Der SSV Ulm verlor die Generalprobe in der Regionalliga Südwest mit 1:2 gegen Hessen Kassel. Trainer Holger Bachtaler änderte seine Startformation auf drei Positionen: Gashi, Jann und Schmidt durften für Higl, Kehl und Beck (alle Bank) gegen den Bundesligisten ran.
Schalke-Interimscoach Huub Stevens musste in seinem ersten Spiel eine 0:1-Niederlage gegen Bielefeld hinnehmen. In seinem zweiten und vorerst letzten Spiel auf der Schalker Trainerbank quälten den Coach zudem Verletzungssorgen: Kapitän Mascarell, Kabak (muskuläre Probleme), Boujellab (Entzündung im Mundraum) und Sané (Kniebeschwerden) fielen aus - für sie begannen Ludewig, Becker (Startelf-Debüt), Nastasic und Harit, Skrzybski verdrängte Mendyl auf die Bank.
Freche Ulmer fordern Schalke
Der Regionalligist versteckte sich von Beginn an nicht und startete engagiert in die Partie. Die Ulmer zeigten sich spielfreudig und ballsicher, während Schalke sichtbare Probleme hatte, Kontrolle über das Spiel zu erlangen. Ulm spielte immer wieder schnörkellos nach vorne, machte aber oft zu wenig aus den entstandenen Möglichkeiten, Jann prüfte Fährmann nicht wirklich (13.). Bei Schalke klappte offensiv nicht viel, Flanken flogen zu weit, Zuspiele waren zu ungenau - und hinten musste man sich immer wieder der Gegenstöße des Underdogs erwehren: Nastasic brachte gerade noch den Fuß in Janns Abschluss (23.).
Serdar traumhaft - Ulm bleibt dran
Umso überraschender war, dass nur wenig später doch das 1:0 für Schalke fiel: Serdar hatte am Strafraum abgezogen und der Ball sauste mit unheimlich viel Effet unhaltbar ins rechte Kreuzeck zur etwas schmeichelhaften Führung (27.). Der SSV zeigte sich durch den Gegentreffer aber keineswegs geschockt und hielt an seiner Spielphilosophie fest. S04 zog sich etwas überraschend zurück und trat offensiv nun noch weniger in Erscheinung. Allerdings schafften es auch die Ulmer nicht mehr vor der Pause, gefährlich vors Tor zu kommen.
DFB-Pokal, 2. Runde
Reule unglücklich, Raman reaktionsschnell
Nach Wiederbeginn verpassten die Ulmer einen frühen Schock: Heußer konnte einen von mehreren Ballverlusten von Stambouli nicht ausnutzen (46.). Aber auch die Schalker meldeten sich jetzt nachdrücklicher an: Reule musste erst einen Kopfball des eingewechselten Thiaws abwehren und auch beim Nachschuss von Becker war der Keeper auf dem Posten (49.). Nur wenige Minuten später machte Reule dann aber bei Harits Distanzschuss keine gute Figur, den Abpraller verwertete Raman zum 2:0 (51.).
Ballgewinn Skrzybski leitet 3:0 ein
Die komfortable Führung brachte Schalke nun endlich die erhoffte Sicherheit - auch weil es Ulm nicht mehr so gut gelang, die Räume eng zu halten -, der Ball lief besser bei den Königsblauen und auch der Einsatz war ein anderer. Nach Skrzybskis starkem Ballgewinn hatte der Offensivmann den Überblick und bediente Raman, der seinen zweiten Treffer erzielte (63.). Skrzybski hatte nun richtig Lust und machte viel Betrieb, zweimal scheiterte er aber an Reule (64., 67.).
Ulmer Ehrentreffer
Ulm gab sich jedoch nicht auf, der eingewechselte Beck scheiterte aus spitzem Winkel am gut reagierenden Fährmann (71.). In der Schlussphase fiel der mehr als verdiente Ehrentreffer dann doch noch. Thiaw brachte Kienle im Strafraum zu Fall, Reichert verwandelte im Nachschuss, nachdem Fährmann gehalten hatte, zum 1:3-Endstand. Schalke 04 musste für den Sieg lange arbeiten und tat sich erst nach dem 2:0 leichter, wirkte aber defensiv nicht immer sattelfest.
Im zweiten Spiel von Interimstrainer Huub Stevens gelang Schalke also der erhoffte positive Jahresabschluss. Am Samstag, den 2. Januar (18.30 Uhr), wird dann schon der neue Trainer der Königsblauen an der Seitenlinie stehen. Der SSV Ulm empfängt eine Woche später, den 9. Januar, den SC Freiburg II.