FCN-Coach Michael Wiesinger musste nach der 0:4-Pleite in München auf Pinola (10. Gelbe) verzichten. Frantz rutschte zudem auf die Bank. Plattenhardt und Chandler übernahmen.
Fürths Trainer Frank Kramer nahm im Vergleich zur 1:6-Schmach gegen den BVB vier Wechsel vor. Nehrig, Mavraj, Park und Geis kamen für Sararer (muskuläre Probleme), Petsos, Sobiech und Varga.
Das 256. Derby zwischen den beiden Nachbarstädten lebte in den ersten 45 Minuten weniger von spielerischen Höhepunkten, als von der Leidenschaft und intensiven Zweikampfführung der beiden Erzrivalen, die dafür noch vor dem Seitenwechsel von Referee Manuel Gräfe mit vier gelben Karten bedacht wurden. Nach bedächtiger Anfangsphase war es der leicht favorisierte Gastgeber, der als erste Mannschaft den Weg vor des Gegners Tor suchte. Feulners Kopfball (11.) geriet jedoch harmlos, Prib verlängerte einen Kiyotake-Freistoß beinahe auf das eigene Tor (13.). Dann köpfte Nilsson einen Eckball links vorbei (14.) und scheiterte beim nächsten Standard an SpVgg-Keeper Hesl (21.).
Bei ruhenden Bällen lag der Vorteil beim Club, aus dem Spiel heraus sollte dann das Kleeblatt mehr Druck entfachen können. Fürstner vergab durch einen unkonzentrierten Pass eine große Überzahlmöglichkeit (25.), die Gäste aber setzten nach! Geis schnappte sich den Ball im Mittelfeld, wurde nicht angegriffen und sein Sonntagsschuss landete genau im linken oberen Winkel (27.).
Der 30. Spieltag
Fürth war obenauf, Nürnberg gefordert. Essweins Abschluss stellte Hesl vor keine große Prüfung (28.). Eine Ecken-Serie ließ die Fürther dann etwas wackeln. Pekharts Fallrückzieher wurde jedoch abgeblockt (35.), Balitschs Kopfballaufsetzer landete am Außenpfosten (35.). Fürth besaß noch eine Kontergelegenheit, Park scheiterte an Schäfer (43.), dann musste Klose aufgeben. Der Schweizer litt sichtbar unter den Folgen seiner Gehirnerschütterung, Dabanli kam (45.).
Durchgang zwei sah weiterhin sehr engagierte Nürnberger, die sich gegen defensiv tief stehende, auf Konter spekulierende Gäste aber schwer taten. Und wenn der Ball es mal in den Fürther Strafraum schaffte, dann war entweder Hesl zur Stelle – gegen Pekhart (47.) und Esswein (56.) parierte er stark – oder es half wiederum der Pfosten aus. Balitschs Kopfball klatschte von der Unterkante der Latte auf die Torlinie, zurück an das Aluminium und dann zurück aufs Feld (62.).
Kopfschmerzen: Nürnbergs Klose musste noch vor der Pause wegen der Spätfolgen einer Gehirnerschütterung passen. picture-alliance
Von den Gästen kamen nur noch sporadisch Ausflüge in die Nürnberger Hälfte, gefährlich war dies alles nicht mehr wirklich. Und Nürnberg suchte unverzagt, aber insgesamt erfolglos den Ausgleich. Kiyotakes Freistoß segelte am Tor vorbei (69.). Der Wiesinger-Elf fehlte zu diesem Zeitpunkt der entscheidende Punch, um Fürth ernsthaft zu gefährden. Zu wenig variabel, kaum Überraschungseffekte und insgesamt auch wenig schnelle Vorstöße. Die SpVgg verteidigte den Vorsprung konsequent und ließ nur ganz wenig zu. Joker Azemi setzte gar noch einen kleinen Nadelstich per Kopf (72.), auf der Gegenseite schickte Plattenhardt einen Fernschuss in die zweite Etage (75.). Dem Club lief nun die Zeit davon. Frantz kam für Simons (75.).
Die Kramer-Elf wollte das Ergebnis über die Zeit bringen. Stürmer Djurdjic ging, Verteidiger Sobiech kam. Die Gäste standen nun immer tiefer, dennoch bekam Frantz noch einmal die Gelegenheit, schoss freistehend am Ziel vorbei (84.). Näher kam der FCN einem Treffer nicht mehr. Nürnberg unterlag dem faktisch abgestiegenen Kleeblatt, das den Pokaltriumph an gleicher Stelle aus dem Jahr 2011 wiederholte und eine katastrophale Saison zumindest mit einem Sieg gegen den Club ein bisschen begradigte.
Der Club gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG 1899 aus Hoffenheim, die anderen Mittelfranken erwarten bereits tags zuvor (20.30 Uhr) Hannover 96.