Hannovers Coach Kenan Kocak krempelte seine Mannschaft nach 0:4 in Heidenheim kräftig um und brachte mit Felipe, Jung, Prib und Muslija für Hansson, Franke, Korb und Elez gleich vier Neue.
Darmstadts Trainer Dimitrios Grammozis wechselte nach dem 2:2 gegen Regensburg einmal: Für Honsak startete Mehlem.
Die Partie in Hannover begann mit stürmischen Hausherren - ein Kopfball von Weydandt verfehlte nur knapp das Tor von Schuhen (1.). Dennoch gingen die Gäste bereits in der Frühphase der Begegnung in Führung und das äußerst kurios: Kempe fand Mehlem im Strafraum, dessen Schuss ging durch die Beine von Bakalorz und Antons Rettungstat landete am rechten Innenpfosten, von wo aus das Spielgerät im eigenen Tor landete (4.). Hannover war umgehend um eine Antwort bemüht: Ein Freistoß von Muslija endete allerdings in der Mauer (11.).
Besser machte es drei Minuten später Haraguchi: Der japanische Nationalspieler nutzte eine zu kurze Faustabwehr von Schuhen und traf Volley zum 1:1 (14.). Nun war Darmstadt wieder gefordert: Einen Kempe-Freistoß parierte Zieler gut (17.). Darmstadt wurde wieder aktiver und belohnte sich in der 29. Minute mit einer schönen Kombination: Holland bediente Dursun, der auf Kempe klatschen ließ, dessen satter Schuss im rechten Eck einschlug. Die erneute Führung der Gäste hemmte die Hausherren etwas und die Partie verlor an Dynamik. Hannover war zwar bemüht, aber fand keine Lösung gegen die gut organisierte Darmstädter Defensive. Mit der knappen Führung der Gäste ging es in die Pause.
Hannover engagiert - aber glücklos
Hannover kam besser aus der Kabine und erarbeitete sich kleinere Gelegenheiten: Haraguchis Versuch aus vielversprechender Position blockte Höhn (47.), und bei Weydandts Kopfball fehlte ein Meter (53.). Darmstadt konnte kaum Offensivakzente setzen.
2. Bundesliga, 14. Spieltag
In der 55. Minute bediente Bakalorz mit einem feinen Lupfer Ducksch, dessen Volleyabnahme aus acht Metern deutlich über das Tor ging. Hannover übernahm in dieser Phase komplett das Kommando, schaffte es aber nicht mehr, richtig zwingend zu werden. Die Gäste aus Darmstadt verteidigten konsequent und ließen Hannover vor dem eigenen Tor kaum Räume.
Wilde Schlussphase - VAR erneut im Mittelpunkt
96 versuchte alles, agierte allerdings im Angriffsdrittel glücklos. Einen Distanzschuss von Jung blockte Palsson (73.). Die darauffolgende Ecke verpasste Anton denkbar knapp (74.).
Dann wurde es hektisch: Der gerade eingewechselte Stendera traf aus rund 30 Metern genau in den rechten Winkel zum vermeintlichen Ausgleich, doch der VAR, Tobias Reichel, schaltete sich ein. Haraguchis Flanke prallte vom Rücken des Unparteiischen Martin Thomsen ab und kam so zu Stendera. Seit dieser Saison ist der Schiedsrichter nicht mehr "Luft" und der sehenswerte Treffer musste annullieren werden (88.). Der sichtlich genervte Stendera sah zudem die Gelbe-Karte wegen Meckerns. In der 90.+2 Minute wurde es noch bitterer für den Ex-Frankfurter: Der Mittelfeldspieler trat frustriert gegen die Eckfahne und sah die zweite Gelbe Karte - damit war die Partie für ihn frühzeitig beendet.
Hannover kam nicht mehr zum Ausgleich und bleibt auch mit dem neuen Trainer Kenan Kocak ohne Sieg im eigenen Stadion. Darmstadt 98 schob sich mit dem Auswärtserfolg auf Rang 10 vor.
Hannover gastiert am Samstag (13 Uhr) auf St. Pauli. Für die Lilien geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Bielefeld weiter.