Frankfurts Trainer Armin Veh musste nach der 0:2-Niederlage in Augsburg auf Kapitän Schwegler (Leiste), Jung (Gelbsperre) und Meier (Bänderdehnung) verzichten. Dafür spielten Celozzi, Russ und Stendera. Im Sturmzentrum durfte Matmour für den schwächelnden Lakic ran. Schalkes Coach Jens Keller stellte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 gegen Bayer Leverkusen nur auf einer Position um: Neustädter begann für Moritz.
Nikolov hält Handelfmeter
Im direkten Duell um die internationalen Plätze tasteten sich beide Mannschaften zehn Minuten lang ab. Danach fanden die Knappen Zugriff auf die Partie und drängten nach vorne. Bastos (11.) und Draxler (12.) näherten sich dem Tor an. Nun war die Eintracht, die in der Defensive kurzzeitig wackelte, wacher und wagte sich selbst mehr und mehr nach vorne. Anderson köpfte einen Stendera-Freistoß nur um Haaresbreite am linken Pfosten vorbei (18.). Kurz darauf nagelte Stendera das Spielgerät aus 13 Metern an die Latte (19.).
Nun war deutlich mehr Betrieb im Spiel und S04 bekam die Chance zur Führung auf dem Silbertablett serviert: Bastos zirkelte einen Freistoß vor dem rechten Strafraumeck in die Vier-Mann-Mauer. Dort hatte Aigner den Ellenbogen weit nach oben gerissen und wehrte den Ball damit ab. Schiedsrichter Günter Perl entschied sofort auf Elfmeter (23.). Bastos trat selbst an und entschied sich für einen halbhohen Schuss ins rechte Eck. Das hatte Eintracht-Keeper Nikolov geahnt, tauchte ab und parierte mit beiden Händen (24.).
Russ bricht den Bann
Das 1:0: Marco Russ überspringt Ciprian Marica und trifft per Kopf gegen Timo Hildebrand. picture alliance
Diese Aktion gab wiederum den Frankfurtern Auftrieb, die nun zwingender wurden: Aigner köpfte eine Kopfball-Weiterleitung von Matmour ans Außennetz (28.), und Celozzi scheiterte aus der zweiten Reihe an Hildebrand (30.). Vor dem Pausenpfiff entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch: Marica narrte Zambrano mit einer Körpertäuschung und scheiterte frei vor dem Tor an Nikolov (37.). Auf der anderen Seite feuerte Inui ein Geschoss aus 16 Metern durch die Beine von Höwedes ab. Hildebrand sah den Ball erst spät, tauchte dann aber reaktionsschnell ab und lenkte die Kugel noch an die Latte (39.).
Torlos sollte es dennoch nicht in die Pause gehen. Stendera, der schon zuvor immer wieder für brandgefährliche Standards sorgte, zirkelte einen Freistoß von der linken Grundlinie nach innen. Dort blieb Hildebrand auf der Linie kleben, Russ übersprang Marica und köpfte aus vier Metern zum 1:0 ein (41.).
Joker Pukki trifft, aber es zählt nicht
Der 30. Spieltag
Keller vollzog in der Halbzeit einen Stürmerwechsel: Pukki ersetzte Marica. Gleich nach dem Wiederanpfiff kombinierte Königsblau frech nach vorne. Draxler schickte Bastos an die Grundlinie. Dessen Hereingabe kratzte der Brasilianer von der Grundlinie nach innen, wo Nikolov nach vorne abklatschen ließ, und Pukki uns leere Tor einschob. Das Schiendsrichter-Team hatte den Ball aber zuvor im Toraus gesehen - eine Millimeterentscheidung (47.).
So war sofort wieder Feuer in der Partie und die 51.500 Fans sahen weiterhin beste Tormöglichkeiten: Russ köpfte einen Stendera-Freistoß knapp drüber (50.), Bastos scheiterte mit der Picke an Nikolov (51.), Inui verfehlte den Pfosten nur knapp (56.) und auch Draxler zog nach feinem Doppelpass mit Pukki gegen den Eintracht-Keeper den Kürzeren (62.).
Immer wieder Nikolov
Japanisches Laufduell: Frankfurts Takachi Inui (li.) gegen Schalkes Atsuto Uchida. picture alliance
Keller reagierte nochmals und brachte mit Jones einen gebürtigen Frankfurter und Ex-Eintracht-Spieler (64.). Das SGE-Tor blieb jedoch weiter wie vernagelt: Erst ließ Nikolov einen Draxler-Schuss nach vorne abklatschen, rettete dann aber sehenswert mit einer Parade bei Pukkis Nachschuss (65.). So wuchs die Verzweiflung bei den Gelenkirchenern immer weiter. Keller schickte deshalb auch noch Barnetta aufs Feld (71.).
Unter dem Strich spielten die Knappen aber zu kompliziert. Zwar bauten die Gäste phasenweise Druck auf, dabei konnte S04 aber keine Durchschlagskraft mehr entwickeln. Stattdessen kamen die Frankfurter der Entscheidung näher: Inui (78.) scheiterte aber an einer Fußabwehr von Hildebrand und Matmour köpfte Zentimeter am Pfosten vorbei (82.). So blieb es beim 1:0.
Für die Eintracht geht es nächste Woche Sonntag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 weiter. Schalke hat zwei Stunden später (17.30 Uhr) Heimrecht gegen den Hamburger SV.