Die Dortmunder Marschroute vor dem Saison-Endspurt war klar: Fünf Siege - und die Meisterschale wäre definitiv erstmals wieder an den Borsigplatz gewandert. Schon bei der ersten Hürde stolperten die Westfalen allerdings, in Bochum kam der BVB nicht über ein 1:1 hinaus. "Leider ein Rückschlag im Kampf um den Titel für uns", schreibt Innenverteidiger Mats Hummels, der als Kapitän erneut die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand, am Samstagmittag bei Instagram.
An der Einstellung habe es keinesfalls gelegen, bekräftigt Hummels, der seit einiger Zeit keine Interviews mehr gibt: "Ich bin allerdings der Meinung, dass wir den Kampf voll und ganz angenommen haben, lediglich die Genauigkeit im letzten Drittel und die Effektivität vor dem Tor haben uns teilweise gefehlt. Die Möglichkeiten, das Spiel auch ungeachtet des nicht gegebenen Elfmeters zu gewinnen, waren auf jeden Fall da."
"Der Elfmeter hätte auch erstmal verwandelt werden müssen"
Nach Danilo Soares' Einsteigen gegen Karim Adeyemi in der 65. Minute hätte Referee Sascha Stegemann auf den Punkt zeigen müssen. Das räumte auch der DFB am Samstag ein - genau wie Stegemann selbst. Hummels wollte "diese Situation auch gar nicht noch höher hängen", der Weltmeister von 2014 gibt zu bedenken: "Der Elfmeter hätte schließlich auch erstmal verwandelt werden müssen."
Der Blick in die Statistik räumt diese Zweifel fast gänzlich aus: Dem BVB wurden in dieser Saison - wie dem VfL Bochum - drei Elfmeter zugesprochen, beide Mannschaften verwandelten jeden davon. Hummels beschloss sein Statement dann aber doch mit Worten des Unverständnisses: "Wieso es reihenweise fragwürdige Elfmeter diese Saison gibt und der VAR bei einer der deutlichsten Situationen der letzten Jahre nicht eingreift, ist mir ein Rätsel."
Eine Kritik, die zuvor auch die Verantwortlichen des BVB um Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl geäußert hatten. Referee Stegemann, dem in Bochum VAR Robert Hartmann assistierte, stellte sich am Samstag den vielen Fragen und erklärte seine Fehlentscheidung. Er räumte auch Fehler im Kölner Keller ein und, "dass es sehr sinnvoll gewesen wäre, wenn ich es nochmal am Spielfeldrand auf dem Monitor hätte überprüfen können".
