Vergebens: Hain hat beim 1:0 von Mattuschka keine Chance. picture-alliance
Unions Trainer Uwe Neuhaus musste auf Stuff verzichten, der sich beim 1:1 in Kaiserslautern seine fünfte Gelbe abgeholt hatte. Ede rutschte daher wieder in die Startelf. Ferner stürmte Mosquera anstelle von Benyamina. St. Paulis Coach Holger Stanislawski hatte im Vergleich zum 3:0-Sieg über Augsburg mit Naki ebenfalls einen gelbgesperrten Spieler zu ersetzen. Kruse erhielt eine Bewährungschance.
Von Beginn an entwickelte sich ein ansehnliches Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten. Zwar gelang St. Pauli dank eines aggressiven und konsequenten Pressings ein besserer Start, doch sowohl Kruse (3.) als auch Rothenbach (7.) verpassten es, die Gäste früh in Führung zu bringen. Die Quittung folgte rasch! Mattuschka schlenzte einen Freistoß aus 25 Metern zentraler Position traumhaft an den linken Innenpfosten, von wo aus der Ball im Tor landete (10.).
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Der Gegentreffer zeigte bei den Kiez-Kickern nur kurze Zeit Wirkung. In dieser Phase hätten die Eisernen allerdings das 2:0 durch Mattuschka (12.) und Mosquera (15.) markieren können, das nächste Tor war aber den Hanseaten vorbehalten: Takyi hatte 24 Meter vor dem Strafraum zu viel Platz und nutzte dies mustergültig aus. Der gebürtige Ghanaer traf sehenswert ins rechte Eck (19.).
Danach kehrte etwas Ruhe im Stadion An der Alten Försterei ein. Union hatte zwar die Initiative ergriffen, konnte sich aber in der ersten Hälfte nicht mehr entscheidend durchsetzen. St. Pauli indes strahlte über Konter stets Gefahr aus. Kurz vor dem Pausenpfiff lag das Spielgerät auch wieder im Netz. Rothenbach hatte geflankt, Glinker verschätzte sich, flog am Ball vorbei und rauschte in Ebbers hinein, Takyi staubte ab. Doch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer verweigerte die Anerkennung, weil er die Szene von Glinker und Ebbers als Stürmerfoul wertete (43.).
Passive Hamburger werden bestraft
Ins Straucheln gebracht: Berlin mit Kapitän Younga-Mouhani (li.) hat Takyi und dessen St. Pauli ein Bein gestellt. picture-alliance
Neuhaus reagierte zur Halbzeit und brachte den Ex-St. Paulianer Brunnemann für Ede. Nach dem Seitenwechsel nahm aber St. Pauli das Heft in die Hand, die Hamburger waren nun aktiver, gingen allerdings auch nicht allzu große Risiken ein. Auf der anderen Seite kam auch den Eisernen ein wenig der Zug zum Tor abhanden. Die Akteure rieben sich meistens in intensiven, zumeist aber fairen Zweikämpfen im Mittelfeld auf, so dass die Partie lange Zeit ereignislos vor sich hin plätscherte.
Erst in der 63. Minute sorgte Brunnemann für Aufregung. Der 29-Jährige schloss einen Konter per Kopf aus aussichtsreicher Position aber zu unpräzise ab. Kurz darauf kam Benyamina für Sahin in die Begegnung, doch auch der Deutsch-Algerier konnte das Offensivspiel der Hausherren nicht wirklich beleben. Lediglich Brunnemann setzte weiter Akzente, so köpfte er aus fünf Metern hauchdünn am rechten Pfosten vorbei (63.).
In der Schlussphase legten die Eisernen noch einmal eine Schippe drauf, sie agierten nun druckvoller und drängten auf die neuerliche Führung, allerdings fehlte es an Präzision im Passspiel. Auf der anderen Seite verlegten sich die Gäste auf Ergebnisverwaltung, nach vorne kam kaum mehr etwas von den Stanislawski-Schützlingen. Diese zu passive Einstellung des Aufstiegsaspiranten wurde schließlich in der 87. Minute bestraft: Ein Ball in die Tiefe landete beim sträflich freistehenden Benyamina im Sechzehner, der trocken den 2:1-Endstand besorgte.
Union reist am kommenden Spieltag am Montagabend zu Energie Cottbus, St. Pauli hat bereits am Freitag zuvor die TuS aus Koblenz zu Gast.