Wache hat ihn: Der Mainzer Keeper lenkt Orahovacs Elfmeter um den Pfosten. picture-alliance
Wehen Wiesbadens Trainer Wolfgang Frank reagierte auf das 0:1 in Ahlen mit einem Kapitänswechsel (Walke für Schwarz) und der Verbannung eines Quartetts zum Regionalliga-Team (Koen, Diakité, Jeknic und Catic). Seine Startelf baute er auf vier Positionen um: Simac (nach Gelbsperre), Benjamin Hübner (erstmals von Beginn an), Orahovac (nach Entzündung im Hüftgelenk) und Amstätter begannen für Kokot, Tskitishvili (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Schönheim und Ziemer. Gegenüber Jörn Andersen schickte im Vergleich zum 1:1 gegen Augsburg lediglich Pekovic für Heller aufs Feld.
Umkämpft ging es los vor ausverkauftem Haus in Wiesbaden. Die Hausherren hielten gleich gut dagegen, waren präsent und gönnten den Mainzern im Mittelfeld keinen Zentimeter Platz. Das führte allerdings auch dazu, dass es hüben wie drüben erst einmal an Chancen mangelte. Dann aber übersah Löw wohl Simac im Sechzehner und traf ihn von hinten - Elfmeter für Wehen! Doch Orahovac vergab die Riesenchance, Wache hielt (21.).
Wirklich schocken ließ sich das Schlusslicht davon aber nicht. Wütend griff es weiter an, die Mainzer fanden sich plötzlich nur noch in der eigenen Hälfte wieder. Einzig beim Abschluss der Gastgeber haperte es, Amstätters Distanzschuss, der knapp am Pfosten vorbeiging (33.), war noch das Gefährlichste. Was es heißt, effektiv zu spielen, führten die Mainzer dem SVWW gnadenlos vor: Bancé leitete in der rechten Strafraumhälfte einen hohen Ball von Karhan - gewollt oder nicht - optimal an Walke vorbei auf Soto weiter, und der Kolumbianer durfte aus zwei Metern einschieben (36.). Das brachte Ruhe ins Spiel der Nullfünfer, mühelos brachten sie die nicht ganz verdiente Führung in die Pause.
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Mainz kam mit Heller für den angeschlagenen Bancé (Sprunggelenksverletzung) aus der Kabine, Wehen mit dem Einsatz aus Durchgang eins. Drei Minuten dauerte es bis zur nächsten dicken Gelegenheit: Hübner bediente den startenden König ganz stark, doch Wache entschied das Eins-gegen-eins mit einer Hand für sich. Bei Wehens Stürmer wollte der Knoten nicht platzen, Wache war weiter voll auf der Höhe. Musste er aber auch sein, die Hausherren drückten mit aller Macht auf den Ausgleich. Am Ende spielten sie es aber fast immer viel zu kompliziert, der Abschluss machte ihnen große Probleme.
Erst nach einer guten Stunde schaffte es der FSV, die Frank-Elf besser vom eigenen Strafraum fernzuhalten und ihre Drangphase zu beenden. Offensichtlich schwanden bei Wehen auch die Kräfte ein bisschen. So konnten die Mainzer das Spiel relativ problemlos herunterspielen, von Wehen kam in der Schlussphase beinahe nichts mehr. Heller hätte nach guter Einzelleistung auf der rechten Seite fast die Entscheidung besorgt, zirkelte die Kugel aber drüber (83.). Also machte Baljak alles klar: Karhan nutzte den Platz auf der rechten Seite bei einem Konter zu einer punktgenauen Flanke, Baljak hielt seinen Fuß rein - 2:0 (90.+1), der Endstand.
Die sechste Niederlage in Folge für Wehen Wiesbaden war perfekt - das rettende Ufer rückt in immer weitere Ferne. Trotzdem kann die Leistung gegen den Nachbarn ein wenig Hoffnung machen für die nächste Aufgabe am kommenden Freitag in Frankfurt. Mainz bestrafte die Abschlussschwäche der Wehener gnadenlos und kann am Sonntag zu Hause gegen Aachen Platz zwei festigen.