Nur eine Frage herrschte rund um das Verfolgerduell zwischen St. Pauli und Düsseldorf: Wer darf weiter vom Aufstieg träumen? Kein Punkt und lediglich ein Tor Unterschied in der Tordifferenz trennten die beiden Teams bereits vor Anstoß, zusätzlich lockte die Chance, zumindest über Nacht bis auf einen Zähler an den Relegationsplatz heranzurücken.
In dieses Rennen hatte sich der FC St. Pauli mit dem 3:0-Sieg beim SV Darmstadt 98 selbst wieder hineinkatapultiert, weshalb Trainer Fabian Hürzeler auch nur wenig Grund für Veränderungen sah. Lediglich einen Wechsel gab es im Vergleich zum Dreier gegen den Tabellenführer: Smith kehrte nach zwei Spielen ohne Einsatz zurück in die Startaufstellung und verdrängte Dzwigala auf die Bank.
Deutlich mehr tauschte da Fortunas Coach Daniel Thioune nach dem 3:0 gegen Holstein Kiel am vergangenen Wochenende. Mit De Wijs, Klaus und Kownacki für Gavory, Peterson und Neto (alle Bank) brachte der Trainer nicht nur drei neue Kräfte, auch ein neues System sollte es im Topspiel richten. Statt der gewohnten Viererkette setzten die Gäste auf ein 3-5-2-System.
Düsseldorf im Glück: Jöllenbecks Pfeife bleibt stumm
Trotz oder gerade wegen der enormen Bedeutung der Partie setzten beide Mannschaften in den Anfangsminuten erst einmal auf die defensive Stabilität und eigenen Ballbesitz. Erst nach einer knappen Viertelstunde war das Abtasten vorbei und die Hausherren trauten sich erstmals gefährlicher in die Offensive. Daschners scharfe Flanke verpasste Hartel nur knapp (15.)
Auch in der Folge näherte sich St. Pauli aus der Distanz weiter an, sowohl Paqarada als auch Saad verpassten aber aus der Distanz (28./32.). Dann kochten die Elfmeterforderungen am Millerntor hoch: Nachdem sich Hoffmann in einen Schuss von Saad geworfen hatte, sprang die Kugel an den Arm des Düsseldorfer Kapitäns, doch zum Glück für die Gäste blieb die Pfeife von Schiedsrichter Jöllenbeck stumm - eine äußerst knifflige Entscheidung (38.).
Hartel und Niemiec verzweifeln am Aluminium
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Ein echtes Highlight auf dem Rasen hatte die Partie im Anschluss aber auch noch zu bieten: Nach Ablage von Daschner nahm Hartel die Kugel aus vollem Lauf direkt und brachte mit seinem strammen Schuss die Latte zum Beben (45.).
Nach Wiederanpfiff glich das Spiel zunächst wieder der Anfangsviertelstunde des ersten Durchgangs. Beide Mannschaften hielten den Ball in den eigenen Reihen, ohne wirklich gefährlich zu werden. Das änderte sich schlagartig mit der Hereinnahme von Niemiec bei den Gästen. Nur wenige Sekunden nach dessen Einwechslung bot sich dem 21-Jährigen die große Chance zur Führung, doch sein abgefälschter Schuss prallte nur ans Aluminium (68.).
Und auch für die nächste gute Möglichkeit war der neue Mann bei den Rheinländern verantwortlich, St. Paulis Mets verhinderte den Schussversuch des Stürmers in letzter Sekunde (84.).
Offensiv konnten sich die Hausherren in den zweiten 45 Minuten nur noch selten entfalten, zu häufig fehlte es an Durchschlagskraft und Präzision. Weil in der Nachspielzeit auch die letzten Flanken der Kiezkicker nicht zum Mann fanden, stand nach 90 umkämpften Minuten schlussendlich ein torloses 0:0 im Verfolgerduell, das besonders den Hamburger SV aufatmen ließ.
St. Pauli ist bereits am Freitag (18.30 Uhr) wieder gefordert. Auswärts trifft die Hürzeler-Elf auf Holstein Kiel. Düsseldorf empfängt am Sonntag darauf (13.30 Uhr) Hannover 96.