen. Bayern hat diese absolute Winner-Mentalität. Wir nicht!" Der Schweizer ergänzte sichtlich frustriert: "Vielleicht haben wir einfach manchmal die falsche Mentalität." Dortmunds Coach Lucien Favre ergänzte passend dazu: "Es war nicht gut von uns und wir haben zu viele Geschenke verteilt. Das war zu wenig. Wir werden das ziemlich schnell vergessen."

Mammutprogramm für Wolfsburg

Das würden die Wolfsburger sicherlich auch gern, allerdings wird sie die Realität schnell wieder einholen. Denn während sich Dortmund auf die Champions-League- und Hoffenheim sich auf die Europa-League-Gruppenphase freuen dürfen, müssen sich die Niedersachsen erst für die EL-Staffel qualifizieren. Das zieht zusätzliche Qualifikationsspiele nach sich, weil der VfL als Bundesliga-Siebte eben in der zweiten Quali-Runde ab 17. September 2020 schon wieder einsteigen muss. Es folgen die dritte Qualifikationsrunde (24. September) und die Play-offs (1. Oktober), ehe im Anschluss erst die Gruppenphase beginnt.

Maximilian Arnold & Co. zeigen sich nach dem 0:4 gegen Bayern München bedient.

Lange Gesichter trotz Rang 7: Der VfL Wolfsburg um Führungsspieler Maximilian Arnold hätte sich über Schützenhilfe aus Dortmund sicherlich gefreut. imago images

Die Termine für die Gruppenphase (Auslosung am 2. Oktober in Athen) derweil: 22. und 29. Oktober, 5. und 26. November, 3. und 10. Dezember. Alles in allem bedeutet das für Wolfsburg ein Mammutprogramm.

Enttäuschung bei Schmadtke und Arnold

Einen direkten Vorwurf Richtung Dortmund ersparten sich die Wölfe in diesem Atemzug zwar, enttäuscht vom eigenen 0:4 gegen Bayern und wohl sicherlich auch enttäuscht vom Dortmunder gegen die TSG waren Spieler und Verantwortliche aber auf jeden Fall.

Heute werde ich mich noch mal ärgern und saufe mir richtig einen rein.

Maximilian Arnold will den Frust herunterspülen

Passende Stimmen dazu lieferte zunächst Schmadtke: "Der letzte Spieltag hat viel Aussagekraft über jede einzelne Mannschaft." Den BVB wollte der Sport-Geschäftsführer dabei zwar nicht als Negativbeispiel nennen. Neben der Tatsache, dass er explizit Union Berlin für die Werder-Schützenhilfe lobte (3:0 gegen Absteiger Düsseldorf), war dann aber doch relativ klar, was ihn wurmte. Sein kurzer Kommentar: "Ziehen Sie ihre eigenen Schlüsse daraus ..."

Noch weniger Interpretationsspielraum ließ dagegen die Aussage von Maximilian Arnold zu: "Es ist ein bisschen schade, dass es Platz 7 geworden ist. Ich hätte nicht gedacht, dass Dortmund so spielt. 0:4, was soll man dazu noch sagen ... Heute werde ich mich noch mal ärgern und saufe mir richtig einen rein." Und dann beginnt schon recht schnell die Planung und Vorbereitung für die schnell hereinbrechende Saison 2020/21.

mag

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - Bayern München