Der wiedergenesene 1860-Coach Benno Möhlmann stellte sein Team im Vergleich zum 2:1-Pokalerfolg in Mainz nur einmal um: Eicher hütete an Stelle des erkrankten Ortega das Tor. U-19-Nationalspieler Neudecker debütierte nach Pokaleinsatz nun auch in der Liga.
Duisburgs Trainer Gino Lettieri brachte gegenüber dem 0:0 gegen Nürnberg zwei Neue: Für Meißner (Gelbsperre) sowie Dausch spielten Albutat und Obinna.
Viel Ballbesitz für die Münchner, allerdings gegen kompakte Zebras ohne den gewünschten Raumgewinn, prägte die Anfangsphase. Bei Mugosas Kopfball, famos pariert von Ratajczak, brannte es erstmals im Gäste-Strafraum (10.), wenig später prüfte Simon den Keeper nochmals aus zentraler Position per Fernschuss (14.).
Der MSV agierte offensiv zunächst sehr zurückhaltend, setzte nach Obinnas Ballgewinn gegen Claasen aber aus der Distanz durch Chanturia einen ersten Nadelstich (16.). Es folgte eine mutigere Phase der Gäste, mehr als ein Obinna-Freistoß in Eichers Arme (20.) resultierte daraus allerdings nicht.
Was bei beiden Teams fehlte, war der finale Pass, der einen entschlossenen Abschluss gar nicht erst ermöglichte. Die Nervosität war mit Händen zu greifen, die Fehlpassquote bei den Kontrahenten hoch, das Niveau den Niederungen des Tableaus entsprechend. Chancen? Absolute Mangelware.
Simon muss verletzt raus
Fast wäre ein Joker - Möhlmann tauschte früh Wolf für Claasen ein (32.) - bei seinem ersten Ballkontakt in aussichtsreiche Position gekommen, dem Youngster misslang aber hart bedrängt von Feltscher die Ballannahme (33.). Die letzte nennenswerte Aktion der optisch überlegenen Hausherren, die den verletzten Simon durch Vollmann ersetzen mussten (36.), entsprang einem Freistoß von Adlung, den Mugosa aber nicht aufs Tor brachte (38.).
Der 13. Spieltag
Nach dem Wiederanpfiff verzeichneten die Rivalen zumindest einige vernünftige Ansätze. Grote per Freistoß und Bohl per Kopf (56.) für die Gäste (50.) sowie Wolf (51.) und Kagelmacher (52.) für die weiterhin aktiveren Möhlmann-Schützlinge näherten sich dem Tor an.
Dann schenkte Bajic Mugosa vielversprechenden Freiraum, doch mehr als kläglich vergab der Stürmer mit seiner Unentschlossenheit eine aussichtsreiche Gelegenheit (59.). Duisburgs Offensivvortrag blieb bescheiden, Lettieri reagierte mit Onuegbus Einwechslung für Chanturia (61.).
Ratajczak hält sein Team im Spiel
Am Drücker blieb aber 1860. Liendl (61.) und Wolf (64.) riefen Ratajczak auf den Plan. Und langsam aber sicher stieg die Qualität der Möglichkeiten. Duisburgs Nummer eins stemmte sich gegen den Rückstand, parierte gegen allerdings auch zu unplatzierte Abschlüsse von Wolf (67.) und Vollmann (71.), dessen Flanke sich wenig später gefährlich über Ratajczak, aber auch am zweiten Pfosten vorbei senkte (74.).
Dies sollte zunächst die letzte Möglichkeit der Löwen bleiben. Denn die Meidericher, bei denen Klotz und Janjic für die Schlussphase kamen, zeigten nun lange vermissten Offensivgeist. Janjic hatte gute Gelegenheiten zur Führung (82., 84.), die letztlich aber unverdient gewesen wäre.
Als sich schon ein torloses Remis abzeichnete, schlug 1860 doch noch zu: Vollmann kam am Flügel an den Ball und flankte flach ins Zentrum. Wolf spritzte vor Feltscher in die Hereingabe und überwand Ratajczak aus vier Metern zur Entscheidung (90.+1). Der erste Sieg der Münchner war perfekt, der Lettieris Stuhl beim MSV erheblich wackeln lässt.
Die Löwen gastieren am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig, der MSV empfängt tags zuvor (13 Uhr) den SC Freiburg.