Lauterns Trainer Konrad Fünfstück nahm nach der 0:1-Niederlage beim VfL Bochum im DFB-Pokal eine personelle Änderung vor und schickte Klich für Colak (Bank) von Beginn an auf den Rasen. Auf der Gegenseite vertraute Arminia-Coach Norbert Meier der Elf, die am vergangenen Spieltag 0:0 gegen Sandhausen spielte.
Den 24.184 Zuschauern auf dem Betzenberg wurde von Beginn an Magerkost geboten. Beiden Mannschaften war das fehlende Selbstbewusstsein anzusehen, ein gepflegter Spielaufbau fand in den ersten zehn Minuten auf keiner Seite statt. Stattdessen: Unzählige lange Bälle, die unkontrolliert gespielt und meist postwendend zurückgeköpft oder -geschlagen wurden. Die wenigen Torannäherungen resultierten aus Distanzschüssen, doch weder Klich (4.) noch Behrendt (15.) zielten genau genug.
Müder Kick - Karl muss runter
Aus dem Nichts hätten die Pfälzer anschließend in Führung gehen können, vorausgegangen war ein Freistoß von Halfar. Karls Kopfball-Verlängerung überraschte den weit vorne stehenden Hesl, die Kugel landete am Querbalken und prallte von dort an Hesls Rücken. Glück für die Arminia, dass der Ball nicht ins Tor, sondern zurück ins Feld trudelte (21.). Die Szene war der Startschuss für eine kurze Drangphase, die Przybylko aber nicht in Zählbares ummünzen konnte (22., 24.).
Gleich darauf war es aber wieder vorbei mit der Herrlichkeit und die Partie verfiel in ihren alten Trott. Einmal mehr wurde deutlich, warum beide Mannschaften anhaltende Probleme mit dem Toreschießen haben. Nennenswertes ereignete sich bis zur Halbzeitpause nur noch jenseits der Strafräume: Karl konnte nicht weiterspielen und ging verletzt vom Platz, für ihn kam Ziegler (43.).
Der 13. Spieltag
Der zweite Spielabschnitt reihte sich zunächst nahtlos an den ersten an. Der FCK sorgte mit Standards immerhin für einen Hauch von Torgefahr, auffälligster Mann war hierbei Przybylko, der aber auch bei seinem Kopfball zu harmlos blieb (53.). Von den Bielefeldern war kaum noch etwas zu sehen, und auch Gästetrainer Meier dürfte von der plötzlichen Führung seiner Elf etwas überrascht worden sein(57.). Ulm hatte einen von Heubach an Klos verursachten Elfmeter zur Führung eingeschoben, der Verteidiger sah zudem Rot (56.).
Die Führung war schmeichelhaft, spielte dem DSC aber in die Karten. Auf dem seifigen Geläuf und in Unterzahl wurden die Beine der Hausherren schwerer, zudem steckte der Fünfstück-Elf das Pokalspiel noch in den Knochen. Die einzige nennenswerte Ausgleichschance bot sich kurz nach dem Gegentreffer, doch der glücklose Przybylko verpasste erst und scheiterte dann im Nachschuss (59.).
Salger sorgt für die Entscheidung
Abgesehen von Przybylko trat kein Lauterer nennenswert in Erscheinung, im Gegenteil: Die Partie plätscherte vor sich hin, und Bielefeld hatte keine Mühe, das Ergebnis zu verwalten. Die sich bietenden Konterchancen nutzten die Ostwestfalen nicht wirklich kaltschnäuzig - mit einer Ausnahme: Als Klos den Ball tief in der eigenen Hälfte bekam, stellte sich ihm kein Gegenspieler in den Weg. Erst am gegnerischen Strafraum trennte sich der Angreifer vom Ball und legte quer auf den mitgelaufenen Salger, der die Kontersituation per trockenem Flachschuss zum 2:0-Endstand abschloss (84.). Die Partie war damit gelaufen, die restlichen Minuten spielte der DSC von der Uhr.
Die Roten Teufel strahlen also weiterhin keine Gefahr aus und müssen nach der nun schon sechsten Saisonniederlage den Blick nach unten richten. Die Bielefelder hingegen feierten das ersehnte Erfolgserlebnis und sind nun punktgleich mit dem FCK, der am nächsten Sonntag, den 8. November (13.30 Uhr), in Leipzig gastiert. Für die Arminia geht es schon am kommenden Freitag (18.30 Uhr) nach Fürth.