Union-Coach Sascha Lewandowski nahm im Vergleich zum 2:0 in Heidenheim einen Personalwechsel vor: Für den Gelb-gesperrten Kessel lief Trimmel auf.
Nürnbergs Trainer René Weiler vertraute exakt auf die Formation, die zuletzt beim 0:0 gegen Karlsruhe von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatte.
Der Club krönte starke Anfangsminuten mit der frühen Führung: Leibolds Flanke von rechts segelte flach in den Sechzehner. Behrens war mit der Hacke dran, dahinter fälschte auch noch Leistner leicht ab - und der Ball flog flach ins linke Eck (5.).
Vor allem die linke Abwehrseite war zunächst Schwachpunkt der ungeordneten und sichtlich geschockten Berliner. Burgstallers Pass fand Schöpf, der von halbrechts sein Visier zu hoch eingestellt hatte (9.). Nachdem Nürnberg auch spielerisch die Anfangsviertelstunde klar dominiert hatte, kamen die Eisernen zwar etwas besser ins Spiel, ohne vorerst Gefahr zu versprühen.
Eine Zeitlang spielte sich das Geschehen im Mittelfeld ab, wie aus dem Nichts fiel der Ausgleich: Trimmel jagte das Leder aus dem Hintergrund flach aufs Tor. Kirschbaum ließ abprallen, Wood staubte zum Ausgleich ab (21.).
Beim FCN ging die Sicherheit in der Folge verloren, wie auch viele zweite Bälle. Zudem schlichen sich immer mehr Fehlpässe ins Spiel der Weiler-Elf ein. In Summe mündeten diese Faktoren darin, dass sich die Kräfteverhältnisse klar zu Gunsten der Gastgeber veränderten.
Die nun selbstbewussten und zweikampfstarken Köpenicker hatten aber Mühe, konstruktiv ins letzte Drittel vorzustoßen. Lediglich nach einem Leistner-Kopfball (27.) brannte es gegen einen offensiv nun vollkommen unscheinbaren FCN im Gäste-Strafraum.
In der Viertelstunde vor dem Kabinengang verpasste Kreilach Woods' Kopfballverlängerung knapp (36.). Und Kirschbaum machte seinen Fehler halbwegs wieder wett, als er einen Skrzybski-Knaller stark über die Latte lenkte (45.).
Der 14. Spieltag
Doppelschlag nach dem Wechsel
Nach gut zehn Minuten Leerlauf in Durchgang zwei stand es 2:1 für die Eisernen: Der Club verlor den Ball im Vorwärtsgang. Wood initiierte per Solo für Skrzybski, der fast aus dem Stand aus 22 Metern in den rechten Winkel traf (54.).
Weiler reagierte, brachte Möhwald für Leibold (56.). Nürnberg verteidigte fahrlässig, gab dem Gegner zu viel Raum. Wie Zejnullahu, dessen leicht abgefälschten 18-Meter-Schuss Kirschbaum über den Balken lenkte (58.). Und auch bei der folgenden Ecke: Puncec setzte sich im Zentrum gegen Behrens und Bulthuis im Luftduell durch und nickte mit Hilfe der Unterkante der Latte ein (58.).
Die Franken tauschten erneut, Blum ersetzte Füllkrug (64.). Möhwalds Freistoß strich noch über die Latte (64.), wenig später aber war der FCN wieder dran: Schöpf startete ein starkes Solo, ließ zwei Gegenspieler stehen und schlenzte im Strafraum aus 13 Metern genau ins rechte Eck - nur noch 2:3 (65.).
Die Lewandowski-Elf, die sich schon vor dem zweiten Gegentor zurückgezogen hatte, bekam nun das Nervenflattern, zielgerichtete Offensivaktionen blieben Fehlanzeige - und hinten klingelte es erneut: Blums direkter Freistoß prallte vom Balken zurück. Vor die Füße von Erras, der das Leder aus vier Metern zum Ausgleich über die Linie bugsierte - erstes Zweitliga-Tor des Talents 75.).
In der Schlussphase wollten beide Teams den Sieg, an dem Union näher dran war. Aber Kreilach (83.) und der eingewechselte Brandy (88.) vergaben die letzten Möglichkeiten. immerhin beendeten die Hauptstädter ihre schwarze Serie - bisher hatte es gegen die Franken in vier Zweitliga-Spielen nur Pleiten gegeben.
Nach der Länderspielpause geht es für Union am Freitag, den 20. November (18.30 Uhr), zum VfL Bochum. Der Club muss erst montags (20.15 Uhr) daheim gegen Braunschweig ran.