Bayer-Trainergespann Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä veränderte seine Startelf gegenüber dem 2:2 auf Schalke in der Vorwoche auf zwei Positionen: Der Rot-gesperrte Toprak wurde in der Innenverteidigung durch Schwaab ersetzt und für Castro (Leistenbeschwerden) lief Reinartz auf. Hoffenheims Coach Markus Gisdol brachte nach dem 2:2 in Wolfsburg mit Rudy ein neues Gesicht in seiner Startelf. Weis musste mit Leistenbeschwerden zu Hause bleiben.
Mit hohem Tempo und viel Druck zeigten die Leverkusener sofort, wo die Reise hingehen sollte. Das Ziel war Casteels Strafraum. Die TSG Hoffenheim hatte aber eine gut stehende, dichte Verteidigung aufgebaut, die es der Heimelf schwer machte, Torchancen zu kreieren. Zunächst fehlte es den Leverkusenern auch an der letzten Präzision beim Spiel in die Spitze.
Dies sollte sich nach dem ersten kleinen Fehler der Gäste ändern. Polanski spielte im Mittelfeld einen teueren Fehlpass. Sam setzte umgehend Schürrle mit einem Steilpass ein. Dieser kam bis zur TSG-Torauslinie durch und zog den Ball von dort zurück auf Kießling, der aus zehn Metern volley einwuchtete (16.).
Der 30. Spieltag
Leverkusen hatte mit dem Führungstreffer zur Sicherheit gefunden und Hoffenheim sah sich am eigenen Strafraum festgenagelt. Eine weitere Bayer-Chance ließ nicht lange auf sich warten - und was für eine: Kießling ließ im Strafraum Polanski aussteigen. Dabei zog ihm der Hoffenheimer Mittelfeldmann im Strafraum die Beine weg. Schiedsrichter Guido Winkmann entschied zu Recht auf Strafstoß und erhöhte noch einmal mit einer Roten Karte für Polanski wegen Notbremse (23.). Den fälligen Elfmeter von Rolfes tauchte allerdings Torwart Casteels aus der linken unteren Ecke (24.).
Durch den verschossenen Elfmeter ließen sich die Hausherren nicht aus dem Konzept bringen. Bereits in der 29. Minute hatte Sam die nächste gute Möglichkeit, beförderte die Kugel aber knapp am Tor vorbei.
Während in dieser Phase von den Gästen nicht mehr viel kam, setzten die Lewandowski-Schützlinge ihre Angriffe unbeirrt fort und wurden in der 31. Minute belohnt. Sam legte vor dem Strafraum ab für Schürrle. Der schaute noch einmal hoch und zog aus 18 Metern ab. Der Ball schlug unhaltbar im rechten unteren Eck ein.
Daraufhin nahmen sich die Hausherren bis zur Pause eine kleine Auszeit und ließen die TSG kommen. Leno konnte sich bei einem Schuss aus 16 Metern durch Beck auszeichnen (37.), und Salihovic brachte einen Kopfball nach Beck-Flanke nicht Richtung Tor (44.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Schürrle sogar noch einmal die Möglichkeit nachzulegen, beförderte seinen Weitschuss jedoch knapp an Casteels' Gehäuse vorbei (45.).
Zum Wiederbeginn brachte Gisdol mit Joselu für Roberto Firmino neues Offensiv-Personal und wollte dadurch ein Zeichen Richtung Bayer-Tor setzen. Seine Mannschaft kriegte dies aber nicht wirklich hin. Das Spiel hing zusehends durch. Hoffenheim wollte nicht so recht nach angreifen und Leverkusen war mit dem 2:0-Vorsprung zunächst zufrieden.
Erst nach einer Viertelstunde zogen die Lewandowski-Schützlinge das Tempo wieder an. Prompt wurde es gefährlich. Zunächst brachten die Hoffenheimer eine Schürrle-Flanke nicht entscheidend weg. Den Nachschuss von Kießling drehte Casteels gerade noch um den Pfosten (63.).
Mit dem darauf folgenden Doppelschlag schossen die Leverkusener die Gäste allerdings endgültig ab. Carvajal kam in der 65. Minute frei zum Flanken. In der Mitte setzte sich Kießling locker gegen Delpierre und Beck durch und köpfte sein zweites Tor im Spiel. Da wollte Schürrle nicht nachstehen. In der 69. Minute bediente ihn der völlig freie Kadlec zentral vor dem Tor. Aus vollem Lauf ließ der Stürmer dem bedauernswerten Hoffenheimer Keeper keine Chance.
Hoffenheim hatte sich spätestens zu diesem Zeitpunkt aufgegeben. Bei vier Toren Rückstand und in Unterzahl verwunderte es niemanden mehr, dass die Leverkusener auch im Schongang noch auf 5:0 erhöhen konnte. Ein Überzahlsituation im TSG-Strafraum nach Vestergaard-Fehler nutzte schließlich Reinartz im Nachschuss (79.).
In der Endphase tat sich nicht mehr viel. Die TSG war froh, den Schlusspfiff ohne weiteren Flurschaden zu erreichen.
Bayer 04 empfängt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) den SV Werder Bremen, während die TSG zeitgleich den 1. FC Nürnberg empfängt.