Cottbus stellte sich dem VfB lange in den Weg: Hier bremst Ziebig den Stuttgarter Hilbert. dpa
VfB-Trainer Armin Veh konnte im Vergleich zum 3:2-Erfolg in Bochum wieder auf seinen Kapitän Meira zurückgreifen, der nach seiner Gelbsperre Tasci in der Innenverteidigung ersetzte. Außerdem wurde vom 4-3-3 wieder auf eine Raute mit zwei Sturmspitzen umgestellt, so dass Streller für Lauth ins Team rückte.
Neben dem gesperrten da Silva musste Energie-Coach Petrik Sander nach dem 0:3 gegen den FC Bayern auch noch Baumgart und Rost (jeweils Gelbsperre) ersetzen, außerdem fiel Kapitän McKenna (Bauchmuskel-Zerrung und Knieprobleme) verletzt aus, während Bandrowski und Kioyo nur die Bank blieb. Dafür rückten Ziebig, Skela, Küntzel, Szelesi und Shao in die Startelf.
Cottbus stellte in den Anfangsminuten das Mittelfeld geschickt zu, so dass Stuttgart Probleme hatte, den Ball in die Spitzen zu tragen. Die erste Chance dann auch für die Gäste: Skela legte den Ball für Shao in die Gasse, der allerdings nicht schnell genug war, so dass Hildebrand eher am Ball war (5.). Dann nahm das Spiel zusehends an Fahrt auf. Hitzlsperger hatte innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal die Führung auf dem Spann, scheiterte zunächst an Torhüter Piplica und zielte wenig später nur um Zentimeter am Tor vorbei (12.). Aber auch Energie fand jetzt immer besser ins Spiel, was letztlich in der Führung gipfelte.
Munteanu passte scharf vor das Stuttgarter Tor, wo Radu dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gab, so dass die Kugel unhaltbar für Keeper Hildebrand neben dem Pfosten einschlug (19.). Im Gegenzug fast die Antwort der Hausherren: Zunächst scheiterte Hilbert aus vier Metern an Piplica, ehe auch noch Cacau im Cottbuser Keeper seinen Meister fand (20.). Die Veh-Elf trieb ihr Spiel davon unbeeindruckt weiter nach vorne. Ein Eckball brachte schließlich den Ausgleich. Wieder legte Pardo den Ball für Hitzlsperger zurück, diesmal klappte es und sein Volleyschuss landete unter der Latte (27.).
Stuttgart gelang es jetzt aber nicht nachzulegen, weil Cottbus weiter ruhig stand und wenig Platz ließ. Erst nach einer Flanke von Streller kam Cacau zu einer Kopfballmöglichkeit, die der Brasilianer aus fünf Metern jedoch knapp vergab (38.). Eine Minute später segelte ein langer Ball von Magnin gefährlich vors Tor, erst im letzten Moment konnte Piplica noch klären. Aber auch die Lausitzer spielten Fußball, vor allem Skela wurde von der VfB-Defensive phasenweise zu viel Platz eingeräumt, den er allerdings nicht nutzen konnte.
Der 34. Spieltag
Nach der Pause stellte Veh um und brachte da Silva für Osorio, so dass Hilbert seine Rolle im Mittelfeld aufgab und in die Abwehr rückte. Die erste Chance hatte der VfB nachdem sich Khedira über rechts durchsetzte und auf Streller zurücklegte. Aus sieben Metern schaufelte der Schweizer den Ball allerdings in guter Position über das Tor (48.). Das sollte seine letzte Szene sein, ehe er für Gomez ausgetauscht wurde (53.).
Stuttgart war in dieser Phase klar tonangebend. Die beste Chance resultierte aus einer verunglückten Abwehr. Einmal mehr landete der Ball bei Hitzlsperger, dessen Schuss knapp über den Querbalken strich (56.). Die Überlegenheit sollte sich jetzt auch auszahlen. Nach einer Flanke von da Silva köpfte der freistehende Khedira in die linke Ecke, Piplica wurde auf dem falschen Fuß erwischt und hatte keine Chance (63.).
Der Treffer ins Schwabenglück: Khedira lässt sich von Hilbert feiern. dpa
Die Möglichkeiten die sich jetzt für die Sander-Elf boten, wurden nicht mehr konsequent zu Ende gespielt, auch weil nicht nachgerückt wurde. Der VfB wurde hingegen sicherer und erspielte sich einige Möglichkeiten, um zu erhöhen. So wurde ein Cacau-Schuss aus fünf Metern in letzter Sekunde noch von Mitreski ins Aus gelenkt (71.).
Als das Spiel zu Gunsten der Schwaben gelaufen schien, tauchte plötzlich Rivic vor Hildebrand auf, nachdem er sich zuvor gegen Magnin durchgesetzt hatte und vergab aus kurzer Distanz die Möglichkeit zum Ausgleich (80.). In den letzten Minuten stand Stuttgart defensiver und schaukelte das Ergebnis nach Hause. Nach 1950, 1952, 1984 und 1992 feiert der VfB Stuttgart 2007 damit seine fünfte deutsche Meisterschaft und greift jetzt am kommenden Samstag (20 Uhr) im Pokalfinale gegen Nürnberg gar nach dem Double.