Wenn die beste Offensive die schlechteste Defensive empfängt, dann erwartet man ein Spiel auf ein Tor - und das war auch bei Stuttgart gegen Darmstadt der Fall. Der VfB, der nach dem 3:1 beim 1. FSV Mainz 05 unverändert angetreten war, war vom Anpfiff weg spielbestimmend - der erste Treffer schien nur eine Frage der Zeit zu sein.
Stuttgart dominiert - Zagadou trifft ins eigene Tor
Umso überraschender war es, dass in Minute 17 die Lilien jubelten, bei denen im Vergleich zum 3:3 gegen Borussia Mönchengladbach Riedel und Honsak anstelle von Maglica (Rotsperre) und Kempe gestartet waren. Skarke passte beim ersten Ausflug ins letzte Drittel scharf nach innen, wo Zagadou die Kugel ins eigene Tor grätschte.
Die Schwaben ließ der Gegentreffer kalt, die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß hielt unbeirrt am Matchplan fest. Bei langen Ballbesitzphasen sowie variablem Positionsspiel fehlte gegen das extrem defensive 5-4-1 der Hessen eigentlich nur die Lücke. Diese tat sich dann nach 22 Minuten auf. Guirassy legte eine Flanke von Stenzel stark für Millot ab, der die Kugel ins linke Eck setzte.
Der 5. Spieltag in der Bundesliga
VfB weiter spielbestimmend - Guirassy dreht die Partie
Es war kein Chancenfeuerwerk, dass der VfB abbrannte, dennoch waren die Schwaben überlegen, Darmstadt wagte sich nur ganz selten nach vorne. Rund zehn Minuten nach dem Ausgleich belohnte sich Stuttgart dann für den betriebenen Aufwand. Guirassy drehte sich nach der Ballannahme auf und nagelte die Kugel aus 17 Metern ins rechte obere Eck (32.). Sein bereits neunter Saisontreffer war auch der Pausenstand, weil der Angreifer eine Stenzel-Flanke nicht mehr entscheidend ablenken konnte (39.).
Führichs 3:1 kassiert der VAR
Auch nach der Pause blieb der VfB dominant und hatte durch Guirassy sowie Silas (beides 53.) nächste gute Möglichkeiten. Darmstadt wurde etwas mutiger, in der Offensive fehlte aber meist Durchschlagskraft und Tempo.
Letzteres war beim VfB reichlich vorhanden und führte vermeintlich zum 3:1. Nach einem blitzschnellen Doppelpass von Führich und Guirassy, den ersterer im rechten Eck unterbrachte, meldete sich aber der VAR und erkannte, dass Guirassy im Abseits gestanden war (63.) - der Treffer wurde einkassiert. Nur vier Minuten später scheiterte Guirassy nach dem nächsten guten Spielzug am lange stehen bleibenden Schuhen (67.), ebenso wie Millot nach feiner Ablage Guirassys (69.).
Guirassys Lupfer zum 3:1
Bis zur Schlussphase gönnte sich Stuttgart eine kleine Verschnaufpause, zog dann aber ab der 80. Minute das Tempo wieder an. Der eingewechselte Undav ließ nach Guirassys Querpass die Tür für Darmstadt allerdings weiter offen (80.). In der Nachspielzeit machte Guirassy dann endgültig den Deckel drauf. Nach einem Steckpass von Stenzel lupfte der Angreifer über Schuhen hinweg (90.+2). Der Treffer wurde erst wegen Abseits nicht gegeben, doch auch hier meldete sich der VAR, diesmal zugunsten des VfB.
Damit baut der VfB eine Serie aus und beendet eine andere. Unter Sebastian Hoeneß gab es noch keine Heimniederlage (vier Siege, drei Remis) und im achten Anlauf gewann Stuttgart nun endlich auch wieder gegen einen Aufsteiger.
Am Samstag in einer Woche ist Stuttgart dann beim 1. FC Köln zu Gast (15.30 Uhr). Für die Lilien geht es am Sonntag (1.10.) zur gleichen Uhrzeit vor heimischer Kulisse gegen Werder Bremen weiter.