Bundesliga

Erster Erfolg in München hilft vor allem Schreuder

Verletzter Grillitsch sagt Länderspiele ab

Erster Erfolg in München hilft vor allem Schreuder

Glücklicher Trainer, glücklicher Matchwinner: TSG-Coach Alfred Schreuder mit Doppelpacker Adamyan.

Glücklicher Trainer, glücklicher Matchwinner: TSG-Coach Alfred Schreuder mit Doppelpacker Adamyan. imago images

Mut war gefordert, Mut wurde gezeigt. "Wir haben einen klaren Plan. Nur hinten stehen und warten, das macht keinen Sinn", hatte TSG-Trainer Alfred Schreuder bereits zwei Tage vor dem Spiel in München angekündigt. Selbst der 7:2-Sieg des Rekordmeisters wenige Tage zuvor in der Champions League gegen Tottenham Hotspur ließ den Niederländer unbeeindruckt. Chancenlose Hoffenheimer? "Wir werden unsere Chancen bekommen", versicherte Schreuder. Er sollte recht behalten.

Am Ende stand ein 2:1-Auswärtssieg in München, der erste in der Geschichte der TSG. Schreuders Elf spielte mit und störte, wo es möglich war, und blieb defensiv stabil, wenn es nötig wurde. Kaum ein Ball wurde planlos hinten herausgeschlagen, um gleich darauf in die nächste Angriffswelle zu laufen. Stattdessen bemühte man sich um kontrollierte Spielzüge, um die schnellen Offensivleute Ihlas Bebou und Sargis Adamyan ins Laufen zu bekommen. Nicht immer erfolgreich, aber letztendlich entscheidend. Bayern hatte zwar wenig überraschend mehr vom Spiel, die gefährlicheren Szenen verbuchte jedoch der Gast aus dem Kraichgau.

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Adamyan mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit

"Man muss die Chancen aber auch nutzen", bemerkte Schreuder hinterher. Nicht von ungefähr: Hoffenheim stellte vor der Partie zusammen mit dem 1. FC Köln die schwächste Offensive der Liga (4 Tore). Und die Problematik schien sich auch in München fortzusetzen. Früh vergaben Adamyan und Stefan Posch zwei große Gelegenheiten - eigentlich unverzeihbar in München. Aber die TSG behielt die Ruhe, vertraute weiter auf ihr Spiel und profitierte letztendlich auch von teilweise uninspirierten und inkonsequenten Gastgebern.

Der Lohn: Adamyan bekam weitere Torchancen und krönte sein Startelfdebüt mit zwei Treffern nach dem Seitenwechsel. Der Neuzugang aus Regensburg brachte die zuletzt oft vermisste Kaltschnäuzigkeit ins Spiel der TSG und kam später aus dem Strahlen nicht mehr heraus: "Ich wollte nach dem Fehlschuss positiv bleiben und das ist mir ganz gut gelungen. Es fühlt sich überragend an."

Schreuder bescheinigte seiner Mannschaft "viel Herz und Überzeugung", sah dieses Mal aber auch das Glück auf der Seite der TSG: "Heute haben die Jungs ihre Chancen genutzt. Man kann nicht immer sagen, woran es liegt."

Sieg gegen das aufkommende Krisengerede

Wie oft ich mich zu einem Thema äußern musste, das keines war, das macht mich auch in so einem Moment nachdenklich.

Alexander Rosen

Der Achtungserfolg stärkt auch die Reputation des Trainers. Bislang wirkte die Mannschaft noch in der Findungsphase mit den Ideen des neuen Übungsleiters - zuletzt gab es vier sieglose Partien in Folge. Unter der Woche kamen zudem Gerüchte um eine Trainerdiskussion auf, die alle TSG-Beteiligten jedoch energisch zurückwiesen - allen voran Sportchef Alexander Rosen: "Wie oft ich mich zu einem Thema äußern musste, das keines war, das macht mich auch in so einem Moment nachdenklich."

Schreuder nahm die Thematik hingegen eher sachlich. "Ich kann nicht beeinflussen, was da von außen kommt", sagte der Trainer und verwies auf die nach seiner Ansicht guten Fortschritte: "Die Jungs haben gezeigt, wo wir hinwollen. Das habe ich schon vergangene Woche gesagt, ich sehe eine positive Entwicklung in der Art und Weise in unserem Spiel. Aber das braucht auch noch Zeit."

Der 46-Jährige weiß aber auch: "Der Weg ist gut, aber du brauchst gute Ergebnisse, um das zu bestätigen." Siege gegen Bayern sind in dieser Hinsicht besonders hilfreich. Mit acht Punkten nach sieben Spieltagen ist die TSG nun sogar um einen Zähler besser als zu diesem Zeitpunkt in der Vorsaison unter Julian Nagelsmann.

Grillitsch erleidet Innenbandzerrung

Pech hatte Florian Grillitsch, der in München Innenbandzerrung im Knie erlitt und aus diesem Grund seine Teilnahme an den anstehenden Länderspielen der Österreicher gegen Israel und Slowenien absagen musste. Das teilte der österreichische Verband mit.

Daniel Brickwedde

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