Bundesliga

Streich über Uphoff: "Es tut mir echt ein bisschen leid"

Freiburg: Schwache Vertreter der verhinderten Leistungsträger

Streich über Uphoff: "Es tut mir echt ein bisschen leid"

Tröstende Worte: Christian Streich mit Benjamin Uphoff.

Tröstende Worte: Christian Streich mit Benjamin Uphoff. imago images/Jan Huebner

Mark Flekken und Nico Schlotterbeck - zwei absolute SC-Leistungsträger, die es in der jüngsten kicker-Rangliste in die Internationale Klasse schafften und einen großen Anteil an Hinrundenplatz 3 hatten, fehlten wegen positiver Coronabefunde gegen Bielefeld. Bis zur 2:0-Führung sah es danach aus, als ob selbst diese gravierenden Ausfälle nicht groß ins Gewicht fallen.

Die spielbestimmende Freiburger Mannschaft verpasste jedoch das dritte Tor und verlor bald nach dem 2:1 plötzlich komplett den Faden, verschenkte völlig unnötig zwei Punkte. Dafür ist zwar das gesamte Streich-Team verantwortlich, Uphoff begünstigte bei seinem Bundesliga-Debüt jedoch beide Gegentore.

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Schlotterbeck hatte hingegen Glück, das sein offensichtlichster Patzer nach zwölf Minuten, ein Querpass vor dem eigenen Tor in die Füße von Alessandro Schöpf, keine gravierenden Folgen nach sich zog. Aber auch sonst wirkte der Vertreter seines jüngeren Bruders am Samstag in mehreren Szenen unsicher, verursachte mal einen unnötigen Eckstoß, quittierte eine vermeidbare Gelbe Karte und konnte selbst mit seinem an sich guten Aufbauspiel nicht wie sonst punkten, fiel eher durch Befreiungsschläge auf. Der Gesamtauftritt bewog auch Streich dazu, Keven Schlotterbeck in der 70. Minute auszuwechseln - eine ungewöhnliche Maßnahme bei Innenverteidigern.

"Blöd gelaufen": Streich stärkt Uphoff den Rücken

"Es läuft mal besser, mal nicht so gut. Nicht schlimm. Keven spielt diesen Querpass in der ersten Hälfte. Das kann passieren", sagte Streich über die Leistungen des Duos, und ging dann ausführlicher auf Ersatzkeeper Uphoff ein: "Das ist überhaupt kein Problem. Ich mache auch Fehler und bin manchmal unglücklich. Jetzt war der Uppi ein bisschen unglücklich, er ist sicher derjenige, der am schlechtesten schläft, weil er sich immer reinhängt, alles tut im Training und ein super Typ ist. Es tut mir echt ein bisschen leid, dass es so blöd gelaufen ist für ihn. Aber das macht nichts, das ist so."

Das 2:2? Ein "furchtbares Tor"

Beim überraschenden Bielefelder Anschlusstreffer kam Masaya Okugawa, von Lukas Kübler nicht konsequent beschattet, viel zu frei zum Abschluss außerhalb des Strafraums. Der Ball flatterte zwar, flog aber relativ nah an Uphoff vorbei, der nicht einmal die Arme zum Paradenversuch hochnahm. "Da steht er ein bisschen zu weit vorne, weil er ja nicht direkt unter die Latte geht, wahrscheinlich sieht er ihn nicht richtig", analysierte Streich und ärgerte sich über diesen Knackpunkt: "Zu diesem Zeitpunkt habe ich nichts gesehen, dass Bielefeld so Druck macht, dass das 2:1 kommt. Danach waren wir insgesamt nicht mehr gut genug, da hat Bielefeld auch ein gewisses Maß an Übergewicht bekommen. Das ganze Spiel davor waren wir die bessere Mannschaft und haben ja auch die Chance zum 3:0 und machen sie halt nicht."

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Dafür lenkte der SC-Keeper einen von Gulde abgefälschten Lasme-Schuss am kurzen Pfosten ins eigene Netz. "Ein furchtbares Tor", meinte Streich: "Das erste ist nicht viel weniger unschön. Diese Tore kriegst du hoffentlich nicht jede Woche."

Wie geht es jetzt weiter mit Uphoff, der zwar in der ersten Pokalrunde in Osnabrück als Elfmeterheld gefeiert wurde, aber in fast allen seinen bisherigen Auftritten im Freiburger Trikot, ob im Pokal oder in Testspielen, Unsicherheiten in seinem Spiel offenbarte? "Ich brauche ihn nicht großartig aufbauen. Er trainiert voll, hängt sich immer wahnsinnig rein ins Training, bereitet die Einheiten immer nach, ist ein extrem fleißiger Spieler und Vollblutprofi", so Streich: "Krone (Torwarttrainer Andreas Kronenberg, Anm. d. Red.) ist ja da und wir alle, da gibt es keine Vorwürfe oder sonst irgendwas. Wir spielen zusammen Fußball und es ist halt unglücklich gelaufen. Wir arbeiten ganz normal weiter." Zumal Uphoff in der Nachspielzeit zumindest ein bisschen was gutmachte und gegen Patrick Wimmer die sogar mögliche Niederlage verhinderte.

Wann kehren Flekken und Co. zurück?

Im nächsten Spiel am Freitag in Dortmund könnte allerdings wieder Flekken im Tor stehen. Auch die Rückkehr von Nico Schlotterbeck und Kiliann Sildillia, dem dritten positiv getesteten Profi, ist möglich. Das hängt von den mutmaßlich unterschiedlichen Rückkehrzeitpunkten aus der Isolation ab.

Darüber will der SC am Montag informieren. Die Befunde waren verteilt auf die beiden PCR-Testreihen am Sonntag, dem 2. Januar, und am vergangenen Donnerstag aufgetreten. Der Freiburger Profitross hatte am 20. Dezember die Booster-Impfungen erhalten.

Carsten Schröter-Lorenz

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