Freiburgs Coach Christian Streich reagierte mit zwei Änderungen auf das 0:3-Pokal-Aus gegen Augsburg. Anstelle von Klandt rückte wieder die etatmäßige Nummer eins Schwolow zwischen die Pfosten, zudem erhielt Abrashi im defensiven Mittelfeld den Vorzug vor Schuster.
Auch Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht tauschte nach dem 4:0 bei Oberligist Reutlingen zweimal: In der Offensive rückten Zuck und Ademi für Holtmann und Berggreen ins Team.
Der Sportclub riss von Anfang an das Zepter an sich und drängte die Niedersachsen zurück. In der ersten Viertelstunde hatten die Breisgauer knapp 75 Prozent Ballbesitz, die Eintracht bekam kein Bein auf den Boden. Immerhin: In der Defensive ließ der BTSV zunächst nicht allzu viel zu. Freiburg griff zumeist über die linke Flanke in Person von Grifo und Günter an, die beiden bereiteten Braunschweig gehörig Probleme.
Ademi fälscht Grifos Freistoß ab
Die erste Torchance bot sich Höfler, dessen Versuch aus dem Rückraum geblockt wurde (10.). Fünf Minuten später klingelte es aber: Ademi fälschte Grifos Freistoß für Gikiewicz unhaltbar ab - 1:0 (15.). Die Hausherren blieben auf dem Gaspedal und waren bemüht, den zweiten Treffer nachzulegen. Schiedsrichter Knut Kircher brachte den Tabellenführer aber um eine exzellente Möglichkeit hierzu, da er ihm einen klaren Strafstoß verweigerte: Ofosu-Ayeh trat Philipp im Sechzehner auf den Fuß, Kircher pfiff nicht (21.).
Kurz darauf hatten die Löwen auf der Gegenseite ihre erste Gelegenheit: Matuschyk stand frei vor Schwolow, scheiterte aber an diesem (23.). Diese Großchance wirkte als Initialzündung für die Lieberknecht-Elf. Braunschweig hatte nun das Momentum auf seiner Seite und drängte Freiburg zurück. Die beste Möglichkeit hatte Omladic, der einen ruhenden Ball an den Querbalken setzte (29.). Inmitten der BTSV-Drangphase erhöhten die Gastgeber auf 2:0. Zunächst traf Grifo per Freistoß nur den Pfosten (37.), dann nickte Petersen nach Mujdza-Flanke unbehelligt ein (38.). So nahm Freiburg einen komfortablen und angesichts des Spielfilms womöglich etwas zu deutlichen Vorsprung mit in die Kabine.
Der 13. Spieltag
Mujdza trifft kurios ins eigene Netz
Nach dem Seitenwechsel kam Freiburg zunächst besser ins Spiel. Die Breisgauer waren gewillt, die Braunschweiger Verunsicherung zu nutzen und womöglich den dritten Treffer nachzulegen. Dann bremste ein kurioses Eigentor die Drangphase: Mujdza leistete sich beim Versuch eines Befreiungsschlags einen Querschläger und traf mit dem Schienbein unbehelligt ins eigene Tor (52.). Kurz darauf hatte Khelifi die Großchance zum Ausgleich, verlor aber das Eins-gegen-Eins gegen Schwolow (57.). Weitere fünf Minuten später machte es der Braunschweiger besser: Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Abrashi schlenzte er die Kugel von der Strafraumgrenze in die Maschen - 2:2 (62.).
Nach dem zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden, aber durchaus nicht unverdienten Ausgleich war Freiburg keineswegs geschockt. Im Gegenteil: Die Streich-Elf drängte die Gäste wieder zurück und erarbeitete sich einige vielversprechende Torchancen. Grifos Schuss wurde aber im letzten Moment von Decarli geblockt (64.), Höhns Schlenzer strich am Pfosten vorbei (72.) und Grifos kunstvoller Lupfer über Gikiewicz landete nur am Außenpfosten (73.). In den Schlussminuten hatte Freiburg mehr Körner als die Gäste und drängte auf den Siegtreffer. Klare Gelegenheiten sprangen bei den Bemühungen aber nicht mehr heraus. So blieb es beim Remis, durch das der Sportclub die Spitzenposition an Leipzig abtreten muss.
Ob die Breisgauer die Tabellenführung am kommenden Samstag (13 Uhr) mit einem Sieg in Duisburg wieder erobern können? Braunschweig empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) die Münchner Löwen.