Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski sah nach dem jüngsten 2:0-Erfolg in Osnabrück keine Notwendigkeit zu personellen Wechseln und schickt die gleiche Startelf wie am vergangenen Wochenende aufs Feld. Stürmer Prtajin kehrte nach einem Muskelfaserriss in den Kader zurück und nahm zunächst auf der Bank Platz.
Hansa-Coach Alois Schwartz nahm dagegen zwei Veränderungen im Vergleich zur 1:3-Heimniederlage gegen Kiel vor: Strauß bespielte für den verletzten Neidhart die rechte Seite, zudem stürmte Perea anstelle von Junior Brumado (Bank) neben Kinsombi und Fröling.
Beide Seiten agieren mit offenem Visier
Von Anpfiff weg entspann sich eine temporeiche und sehr offensiv geführte Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da hatte Iredale bereits die Riesenchance auf die frühe Führung, lupfte aus 20 Metern aber knapp über das Tor.
Danach übernahm Rostock das Kommando und zeigte sich immer wieder im letzten Drittel. Ein abgefälschter Schuss von Fröling strich nur Zentimeter am Pfosten vorbei (9.), nach einem hohen Ballgewinn verfehlte Perea im Strafraum eine Kinsombi-Flanke knapp (11.). Später wurde ein Abschluss von Ingelsson ebenfalls nach starkem Pressing noch zur Ecke geklärt (28.).
Wiesbaden lauerte in dieser Phase auf schnelle Konter und schaltete ein ums andere Mal auch gut um, verpasste es jedoch, gefährliche Situationen sauber auszuspielen - so wie Goppel in der 14. Minute. Einen der wenigen Abschlüsse köpfte Lee Kolke in die Arme (25.).
Stritzel verursacht Elfmeter - und hält
2. Bundesliga - 11. Spieltag
Für einige Aufregung sorgte dann Wiesbaden-Keeper Stritzel, der sich bei eigenem Abschlag Platz verschaffen wollte und dabei Perea mit dem Arm aktiv im Gesicht traf (30.). Nach Videostudium entschied Schiedsrichter Dingert auf Elfmeter, bei dem Kinsombi aber am stark parierenden Schlussmann scheiterte (32.).
Danach nahm sich die Partie eine kurze Auszeit, lediglich Roßbach aus kurzer Distanz auf der einen (36.) und Lee per Distanzschuss auf der anderen Seite (45.+1) scheiterten an den Torhütern. Mit einem 0:0 ging es also in die Kabinen, angesichts der Mehrzahl an Chancen für Rostock ein etwas schmeichelhaftes Ergebnis aus Sicht der Gastgeber.
Wiesbaden übernimmt das Kommando
Wiesbaden kam dann auch stärker aus der Kabine und war die aktivere Mannschaft. Iredales Schlenzer konnte Kolke mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten lenken (47.), drei Minuten später fiel der Ball Catic im Strafraum vor die Füße, der diesen aus kurzer Distanz aber weit über das Tor jagte.
Wiesbaden kontrollierte nun zunehmend das Spiel, hielt Rostock weitgehend vom eigenen Tor fern und kombinierte sich immer wieder nach vorne, jedoch ohne große Torgefahr auszustrahlen. Zuspiele wie das von Iredale auf Bätzner gerieten meist zu ungenau (64.). Die Partie beruhigte sich in der Folge etwas.
Strauß' Weckruf, Prtajins Abstauber
Erst ein Distanzschuss von Strauß, den Stritzel stark über die Latte lenkte (76.), war nochmal ein Weckruf für die Partie: Rostock wurde wieder etwas stärker, Wiesbaden blieb gefährlich. Fechners Volleyschuss konnte Kolke noch stark zur Ecke parieren (85.), vier Minuten später war er dann machtlos, als der eingewechselte Prtajin per Kopf zum 1:0 abstaubte (89.).
Froese verpasste wenig später die Vorentscheidung, als er einen Abschluss an den Pfosten setzte (90.+2). Doch ein Aufbäumen der Kogge blieb weitgehend aus, sodass Wiesbaden durch das 1:0 einen Befreiungsschlag im Tabellenkeller feiern durfte. Für Rostock setzte sich dagegen der Abwärtstrend fort mit nun sechs Niederlagen aus den letzten sieben Auftritten - lediglich zwei Punkte trennen das Schwartz-Team vom Relegationsrang 16.
Rostock nun im Pokal gefordert
Etwas Abwechslung vom tristen Liga-Alltag könnte für die Rostocker der DFB-Pokal bieten, dort reisen die Hanseaten am Mittwoch zum 1. FC Nürnberg (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker). Für Wiesbaden geht es dagegen erst am kommenden Freitag weiter, dann gastieren die Hessen bei Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr).