VfL-Trainer Marco Grote musste Santos ersetzen. Der Top-Torschütze der Osnabrücker zog sich beim 1:1 gegen Darmstadt einen Muskelfaserriss zu, für ihn begann Ihorst. Außerdem standen Kerk und Reis für Schmidt und Blacha (beide Bank) neu in der ersten Elf.
Auch Sandhausens Coach Uwe Koschinat sah sich gezwungen, seine Startformation im Vergleich zum 1:1 gegen Paderborn zu ändern: Esswein fehlte aufgrund von Wadenproblemen im Kader, für ihn spielte Ouahim - in der Defensive verdrängte Röseler Nauber auf die Bank.
Viele Zweikämpfe - wenige Chancen
Wie schon gegen Paderborn agierte Sandhausen aus einer defensiven Viererkette heraus. Zwar waren die Außenverteidiger Diekmeier und Contento gewohnt offensiv eingestellt, sie kamen aber vorne kaum zur Geltung. Es kam wenig Spielfluss auf, weil beide Mannschaften sich im Mittelfeld schwer bearbeiteten - kernige Zweikämpfe mischten sich mit vielen Ballverlusten.
Vor den Toren passierte indes wenig, Sandhausen entfachte nahezu keine Gefahr. Es gab lediglich Annäherungen, die Trapp nach Hereingabe von Behrens (19.) und Beermann nach Pass von Scheu (20.) jedoch verteidigten. Der VfL Osnabrück vermisste seinen Top-Torschützen Santos scheinbar schmerzlich und tat sich offensiv schwer - lediglich Außenverteidiger Ajdini sorgte mit einem Distanzschuss für Gefahr (34.). Auch einige Kerk-Ecken waren keine Prüfungen für die SVS-Defensive.
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Contento zweimal entscheidend bei Gegentoren beteiligt
Kurz vor der Pause fielen überraschend dann doch noch Treffer, weil Reichel einfach mal weit in den Strafraum flankte. Dort waren sich Fraisl und Contento uneinig, und Beermann bedankte sich per Kopf - 1:0 (42.). Nur drei Minuten später wurde es aus Sicht der Osnabrücker sogar noch besser: Contento ließ sich von Ajdini zweimal austanzen und konnte dem platzierten Schuss des Außenverteidigers nur noch hinterherschauen (45.).
Diekmeiers Flanke kommt an, Behrens trifft
Auch nach Wiederbeginn fehlte den Teams der ganz große Drang Richtung Tor. Dennoch kam der VfL zu den ersten Möglichkeiten: Fraisl lenkte Amenyidos Freistoß zur Ecke und nach dieser köpfte Beermann nur knapp drüber (55.). Bei Sandhausen kamen vor allem die sonst guten Flanken von Diekmeier nicht an - bis zur 61. Minute: Diesmal flankte der Außenverteidiger punktgenau in die Mitte auf Behrens, der per Kopf verkürzte.
Nach dem Anschlusstreffer schob der SVS weiter in die Osnabrücker Hälfte, Scheu traf nach weiter Contento-Flanke nur die Oberkante der Latte (72.). Defensiv mussten die Gäste aber stets wachsam sein, denn der VfL lauerte auf den entscheidenden Konter, doch Fraisl blieb nach starkem Pass von Amenyido Sieger im Eins-gegen-eins mit Ihorst (76.).
In der Schlussphase machte Sandhausen weiter auf, brachte bis auf einen Kopfball von Behrens aber nichts Gefährliches mehr aufs Tor von Kühn (87.). Obwohl Osnabrück die Entscheidung durch Amenyido (88.) liegen ließ, reichte es nach konzentrierter Abwehrarbeit zum Sieg. Damit bleibt der VfL weiter ungeschlagen und der SVS in der Fremde ohne Punkte.
Osnabrück trifft am Sonntag (13.30 Uhr) auf den Regensburger Jahn. Sandhausen hat am Freitagabend (18.30 Uhr) Eintracht Braunschweig zu Gast.