Unions Trainer Uwe Neuhaus ließ dieselbe Elf auflaufen, die in der Vorwoche 2:2-Unentschieden in Aachen gespielt hatte.
Fürths Trainer Mike Büskens musste dagegen im Vergleich zum 4:1-Heimerfolg gegen Karlsruhe zweimal wechseln. Falkenberg und Sararer spielten anstelle von Haas (Faserriss in der Rumpfmuskulatur) und Nehrig.
Die Fürther begannen sehr forsch und ergriffen zugleich die Initiative. Mit aggressivem Forechecking zwangen sie die Berliner zu Fehlern im Spielaufbau und schnürten diese zunächst in der eigenen Hälfte ein. Bis auf einen Schuss von Schahin, den Unions Schlussmann Glinker nach zwei Minuten parierte, sprang für das Kleeblatt allerdings nichts heraus.
Der 2. Spieltag
Nach knapp zehn Minuten befreiten sich die "Eisernen" aus der Umklammerung und gestalteten die Partie fortan offener. Hüben wie drüben fehlte es aber an Genauigkeit im Passspiel, so dass zwingende Torraumszenen nicht zu sehen waren. Dafür gab es intensive Zweikämpfe in Hülle und Fülle, die zunächst überwiegend fair geführt wurden. Mit zunehmender Spieldauer änderte sich das jedoch, so dass Schiedsrichter Christian Bandurski früh zu Gelben Karten griff.
Mittlerweile war es ein ziemlich zerfahrenes Duell, das weiterhin kaum Höhepunkte zu bieten hatte. Bis auf Mosqueras Drehschuss, der Grün nach 36 Minuten nicht ernsthaft forderte, waren Strafraumszenen im ersten Durchgang daher nicht zu sehen.
Berlins Trainer Uwe Neuhaus brachte zum Seitenwechsel Menz für Younga-Mouhani, der als "Sechser" einige Probleme mit seinen Gegenspielern gehabt hatte. Ansonsten änderte sich nicht viel, Spielerisch blieben beide Mannschaften einiges schuldig, kämpferisch stimmte die Leistung aber.
Fränkischer Doppelschlag nach dem Seitenwechsel
Auf der Jagd: Fürths Prib eilt dem Ball hinterher, Mattuschka kommt von hinten. picture-alliance
In der 53. Minute war es dann soweit! Pekovic passte aus der eigenen Hälfte heraus genau zwischen Polenz und Madouni hindurch zu Müller, der Polenz entwischte und nur noch Glinker vor sich hatte. Im ersten Anlauf scheiterte der 22-Jährige noch an Berlins Keeper, den Nachschuss verwandelte er dann aber aus spitzem Winkel. Kurz darauf folgte der Doppelschlag: Zwei Fürther liefen auf sechs Unioner zu. Nöthe führte den Ball und zog von links in die Mitte, Polenz und Madouni schauten nur zu, wie der 22-Jährige aus 18 Metern halblinker Position unter Mithilfe des linken Innenpfostens auf 2:0 erhöhte (56.).
Neuhaus reagierte umgehend und brachte mit Ede, der bereits in der Vorwoche als Einwechselspieler erfolgreich war, für Mattuschka ins Spiel. Die "Eisernen" waren nun um eine Antwort bemüht, allerdings fehlte es ihnen an der nötigen Durchschlagskraft gegen taktisch gut aufgestellte Franken. Nach 70 Minuten änderte sich das. Kleine wehrte eine Flanke von links unglücklich in die Mitte ab. Kolk kam ans Leder und netzte sehenswert aus 13 Metern zum Anschluss ein. Der Niederländer markierte damit bei seiner Premiere in der "Alten Försterei" gleich sein erstes Tor. Kurz darauf hätte der 28-Jährige zum Helden avancieren können. Nachdem Biliskov im eigenen Strafraum gegen Mosquera völlig ungeschickt zu Werke gegangen war, gab es Foulelfmeter. Kolk scheiterte aber aus elf Metern an Fürths Schlussmann Grün (74.).
Die Gastgeber ließen die Köpfe nicht hängen und drängten weiter mit aller Macht auf den Ausgleich. In der Schlussphase wurde das ein rassiges und packendes Duell. Berlin drückte, die besseren Chancen hatten aber die Franken. So rettete Polenz vor der Linie (79.), ehe Brunnemann Glück hatte, dass Schiedsrichter Christian Bandurski ein Foul im Strafraum an Sararer übersah (84.). Am Ende war das den Kleeblättern egal, nahmen sie doch die drei Punkte mit.
Am Freitag, den 10. September, bekommt es Union Berlin auswärts mit Paderborn zu tun. Zwei Tage später sind die Fürther zu Hause gegen Alemannia Aachen gefordert.