Schalke-Coach Roberto di Matteo wartete nach der 0:3-Derbypleite in Dortmund mit drei personellen Veränderungen auf: Für Uchida, Aogo und Boateng durften Ayhan, Meyer und Barnetta ran.
Hoffenheims Trainer Markus Gisdol nominierte gegenüber dem 2:0-Pokalerfolg über den VfR Aalen vier Neue in seine Anfangsformation: Stammkeeper Baumann stand wieder für Grahl im Tor, das Trio Kim, Zuber und Modeste kam für Toljan, Rudy und Schipplock zum Zug.
Aggressivität, hohes Tempo und große Laufbereitschaft von S04 kennzeichnete die Partie in den ersten Minuten gegen eine sich keineswegs versteckende TSG. Geprägt wurde das Spiel der Schalker vor allem vom immer wieder anschiebenden Fuchs, der mit einem Aufsetzer knapp vorbei Pech hatte (2.), bei einer Doppelchance gerade noch geblockt wurde (7.), und dessen Maßflanke Nastasic aus fünf Metern in Baumanns Arme nickte (10.).
Auf der anderen Seite verhinderte Fuchs nach mangelhaftem Abschluss von Modeste in aussichtsreicher Position vor der Linie den Rückstand (3.), Zubers Fernschuss nach Konter entschärfte Wellenreuther (8.).
In Minute zwölf holte sich der Protagonist der Anfangsphase seinen verdienten Lohn: Barnetta schickte Höger rechts steil, nach seiner Flanke in den Rückraum nahm Fuchs Maß und jagte die Kugel volley aus 13 Metern ins linke Eck - 1:0!
Nach viel Geschwindigkeit war dann Verschnaufen angesagt in Gelsenkirchen. Nach wie vor warteten die Königsblauen, die in Meyer eine spielstarken Initiator und in Choupo-Moting einen umtriebigen Angreifer in ihren Reihen wussten, mit der einen oder anderen starken Stafette auf, mussten aber nun defensiv auf der Hut sein. Modeste tauchte gefährlich am Fünfer auf, wurde aber von Höwedes entscheidend gestört (24.). Und Fuchs, bereits gelbverwarnt, hatte Glück, dass er nach taktischem Foul an Volland nicht die Ampelkarte gezeigt bekam (25.).
Doch diese vereinzelten Offensivaktionen der dabei insgesamt zu fehlerhaften Kraichgauer konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass S04 das bessere, ballsicherere Team war. Und nach einer guten halben Stunde nahmen die Gastgeber ihren Offensivfaden endgültig wieder auf. Meyer bereitete vor, Neustädter verzog in aussichtsreicher Position (33.), ehe Fuchs Gelb-Rot-gefährdet gegen Uchida ausgetauscht wurde (36.).
Vorbereiter Choupo-Moting zaubert einmal ...
Immer wieder hatte 1899 Probleme, das Zentrum zu schließen, war aber auch am Flügel anfällig. Mit Folgen, eine Traumkombination mündete noch vor dem Wechsel in das verdiente zweite Tor: Höger schaltete sich wieder rechts ein. Seine Flanke verarbeitete Choupo-Moting sehenswert und spielte in seinem Rücken Meyer an, der aus fünf Metern per Linksschuss volley ins linke Eck einnetzte (41.).
Der 24. Spieltag
Gisdol stellte mit Wiederanpfiff um, brachte Abraham, der Strobl ins Mittelfeld verschob, für Modeste. Die Anfangsminuten gehörten diesmal zielstrebigeren Gästen. Vollands Distanzschuss stellte Wellenreuther auf die Probe (51.), ein Überzahlkonter vier gegen zwei scheiterte aufgrund mangelnder Präzision (52.).
... und assistiert ein zweites Mal
Das 3:0 für Schalke hatte sich in dieser Phase keineswegs abgezeichnet. Kein Zufall war es, dass sich das technisch starke Offensivduo beim ersten ernsthaften Angriff nach der Pause dafür verantwortlich zeigte: Höger spielte rechts Choupo-Moting an, der sich gegen Strobl prima durchsetzte und den Ball ins Zentrum grätschte. Meyer rauschte gegen die zu schlafmützige Deckung der Gäste heran und schob das Rund locker mit rechts aus acht Metern flach ins linke Eck ein (53.).
Kurz danach gab's gleich nochmal Grund zur Freude, als Goretzka nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte - der Youngster kam für Höger (56.), auf der Gegenseite der Ex-Schalker Szalai für Zuber - ein Wechsel, der für frischen Wind sorgen sollte (62.).
Die Schützlinge von di Matteo schalteten mit der klaren Führung im Rücken auf Verwaltungsmodus. Die TSG war um den Anschlusstreffer bemüht, die Mittel aber zunächst untauglich: Zu sehr war das Spiel von Firmino & Co. durch das Zentrum angelegt, zu unpräzise waren lange Zeit die finalen Zuspiele, zu aufmerksam an diesem Tage die Defensive von S04.
Dann aber sollte es doch klappen für die Hoffenheimer: Polanski leitete einen blitzsauberer Konter ein, bei dem Volland nach Zuspiel von Szalai Nastasic umkurvte und Wellenreuther mit kernigem Linksschuss aus 15 Metern das Nachsehen gab (73.).
Dass es beim 3:1 blieb, hatten die am Ende etwas leichtfertigen Gelsenkirchener auch mangelnder Chancenverwertung der Gäste zu verdanken, denn Firmino (80., 88.) und vor allem Bicakcic (83.) waren dem zweiten Hoffenheimer Tor nahe. Letztlich aber musste sich die Gisdol-Elf den Vorwurf gefallen lassen, zu spät aufgewacht zu sein, um am verdienten Schalker Erfolg zu rütteln.
Während die Schalker am kommenden Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League bei Real Madrid zu Gast sind, tritt die Gisdol-Elf erst wieder am Samstag (15.30 Uhr) an. 1899 empfängt den Hamburger SV.