Nordost

Rot-Weiß Erfurt: "Beim Etat gehören wir zum unteren Drittel"

Rot-Weiß Erfurt hegt keine Titelambitionen in der neuen Saison

Sportdirektor Gerber: "Beim Etat gehören wir zum unteren Drittel"

Sportdirektor Franz Gerber sieht einen guten Mittelfeldplatz in der neuen Spielzeit als realistisch an.

Sportdirektor Franz Gerber sieht einen guten Mittelfeldplatz in der neuen Spielzeit als realistisch an. IMAGO/Bild13

Mehr zur Regionalliga Nordost

Mit 90.000 Zuschauern kamen so viele Besucher ins Steigerwaldstadion wie seit der Saison 2016/17 nicht mehr. Der FC Rot-Weiß Erfurt hat in der abgelaufenen Saison Euphorie mit Platz drei in der Thüringer Landeshauptstadt ausgelöst. Sportdirektor Franz Gerber aber erteilt jeglichen Hoffnungen auf einen neuerlichen Aufstiegskampf eine klare Absage.

"Wir werden mit Rang eins nichts zu tun haben. Realistisch betrachtet ist ein guter Mittelfeldplatz möglich", sagte der einstige Bundesliga-Manager. Er verweist auf die im Vergleich zu anderen Vereinen limitierten wirtschaftlichen Möglichkeiten: "Beim Etat gehören wir zum unteren Drittel der Liga. Da sind acht bis zehn Klubs besser aufgestellt."

Vier Neuzugänge fix

Erfurt geht mit einem Budget von 900.000 Euro für die erste Mannschaft und damit mit etwa 50.000 Euro mehr als in der abgelaufenen Spielserie in die Saison 2023/24. Hohe Kosten verursacht vor allem die Nutzung der Arena. 700.000 Euro muss der FC Rot-Weiß für seine Heimspiele im Steigerwaldstadion zahlen.

Leistungsträger wie Artur Mergel, Kay Seidemann oder Romarjo Hajrulla besitzen Verträge bis 2024. Kapitän Andrej Startsev hat gerade erst um ein Jahr verlängert. Innenverteidiger Aaron Manu aber will nun in der 3. Liga den nächsten Schritt gehen und wechselt zu Rot-Weiss Essen. Bislang hat Erfurt mit Michael Seaton (27/Angriff), Kwabe Schulz (24/Abwehr/beide Berliner AK), Maxime Langner (18/Angriff/U19 von Erzgebirge Aue) und Robin Fabinski (19/Abwehr/SG Barockstadt Fulda-Lehnerz) vier Spieler neu verpflichtet.

BVB kommt ins Steigerwaldstadion

Trotz des engen wirtschaftlichen Rahmens vermeldete Erfurt auch positive Signale. Gerade erst stellte der Regionalligist einen neuen Hauptsponsor (Deutsche GigaNetz GmbH) für die neue Saison vor, der 100.000 Euro einbringt. Zudem testet der Klub am 22. Juli gegen den deutschen Vizemeister Borussia Dortmund im Steigerwaldstadion. Gerber hofft auf mehr als 10.000 Zuschauer und damit auch wirtschaftlich einen Erfolg.

Hinzukommt, dass im seit nun mehr als fünf Jahren laufenden Insolvenzverfahren wieder Bewegung gekommen ist. Nach der Abberufung von Verwalter Volker Reinhardt, dem ein Gutachten unter anderem schwere Fehler zum Schaden der Gläubiger in Millionenhöhe vorwarf, hofft der Verein auf einen erfolgreichen Abschluss in naher Zukunft. "Mein Ziel ist, dass sämtliche Lizenzen erhalten bleiben, so dass sich der Spielbetrieb ungestört und eigenverantwortlich fortentwickeln kann", sagte der neue Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann, der zur Gläubigerversammlung am Mittwoch offiziell im Amt bestätigt werden soll.

Axel Lukacsek

Alle Torschützenkönige der Regionalliga Nordost