Bundesliga

Bündnis um Frank Baumann investiert bei Werder Bremen

Drei Wunschvorstellungen erfüllt - "Keine Garantie für Europa"

"Schub in allen Bereichen": Bündnis um Baumann investiert bei Werder

Als Geschäftsführer Sport scheidet er im Sommer aus, als Teil einer Investorengruppe bleibt er an Bord: Frank Baumann.

Als Geschäftsführer Sport scheidet er im Sommer aus, als Teil einer Investorengruppe bleibt er an Bord: Frank Baumann. IMAGO/Nordphoto

Am Donnerstagvormittag verkündete der Bundesligist die Bekanntgabe eines strategischen Partners: Demnach werden Anteile an der ausgegliederten SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA an einen Zusammenschluss aus Unternehmern und Privatpersonen veräußert. Die Übernahme von 18 Prozent bringt dem Klub eine Kapitalerhöhung von 38 Millionen Euro ein. Auf diese Summe hatten sich in etwa auch die Verbindlichkeiten belaufen, die aus der Corona-Pandemie und den Bundesliga-Abstieg resultiert waren.

Aufsichtsrat wird aufgestockt

Die Unterstützer haben laut Mitteilung "langjährigen Werder-Bezug". Zu dem Bündnis gehört etwa der aktuelle Geschäftsführer Sport und ehemalige Bremer Profi Frank Baumann, der am Saisonende aus seinem Amt ausscheidet. Außerdem beteiligt sind der bis 2021 im Aufsichtsrat des Vereins sitzende Bauunternehmer Kurt Zech, der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Marco Fuchs, Harm Ohlmeyer, Finanzvorstand bei Adidas, aktuelles Werder-Aufsichtsratsmitglied und Sprecher der neu gegründeten KG, sowie: Martin Harren, Klaus Meier, Arnd Brüning und Jens Christophers.

Letztere beiden werden zwei weitere Aufsichtsratsmandate besetzen, um die das bislang sieben Mitglieder umfassende Gremium aufgestockt wird. Dabei soll es sich in erster Linie um eine Kontrollfunktion handeln, eine Einflussnahme auf das operative Geschäft würde nicht erfolgen.

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Strategischer Partner: Drei Kriterien waren erfüllt

Bereits auf der vergangenen Mitgliederversammlung hatte Hubertus Hess-Grunewald von einer gemeinsamen Erkenntnis gesprochen, zu der Präsidium, Geschäftsführung und Aufsichtsrat des Bundesligisten "nach enger Abstimmung" gekommen seien: "Um die enormen Kraftanstrengungen der Zukunft stemmen zu können, brauchen wir einen strategischen Partner", so der Präsident und Aufsichtsratsvorsitzende im November: "Nur aus uns heraus wird keine strategische Weiterentwicklung der Kapitalgesellschaft möglich sein."

Nun bezeichnete Hess-Grunewald die drei Wunschvorstellungen bei der Suche des Vereins nach einem Investor als erfüllt: "Erstens: Regionale Unterstützer zu finden, die die Werte, Identität und Tradition des Vereins respektieren und wahren. Zweitens: Menschen zu binden, die sich langfristig engagieren und denen es vor allem um die Entwicklung von Werder geht. Und drittens: Partner zu erhalten, die keinen operativen Einfluss nehmen wollen. Denn eins war und ist für uns essenziell: 'Werder muss Werder bleiben!'", erklärte der 63-Jährige.

Filbry: "In allen Bereichen ein ordentlicher Schub"

Das Engagement des regionalen Bündnisses sei langfristig angelegt, heißt es, und eine mögliche Weiterveräußerung der Anteile unterliegt zeitlichen und rechtlichen Beschränkungen. Gleichzeitig behält sich Werder jederzeit ein Vorkaufsrecht vor. Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, sprach von einer "größeren wirtschaftliche Handlungsfähigkeit", die dafür eingesetzt werden soll, um "das Kerngeschäft Fußball zu stärken". Infrastrukturelle Maßnahmen sollen genauso vorangetrieben werden wie die Investition in "junge, talentierte Spieler, um nachhaltig Werte zu schaffen", so Filbry.

Der Weg der wirtschaftlichen Vernunft sei vom Investoreneinstieg unberührt - und auch keine Garantie, "dass wir in den nächsten Jahren mit Werder international spielen werden", betonte der 57-Jährige: "Aber dieser Schritt wird uns in allen Bereichen einen ordentlichen Schub geben."

Tim Lüddecke

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