VfB-Coach Jürgen Kramny krempelte seine Mannschaft nach der auf gleich sechs Positionen um. Für Tyton stand Langerak zwischen den Pfosten, Sunjic, Baumgartl und Heise verteidigten für Niedermeier, Barba und Insua. Für Zimmermann (Bank) und Harnik (aus Leistungsgründen erst gar nicht im Kader) spielten zudem die Rekonvaleszenten Großkreutz und Kapitän Gentner.
Auch FSV-Trainer Martin Schmidt stellte im Vergleich zum viermal um. Bussmann, Baumgartlinger (nach abgesessener Gelbsperre), Malli und Clemens rückten in die Anfangsformation, Brosinski, Serdar, Jairo und De Blasis nahmen alle vorerst auf der Bank Platz.
Gentner meldet sich zurück
Angetrieben von den lautstarken Fans startete der neu formierte VfB furios ins Spiel. Nachdem Mallis Schocker (Heber aus der Distanz) nach nur 20 Sekunden ausblieb, drückten die Schwaben aufs Tempo. In der 6. Minute war es dann bereits so weit: Heise nahm sich auf Zuspiel von Didavi aus der Ferne ein Herz, Kapitän Gentner sprang dazwischen und vollstreckte zum 1:0 (das 2900. VfB-Tor in der Bundesliga). Nur drei Minuten später fand Rupp im richtigen Moment Kostic, der allerdings in letzter Sekunde noch geblockt wurde.
Bungert rettet, Malli vollstreckt
Das war es dann aber auch schon fast, was die Stuttgarter im ersten Abschnitt offensiv zu bieten hatten. Weil aber die Viererkette beim VfB einen richtig ordentlichen Job machte, bissen sich Cordoba & Co. zunehmend die Zähne aus. Erst in der 36. Minute hielten die Fans dann wieder den Atem an: Kostic flankte von links auf den zweiten Pfosten, wo Rupp mit einem Aufsetzer bereits Karius düpiert hatte - doch Bungert klärte auf der Linie. Im direkten Gegenzug gab es die Quittung: Onisiwo dribbelte sich bis zur Grundlinie durch und bediente Malli mustergültig - 1:1 (37.).
Freude über den Ausgleich: Yunus Malli (3.v.li.) besorgte das 1:1. Getty Images
Onisiwo trifft nur den Pfosten
Die restlichen acht Minuten bis zur Pause gehörten dann ganz alleine dem FSV: Bells Kopfball parierte Langerak überragend (39.), auch gegen Cordoba war der Australier hellwach (45.). Sekunden vor der Pause half dann auch noch der Pfosten mit: Onisiwo köpfte eine Clemens-Ecke nur ans Aluminium (45.+1).
Cordoba mit Köpfchen
Bundesliga, 33. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel brauchte es dringend eine Reaktion der Stuttgarter. Das erste Ausrufezeichen gehörte aber einmal mehr dem FSV: Frei tankte sich an der Grundlinie zu leicht durch und fand am zweiten Pfosten Cordoba, der unbedrängt zum 2:1 einköpfte (53.). Zu allem Überfluss war dann für den angeschlagenen Gentner Schluss, Werner musste übernehmen (59.).
Onisiwo finalisiert
In der Folge versuchte der VfB alles, einzig gelingen wollte nicht viel. Heises direkter Freistoß und Werners letzter Pass bei Überzahl waren schlichtweg ungenügend (63., 67.). Nur Langerak verdiente sich noch ein Sternchen: Malli und Cordoba liefen alleine auf den Australier zu, scheiterten aber jeweils mit einem Lupfer (73., 77.). Sekunden später passierte es dann aber: Cordoba war auf dem Weg zum Tor nicht zu halten, legte perfekt quer auf den starken Onisiwo - 3:1 (77.). Zwei Minuten später verpasste es Malli, den Deckel draufzumachen.
Beim schockierenden 1:3 blieb es am Ende auch für den VfB, der dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte entgegentaumelt. Für Mainz war der Dreier Gold wert, Platz sieben ist sicher - und was geht nun?
Stuttgarts letzter Strohhalm liegt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg. Mainz will zeitgleich eine überragende Saison mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC krönen.