Bundesliga

Streich: "Wir haben noch genug Baustellen"

Trotz verbesserter Personallage ist Freiburgs Trainer noch nicht zufrieden

Streich: "Wir haben noch genug Baustellen"

Noch nicht mit der Personalsituation beim SC Freiburg zufrieden: Trainer Christian Streich.

Noch nicht mit der Personalsituation beim SC Freiburg zufrieden: Trainer Christian Streich. IMAGO/Beautiful Sports

Der samstägliche Test gegen den italienischen Erstligisten brachte auch in personeller Hinsicht erfreuliche Erkenntnisse. Die zuletzt angeschlagenen Offensivkräfte Ritsu Doan (Knie) und Roland Sallai (Adduktoren) standen in der Startelf und hielten 90 respektive 79 Minuten durch. "Es war gut, dass sie so lange kicken konnten, aber sie waren halt verletzt. Jetzt warten wir mal ab, wie es muskulär aussieht. Es war okay bei Roland und Ritsu, aber das wird ein anderes Spiel in Hoffenheim", sagte Streich mit Blick auf den Ligastart in knapp zwei Wochen.

Streich trotz verbesserter Personalsituation noch nicht zufrieden

Trotz der gegenüber der abschließenden Trainingslagerwoche deutlich verbesserten Personalsituation ist Freiburg Trainer noch nicht zufrieden und erklärte nach den dreimal 45 Minuten gegen Empoli: "Wir haben noch genug Baustellen." Zum einen wäre da Vincenzo Grifo, der wegen eines Infekts fehlte. Der letztjährige Topscorer und italienische Nationalspieler wurde vor allem bei Michael Gregoritschs früh verschossenem Strafstoß vermisst. Ist bei Grifo von einer längeren Ausfallzeit auszugehen? "Nein, ich hoffe es nicht, er hatte am Freitag noch trainiert, war dann am Samstag krank."

Nicht glücklich ist der 58-Jährige vor allem mit dem Leistungsstand bei den deutschen U-21-Nationalspielern, die Ende Juni noch an der EM in Georgien teilnahmen und deshalb erst zum Trainingslagerstart am 20. Juli zum SC-Team stießen. Während der Trainingsrückstand beim neuen Stammkeeper Noah Atubolu positionsbedingt nicht so ins Gewicht fällt, nannte Streich namentlich Kenneth Schmidt und Noah Weißhaupt, der wegen einer Trommelfell-OP noch später ins Training eingestiegen ist: "Sie sind noch nicht annähernd bei 90 Minuten. Das ist nicht gut, aber es ist halt so. Die haben bei der U 21 auch wenig gespielt." Yannik Keitel stand bei der verkorksten EM zwar dreimal in der Startelf, war beim SC zuletzt aber auch nur Teil der B-Formationen.

Günter mit Comeback nach Armbruch

In dieser sammelte auch Christian Günter am Samstag beim mit 1:2 verlorenen "Extra-Spiel" 45 Einsatzminuten, wurde zuvor aber auch schon im regulären Spiel in der 79. Minute eingewechselt. Ein erfreulich schnelles Comeback, nachdem sich der Kapitän im ersten Sommertest gegen GC Zürich den Arm gebrochen hatte. Bei aller Freude gilt laut Streich auch für den in physischer Hinsicht seit Jahren herausragenden Dauerbrenner: "Er braucht Trainingseinheiten und Spiele."

Am Sonntag startet die Saison mit einem als Auswärtspartie getarnten Pokalheimspiel im altehrwürdigen Dreisamstadion gegen Oberligist SV Oberachern. Sechs Tage später gastiert der SC zum Ligaauftakt bei der TSG Hoffenheim. "Erst mal spielen wir im Pokal und müssen dann in Hoffenheim so aufstellen, dass du nicht vorher schon weißt, du müsstest sechs oder sieben Spieler auswechseln, weil sie nicht durchkommen", blickt Streich voraus und nennt die aktuell oberste Priorität für die Profis sowie sich und seinen Stab: "Wir müssen schauen, dass alle so schnell wie möglich konditionell und athletisch in eine gute Verfassung kommen."

Adamu braucht noch eine Weile

Besonders bitter: Bei Neuverpflichtung Junior Adamu wird das noch eine Weile dauern. Der aus Salzburg geholte Stürmer hat immer noch kein einziges Mannschaftstraining absolviert. Wann ist damit zu rechnen? "Ungewiss", meint Streich: "Es ist besser geworden, er trainiert auf dem Platz mit Uwe Vetter." In den individuellen Einheiten mit dem Physiotherapeuten versucht sich der von einem Patellaspitzensyndrom geplagte Adamu heranzuarbeiten. Der Verletzung zum Trotz hatte der 22-Jährige in seinen letzten Monaten in Österreich regelmäßig gespielt - sehr zum Ärger von Streich.

Carsten Schröter-Lorenz, daf

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