2. Bundesliga

Zornigers Ansatz: Mit Mut und Leidensfähigkeit zum HSV

Zwei knifflige Entscheidungen in der Fürther Abwehr

Zornigers Ansatz: Mit Mut und Leidensfähigkeit zum HSV

Zuletzt mit seinen Fürthern im Aufwärtstrend: Alexander Zorniger.

Zuletzt mit seinen Fürthern im Aufwärtstrend: Alexander Zorniger. IMAGO/Zink

Je 1:1 in Nürnberg und in Elversberg, dazu die beiden Heimsiege gegen Karlsruhe (4:3) und gegen Rostock (1:0) - die Bilanz des vergangenen Vier-Spiele-Blocks der SpVgg kann sich durchaus sehen lassen. "Die Jungs haben in den letzten vier Spielen einen guten Job gemacht", würdigte Trainer Alexander Zorniger auf der Pressekonferenz am Donnerstag noch einmal die zurückliegenden Auftritte seiner Mannschaft. Der Lohn: Mit insgesamt zwölf Zählern haben sich die Mittelfranken als Zehnter derzeit im Tabellenmittelfeld der 2. Liga etabliert.

Kleeblatt im Aufwärtstrend

Eine gute Ausgangsbasis, findet Zorniger, gerade im Hinblick auf die Aufgaben bis zur erneuten Länderspielpause Mitte November. Mit den Partien beim HSV, gegen Osnabrück, in Homburg (2. DFB-Pokal-Runde), in Kaiserslautern und gegen Düsseldorf wartet auf die Weiß-Grünen "ein hoch interessanter und knackiger Block", so Zorniger. Einer, den der Chefcoach bereits als "ein wenig richtungsweisend" einstuft. Die Basis, den jüngsten Aufwärtstrend fortzusetzen, soll dabei am Samstag im Hamburger Volkspark gelegt werden. Bei einem Gegner, der in dieser Saison als einziger Zweitligist eine noch makellose Heimbilanz (vier Spiele, vier Siege) aufweist.

Nicht von ungefähr spricht Zorniger deshalb von einem "der attraktivsten Gegner, die du in der 2. Liga haben kannst" und von einem "knackigen Auswärtsspiel für uns". Schließlich habe der HSV, aktuell Tabellenzweiter, "immense Qualität auf eigentlich allen Positionen". Doch Zorniger wäre nicht Zorniger, wenn er nicht dennoch an seinem forschen Spielstil festhalten würde. "Du musst auf jeden Fall mutig sein", kündigt er an, "die Jungs haben gerade eben Selbstvertrauen - auch in die Art und Weise, wie wir spielen." Und schiebt einen Auftrag an seine Mannschaft hinterher: "Jetzt müssen wir das kontinuierlich auf den Platz bringen - in dem Wissen, dass der eine oder andere Offensivallrounder auch einfach einen guten Defensivjob machen muss." Denn gegen den HSV gehöre es dazu, "dass du in der Defensive auch mal kurz ein bisschen leidest."

Linke Außenbahn: Haddadi nach Gießelmanns Verletzung "erste Option", aber …

Jene Defensive erledigte zuletzt zweimal in Folge einen guten Job: erst beim 1:0 gegen Rostock, dann in der Länderspielpause beim 1:0-Testspielerfolg beim Bundesligisten Heidenheim. "Die Jungs arbeiten wirklich gut gegen den Ball", lobt Zorniger, dem bei der Besetzung des Abwehrverbunds zwei knifflige Aufgaben bevorstehen. Aufgrund der Zwangspause für Niko Gießelmann, der sich im Achillessehnen-Bereich am Muskel-Sehnen-Ansatz verletzte, muss im 3-4-1-2-System die Position des linken Schienenspielers neu besetzt werden. "Die erste Option", wie Zorniger selbst sagt, wäre Oussama Haddadi gewesen, denn: "Er ist schnell, er ist ein Linksfuß, er hat Qualitäten in beide Richtungen und sich zuletzt auf einem guten Level präsentiert."

2. Bundesliga, 10. Spieltag

Das Problem: Der 31-Jährige wurde für die tunesische A-Nationalmannschaft nachnominiert und ist von dort erst am Mittwoch nach Fürth zurückgekehrt. "Jetzt müssen wir schauen, wie er drauf ist oder ob uns die anderen Optionen so gut gefallen, dass wir vielleicht etwas anderes machen." Marco Meyerhöfer, der diese Position bereits an den ersten vier Spieltagen innehatte, und Kerim Calhanoglu, der zuletzt beim Test in Heidenheim auf der linken Außenbahn zum Einsatz kam, lauten die beiden Alternativen.

Rechter Innenverteidiger: Jung könnte gegen seinen Ex-Klub Dietz ersetzen

Ähnlich verhält es sich auf der Position des rechten Innenverteidigers: Normalerweise wäre dort Maximilian Dietz gesetzt, doch weil der 21-Jährige erst am Donnerstag von der U-23-Nationalmannschaft der USA zurückkehrte, will Zorniger auch bei ihm erst mal abwarten, "wie er sich fühlt und präsentiert." Ausgeschlossen ist ein Startelfeinsatz des Youngsters freilich nicht, betont der 56-Jährige. Sollte sich sein Trainer doch dazu entscheiden, Dietz zunächst auf die Bank zu setzen, stünde mit Gideon Jung adäquater Ersatz bereit. Der Ex-HSV-Spieler (2014 bis 2021) überzeugte zuletzt nicht nur beim Test in Heidenheim, sondern habe sich auch schon "in vielen Spielen extrem stabil präsentiert", lobte Zorniger.

Fabian Istel

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