Schalkes Trainer Huub Stevens änderte sein Team nach der 0:2-Niederlage gegen Bayern auf drei Positionen. Uchida, Afellay und Höger ersetzten Jones (Sprunggelenkverletzung), Matip und Draxler (beide Bank). Der leicht fragliche Huntelaar war mit von der Partie. Höwedes durfte in der Innenverteidigung ran, Uchida rückte auf die rechte Abwehrseite.
Der Mainzer Coach Thomas Tuchel wechselte im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Augsburg auf zwei Positionen: Rukavytsya und Baumgartlinger liefen für Nicolai Müller und Choupo-Moting auf.
Viele Mainzer Fans waren nicht mitgereist nach Gelsenkirchen, S04-Fans besetzten somit auch die meisten Gästeränge. Die Tuchel-Elf schien das nicht zu stören. Mainz agierte frech und offensiv, auch wenn die ersten Gelegenheiten S04 für sich verbuchen dürfte. Baumgartlinger zupfte im Strafraum an Farfans Trikot, es gab aber nur Ecke für die Königsblauen. Eine Spezialität der Schalker: Doch weder Papadopoulos - Soto klärte auf der Linie - noch im direkten Anschluss Höger brachten das Leder per Kopf über die Linie (5.).
Mainz zeigte sich unbeeindruckt, immer wieder überbrückten die Rheinhessen schnell das Mittelfeld und kamen auch zum Abschluss. Allerdings zielten sowohl Soto (8.) als auch Pospech (11.) zu ungenau, auf der anderen Seite stellte ein Volleyschuss von Höger Keeper Wetklo vor Probleme (11.) - es ging munter und abwechslungsreich zu in der Veltins-Arena.
Das stellte auch die 20. Minute wieder unter Beweis. Nach einem Konter über Ivanschitz mussten Uchida und Fuchs nach dessen Hereingabe vor Rukavytsya mit vereinten Kräften klären. Und im direkten Gegenzug schlug Schalke zu. Nach einer starken Einzelaktion von Afellay ließ Wetklo den Ball nach vorne prallen, Junior Diaz kam gegen Höwedes einen Tick zu spät. Foul, Elfmeter, Farfan vollstreckte problemlos (21.).
Der 5. Spieltag
Die Schalker nun im Aufwind? Keineswegs. Vielmehr drehten die angestachelten Mainzer jetzt richtig auf, beherrschten über weite Strecken das Mittelfeld. Nur im Abschluss haperte es gewaltig bei den spielfreudigen Rheinhessen, mehr als ein weiterer Versuch von Soto aus 18 Metern (31., Unnerstall war auf dem Posten) sprang nicht heraus. Die defensiv eingestellten Schalker wurden erst mit dem Halbzeitpfiff gefährlich, als Holtby mit einem Distanzschuss über das Tor noch ein kleines Ausrufezeichen setzte.
Erst in der zweiten Hälfte bekamen die Schalker wieder Zugriff auf die Partie, meist über die stärkere rechte Seite initiierte die Stevens-Elf so manchen Versuch. Allerdings ohne jegliche Durchschlagskraft: Chancen sprangen lange nicht heraus, auch für die etwas müde gespielten Mainzer war nichts zu holen. Erst in der 63. Minute nahm sich Afellay nach einem zunächst abgewehrten Eckball ein Herz, Wetklo bestand jedoch diese kurz Prüfung. Auch der Distanzschuss von Holtby war kein Problem für den Mainzer Schlussmann (74.).
Erlösung dank Holtby, Draxler schenkt Pukki das Tor
Schalke schunkelte sich immer mehr den drei Punkten entgegen - da den gefälliger kombinierenden Mainzern schlicht die Ideen fehlten, den Abwehrriegel der Königsblauen zu knacken. Auch die Kraft schwand bei den Rheinhessen zusehens. Und das bestrafte Schalke eiskalt: Huntelaar vergab eine Großchance nach Querpass von Holtby noch kläglich (80.), doch nur eine Minute später zappelte der Ball doch im Netz der 05er. Eine Flanke von Fuchs aus dem Halbfeld verwertete Holtby aus elf Metern in wahrer Torjägermanier mit dem Kopf - bereits der zweite Treffer in dieser Saison mit dem Schädel für den 1,76-Meter-Mann.
Die Mainzer ließen nun die Köpfe hängen - und waren in der 89. Minute endgültig restlos bedient. Bei einem Konter ließ Draxler mühelos zwei Mainzer stehen, passte allein vor dem Tor quer auf den eingewechselten Pukki. Der Finne schob zum deutlich zu hoch ausgefallenen 3:0-Endstand ein.
Am 6. Spieltag ist Schalke am Freitag in Düsseldorf zu Gast (20.30 Uhr). Mainz bestreitet am Sonntag ebenfalls ein Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (17.30 Uhr).