Bundesliga

Streich über Bayer: "Konnten sich gewissermaßen ausruhen"

Freiburg kann sich auf die Bundesliga konzentrieren - Eggestein gesperrt

Streich über Bayer: "Konnten sich gewissermaßen ausruhen"

Pleite in London: Gegen West Ham United setzte es in der Europa League eine 0:5-Klatsche für das Team von Christian Streich.

Pleite in London: Gegen West Ham United setzte es in der Europa League eine 0:5-Klatsche für das Team von Christian Streich. DeFodi Images via Getty Images

Während die Leverkusener am Donnerstagabend euphorisch feierten nach ihrem Last-Minute-Erfolg gegen Qarabag Agdam, mussten die Freiburger ihren Frust verdauen. 0:5 verloren sie bei West Ham United, dem nächsten Gegner der Leverkusener im Viertelfinale, nachdem sie das Hinspiel 1:0 gewonnen hatten. "Jetzt werden die Beine natürlich schwer, wenn du so viel Hoffnung hattest und so verlierst, das müssen wir irgendwie rauskriegen aus den Köpfen", sagte Christian Streich. "Wir müssen sie aufbauen und mit neuem Mut ins Spiel gehen."

Streich: Leverkusen konnte sich zuletzt "ausruhen"

Allerdings treffen die Freiburger auf einen selbstbewussten Gegner, der gegen Qarabag erneut ein Spiel in der Schlussphase auf seine Seite ziehen konnte, und möglicherweise nicht nur deshalb mehr Energie hat als der Sport-Club. "Sie konnten sich in den letzten Spielen gewissermaßen ausruhen, weil sie mit elf gegen zehn gespielt haben", erklärte der SC-Coach. Vier Platzverweise gab es für die Gegner der Leverkusener in den jüngsten fünf Partien. "Sie sind gerade die beste Mannschaft Deutschlands, trotzdem wollen wir weiter punkten", gab sich Stürmer Lucas Höler vor dem Spiel gegen den Spitzenreiter kämpferisch. Schließlich ist es immer noch möglich, dass die Freiburger über die Liga wieder nach Europa kommen. "Wir wollen wieder da hin, wir haben es die letzten zwei Jahre genossen, aber da müssen wir mehr Punkte holen als zuletzt", sagte Höler.

Bis auf die Geniestreiche von Wirtz hatten wir in Leverkusen defensiv alles im Griff.

Christian Streich über das Hinspiel gegen Bayer Leverkusen

Im Hinspiel haben es die Freiburger geschafft, es den Leverkusenern schwer zu machen. Bei der 1:2-Niederlage hatten sie nach dem Anschlusstreffer von Manuel Gulde in der Schlussphase noch gute Chancen auf den Ausgleich. "Bis auf die Geniestreiche von Wirtz hatten wir in Leverkusen defensiv alles im Griff, wir haben saumäßig gut verteidigt", erinnerte sich Streich. Florian Wirtz hatte Bayer in Führung geschossen und den zweiten Treffer von Jonas Hofmann vorbereitet. In der Rückrunde hat der Sport-Club allerdings schon 19 Gegentore kassiert, die meisten in der Liga, und blieb in keinem Spiel ohne Gegentor.

Eggestein gesperrt, Fragezeichen hinter Gulde

"Wir wollen vor der Länderspielpause noch ein positives Zeichen setzen", kündigte Verteidiger Matthias Ginter an, "die meisten haben danach Pause. Wir werden alle Kräfte bündeln, auch wenn wir wieder nicht der Favorit sind." Verzichten müssen die Freiburger auf den normalerweise gesetzten Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein (fünfte gelbe Karte), der durch Merlin Röhl ersetzt werden könnte. Noch offen war nach dem Spiel am Donnerstag, ob Manuel Gulde (muskuläre Probleme im Oberschenkel) wieder dabei sein kann, außerdem fiel Maximilian Philipp auf die Schulter, nachdem er in der Hinrunde mehrere Wochen wegen einer Schulter-OP ausgefallen war.

SC-Kapitän Christian Günter ist dennoch davon überzeugt, dass sein Team "jeder Mannschaft das Leben schwer machen kann - wir müssen gewisse Dinge abrufen, müssen auch die Abschlüsse zu Ende bringen, dass der Gegner nicht ins Umschaltspiel kommt". Das ist in London nicht gelungen. Am Sonntag spielen die Breisgauer aber Zuhause. "Die Hütte ist voll, was gibt es Schöneres als dann gegen den Tabellenführer zu spielen", sagte Günter. Allerdings konnte der Sport-Club von den jüngsten 28 Duellen mit einem Tabellenführer nur eines gewinnen: Am 33. Spieltag 2014/15 mit 2:1 gegen den schon feststehenden Meister FC Bayern. Zur Münchner Mannaschaft gehörte damals Xabi Alonso, der jetzige Bayer-Trainer. Ansonsten gab es für den SC drei Remis und 24 Niederlagen.

Daniela Frahm

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