Hannovers Coach Daniel Stendel musste gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Schalke 04 auf Sakai verzichten (muskuläre Probleme). Dafür gab Youngster Arkenberg sein Startelfdebüt.
Auf der Gegenseite nahm Trainer Julian Nagelsmann im Vergleich zum 2:1-Sieg in Ingolstadt zwei personelle Wechsel vor. Matchwinner Amiri und Kaderabek ersetzten Strobl (Gelbsperre) und Ochs.
Süle im Pech - Kramaric zu ungenau
Schon vor der Partie war klar gewesen: Siegen die Kraichgauer, hält die TSG sicher die Klasse. Dennoch suchten die Gäste nicht auf Teufel komm raus den Weg nach vorne, sondern bauten auf eine gesunde Balance zwischen Defensive und Offensive. Den ersten Nadelstich setzte Kramaric, der nach schnellem Umschaltspiel und mundgerechter Vorlage von Volland aus sieben Metern an Zieler scheiterte (5.). Hinten hielten sich Süle und Co. zumeist schadlos, Sané (2.), Klaus (6.) und später Sarenren-Bazee (19.) verbuchten lediglich Halbchancen.
Mitten in einer niveauarmen Phase, in der sich die Kontrahenten im Mittelfeld weitgehend neutralisierten, zündete Sarenren-Bazee auf der rechten Seite den Turbo und überlief Bicakcic. Von der Grundlinie legte der Flügelflitzer in den Rückraum, wo Sobiech für Kiyotake überließ. Der Japaner traf aus zwölf Metern platziert ins rechte Eck, der auf der Linie postierte Süle beförderte die Kugel unglücklich ins eigene Tor (28.).
Bundesliga, 33. Spieltag
Durch den Rückstand schrillten die Alarmglocken, zwischenzeitlich trennte die Gäste von Platz 16 lediglich ein Zähler. Doch die Warnung kam nicht bei den "Nagelsmännern" an: Hoffenheim verhielt sich zu passiv, transportierte den Ball zu behäbig nach vorne und wirkte in zahlreichen Zweikämpfen nicht so griffig wie der bereits abgestiegene Kontrahent. Trotzdem hätte es beinahe noch vor der Pause im 96-Tor eingeschlagen, doch Kramaric drückte Vollands wuchtige Freistoßflanke von rechts aus vier Metern freistehend vorbei (33.). Die Pausenführung für engagierte Niedersachsen ging dennoch in Ordnung.
Wende mit Kuranyi?
Mit Wiederanpfiff schickte Nagelsmann erstmals in seiner knapp dreimonatigen Amtszeit Angreifer Kuranyi ins Rennen. Uth musste weichen. Doch auch der Ex-Nationalspieler verlieh dem lauen Hoffenheimer Offensivspiel kaum Schwung. Hannovers Vorsprung war nicht gefährdet und 96 tat dementsprechend nicht mehr, als es musste.
Erst nach einer knappen Stunde tauten die Gäste allmählich auf, schoben ihr Gesamtkonstrukt ein gutes Stück nach vorne und belagerten zumindest punktuell den Strafraum der Hausherren. Mit mäßigem Erfolg: Toljan brachte die Kugel gefährlich ins Zentrum, Volland bekam den Ball vor die Füße. Doch ein Hannoveraner Abwehrbein verhinderte den Ausgleich (61.). Auch Joker Kuranyi näherte sich an, ließ sich nach mustergültigem Kramaric-Querpass aber seine mangelnde Spielpraxis anmerken (65.). Die Niedersachsen machten jedoch nicht den Fehler, in eine destruktive Spielweise zu verfallen. Sarenren-Bazees frecher Schuss vom rechten Strafraumeck stellte Baumann ernsthaft auf die Probe (67.).
Statt in der Schlussphase noch einen Zahn zuzulegen, ebbte der Druck der Nagelsmann-Schützlinge minütlich ab. 96 stand defensiv sattelfest, hielt das Geschehen durch einige Gegenstöße clever vom eigenen Tor entfernt. Nur einmal boten die Gastgeber einem Hoffenheimer zu viel Raum, Toljan nagelte die Kugel aus 19 Metern an den Querbalken (90.). Dann war Schluss - und beide in gewisser Weise zufrieden.
Hannover gastiert in seinem vorerst letzten Bundesligaspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Meister Bayern München. Hoffenheim empfängt zur gleichen Zeit Schalke 04.