Wolfsburgs Coach Dieter Hecking änderte seine Anfangself nach dem 0:0 bei der TSG 1899 Hoffenheim nur auf einer Position: Caligiuri musste seinen Platz im offensiven Mittelfeld für Bruno Henrique räumen.
Dortmunds Trainer Thomas Tuchel rotierte nach dem 6:0 gegen Darmstadt viermal: Piszczek, Bartra, Götze und Aubameyang ersetzten Passlack, Ginter, Castro und Ramos.
Bartra auf Guerreiro - das frühe 1:0
Der BVB legte einen Blitzstart hin: Nach einem Traumpass von Bartra stand Guerreiro alleine vor VfL-Keeper Casteels - und überwand diesen mit einem überlegten, flachen Abschluss (4.). Sobald die Borussia das Tempo forcierte, wirkte Wolfsburg in der Abwehr überfordert. Die Westfalen spielten eine vorzügliche Anfangsphase und belohnten sich nach gut einer Viertelstunde mit dem zweiten Treffer: Aubameyang schlenzte das Leder aus halblinker Position ins lange Eck (17.).
Bei so manchem Zuschauer mag in diesem Moment die Erinnerung an Dortmunds jüngste 6:0-Kantersiege in Warschau und gegen Darmstadt hochgekommen sein, der VfL aber ließ sich nicht überrennen, im Gegenteil: Die Niedersachsen ergriffen nun die Initiative. Schon nach dem frühen Rückstand hatte sich Bruno Henrique eine Großchance zum 1:1 geboten, die Bürki vereitelte (8.). Nach dem zweiten Gegentor erspielte sich Wolfsburg noch mehr Torchancen.
Wolfsburg macht Druck - und bleibt glücklos
Geburtstagskind Draxler (23.), Arnold aus der Distanz (33.) und besonders Gomez im Eins-gegen-Eins gegen Bürki (36.) hätten den Anschlusstreffer erzielen können, wenn nicht müssen. Auch Rodriguez per Freistoß (37.) und Arnold aus der zweiten Reihe (44.) hätten die Gastgeber heranbringen können, Bürki aber erwies sich als glänzender Rückhalt. Dortmund hatte nach imponierendem Beginn den Faden verloren und konnte sich glücklich schätzen, mit einem Vorsprung von zwei Toren in die Kabine zu gehen.
1. Liga, 4. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel knüpften die Gastgeber an die ansprechende Phase vor der Pause an. Nach nur fünf Minuten bot sich Gomez eine ausgezeichnete Chance zum Anschlusstreffer, der Ball flog jedoch an den Pfosten (50.). Kurz darauf aber schlug der eingewechselte Didavi nach Seguin-Flanke aus kurzer Distanz zu (54.). Wenig später zwang Draxler Bürki aus der zweiten Reihe zu einer Flugeinlage (56.).
BVB macht in vier Minuten alles klar
Der VfL war nun drauf und dran - und fing sich inmitten dieser Drangphase den dritten Gegentreffer: Guerreiro spielte Castro herrlich frei, der Joker legte am Strafraum auf Dembelé quer, der Zugang schob - wenngleich aus Abseitsposition - ein (58.). Kurz darauf legten die effektiven Gäste gar den vierten Treffer nach: Castro bediente Aubameyang - 1:4 (62.). Damit war die Partie quasi nach gut einer Stunde entschieden, obwohl Heckings Elf lange Zeit zu gefallen wusste.
Als Piszczek nach Guerreiro-Ecke das fünfte Tor nachlegte, wurde es richtig bitter für Wolfsburg (73.). Die Luft war nun aus dem Spiel. Der VfL resignierte - und das war ihm kaum zu verdenken, bot er Dortmund doch die Stirn. Letztlich aber machte die individuelle Qualität (und die damit einhergehende Effektivität vor dem Tor) den Unterschied. So steht die Borussia nun bei 17:1 Treffern aus den jüngsten drei Pflichtspielen.
Ob der BVB seinen beeindruckenden Siegeszug am Freitag (20.30 Uhr) gegen Freiburg fortsetzt? Wolfsburg ist derweil am Samstag (18.30 Uhr) in Bremen zu Gast.