Bundesliga

Christian Streich, Trainer des SC Freiburg: "Dräger ist ein frecher Kerl"

Freiburg: Trainer lobt Debütant Höler

Streich: "Dräger ist ein frecher Kerl"

Mit "Freude und Energie" bei der Sache: Freiburgs Youngster Mohamed Dräger.

Mit "Freude und Energie" bei der Sache: Freiburgs Youngster Mohamed Dräger. imago

Wenn nach dem langzeitverletzten Stürmer Florian Niederlechner (Kniescheibenbruch) nicht auch noch die Offensiven Yoric Ravet (Achillessehnenreizung) und Tim Kleindienst (Sehnenprobleme im Mittelfuß) ausgefallen wären, hätte Lucas Höler nicht so schnell sein Startelf- und Bundesligadebüt bei seinem neuen Verein gefeiert. "Wenn Tim fit gewesen wäre, hätte er gespielt", sagte Streich. Das hätte sich Kleindienst sowohl durch seine Leistungen zum Ende der Rückrunde als auch im Training verdient gehabt. Da er aber für das Spiel in Frankfurt kurzfristig ausfiel, lief Höler kurz nach seinem Wechsel vom Zweitligisten SV Sandhausen neben Nils Petersen im Sturm auf.

"Ich war sehr zufrieden mit ihm", sagte Streich, "er hat sehr engagiert gespielt und ist sehr viel gelaufen." Gegen den Ball sei die Leistung "ordentlich" gewesen, mit dem Ball habe er es hingegen noch etwas schwerer gehabt, auch weil die Anspiele teilweise gefehlt hätten. "Es ist gut, dass er da ist, und er muss uns sofort helfen", sagte der SC-Coach. Der 23-Jährige sei zudem taktisch so gut geschult, dass er mehrere Positionen spielen könne.

Spielersteckbrief Höler
Höler

Höler Lucas

Spielersteckbrief Dräger
Dräger

Dräger Mohamed

Spielersteckbrief Kempf
Kempf

Kempf Marc Oliver

Spielersteckbrief Kapustka
Kapustka

Kapustka Bartosz

Trainersteckbrief Streich
Streich

Streich Christian

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos
Bundesliga - 19. Spieltag
mehr Infos

Dräger muss in den Zweikämpfen robuster werden

Das gilt auch für den zweiten Debütanten Mohamed Dräger, der im eigenen Verein ausgebildet wurde. Seit 2009 ist der Deutsch-Tunesier beim Sport-Club und hat schon im Sommer die Vorbereitung mit den Profis bestritten. "Er hat mir da schon gut gefallen", erklärte Streich. Einen Profivertrag bekam der 21-Jährige, der im vergangenen halben Jahr in der Regionalliga gespielt hat, aber erst in der Winterpause. "Er ist ein frecher Kerl im positiven Sinn", lobte Streich, "er mischt hier mit, mit Freude und Energie." In den Zweikämpfen müsse er allerdings noch robuster werden, das habe das Bundesliga-Debüt in Frankfurt gezeigt, "und manchmal braucht er noch mehr Ruhe", so Streich.

Kapustkas Zukunft ist noch offen

Nicht so zufrieden war er mit Bartosz Kapustka, den er wie gegen Mainz und im Pokalspiel in Bremen schon nach der ersten Halbzeit auswechselte. Dass der Pole am Tag darauf krank wurde und Fieber hatte, ist für Streich nur teilweise eine Erklärung für dessen Leistung, die für ihn weiterhin aber nicht überraschend ist. "Er ist noch kein Bundesligaspieler und er ist auch noch sehr jung", sagte Streich. Er erinnerte erneut daran, dass Kapustka eine sportlich schwierige Zeit hinter sich hat. Als Nationalspieler sei er "hoch gehypt" worden und nach seinem Wechsel zu Leicester City in der Versenkung verschwunden. "Leicester war ein Schritt zu weit, viel zu weit", sagte Streich, der den 21-Jährigen in Freiburg am richtigen Ort sieht: "Die Umgebung hier tut ihm gut." Ob er über den Sommer hinaus im Breisgau bleibt, ist allerdings noch offen.

Bei Innenverteidiger Marc Oliver Kempf deutet hingegen alles auf einen Abschied hin, nachdem er seinen 2018 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängert hat. Dass er in Frankfurt nicht zum Kader gehörte, obwohl er nach der zweiten Verletzungspause in dieser Saison in der Winter-Vorbereitung wieder voll dabei war, habe aber nichts mit seiner Vertragssituation zu tun, betonte Streich. "Das können sich vielleicht andere Vereine leisten. Wir müssen jedes Promille an Leistungsfähigkeit auf den Platz bringen, das wir zur Verfügung haben." Dass Kempf für das Spiel bei seinem Ex-Verein nicht berücksichtigt wurde, habe ausschließlich an "körperlichen Defiziten" gelegen, die er nach der langen Verletzungspause noch gehabt habe.

Daniela Frahm