Im Training, erzählt Paul Seguin, habe er bereits eine Vorahnung gehabt. Gewissheit erhielt er am Samstag, als Dieter Hecking vor dem Wolfsburger Spiel in Hamburg (1:0) die Startelf verkündete. Seguin war dort aufgezeichnet in der Doppelsechs an der Seite von Luiz Gustavo, Josuha Guilavogui musste auf die Bank. Die Premiere für das Eigengewächs, das nach anfänglicher Nervosität gut ins Spiel fand. Und dabei half, dass der VfL defensiv nichts anbrennen ließ. Seguin glücklich: "Ein wunderschönes Gefühl. Ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal ist in meiner Karriere. Ich gebe weiter mein Bestes."
Man wird sehen, was die Gespräche ergeben. Ich möchte auf jeden Fall gerne eine andere Rolle spielen.
Paul Seguin
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Die Frage nach der Perspektive im Wolfsburger Kader ist spannend. Es brauchte die schwere sportliche Krise, damit der Junge aus dem eigenen Nachwuchs seine Chance bekam. Kürzlich verlängerte Seguin seinen Vertrag bis 2018, jedoch galt und gilt der Mittelfeldmann immer als Kandidat für ein Leihgeschäft. Wie geht's in der neuen Saison weiter? "Man wird sehen, was passiert", sagt der Youngster. "Ich möchte natürlich spielen, jedes Wochenende. Man wird sehen, was die Gespräche ergeben. Ich möchte auf jeden Fall gerne eine andere Rolle spielen."
Zumindest ein Anfang ist gemacht, rundum zufrieden war Seguin am Samstag dennoch nicht. Einfache Fehler ärgern den 21-Jährigen. "Das muss ich abstellen. Aber wenn ich das Vertrauen kriege und weiß, ich gehöre dazu, dann weiß ich, dass ich es noch viel besser kann und viel mehr Qualität habe." Genau hinschauen wird sein Vater. Wolfgang Seguin, früherer DDR-Nationalspieler und 1974 Europapokalsieger der Pokalsieger mit dem 1. FC Magdeburg, sei sein größter Kritiker, sagt Seguin junior lachend. "Mit ihm spreche ich sehr viel. Er sagt, ich soll auch mal ein Tor machen."
Thomas Hiete