Viereinhalb Jahre hatte Alois Schwartz insgesamt die sportlichen Geschicke des SV Sandhausen geleitet, bis seine zweite Amtszeit im April endete und sein langjähriger Co-Trainer Gerhard Kleppinger das Amt interimsweise von seinem ehemaligen Chefcoach übernahm. Entsprechend emotional war die Rückkehr an alte Wirkungsstätte für Schwartz, inzwischen in Diensten des FC Hansa Rostock, im Abstiegskampf, in dem der SVS massiv unter Zugzwang stand.
Fröling und Pröger bestrafen nervösen SVS
Als Tabellenschlusslicht war Verlieren für die Mannen vom Hardtwald ob der jüngsten 1:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig und des schwierigen Restprogramms quasi verboten. Unverändert in die Partie gegangen, tat sich das Team von Gerhard Kleppinger aber schwer, der Ernst der Lage war den Akteuren in Schwarz und Weiß anzusehen. Im letzten Drittel fehlte immer wieder die Präzision, ein halbes Eigentor van Drongelens (21.) und ein Distanzschuss von Esswein (24.) blieben die einzigen nennenswerten Offensivaktionen der Gastgeber.
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Hansa hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein erstes Mal belohnt, indem Fröling einen Sololauf angesetzt und zur Führung vollendet hatte (17.). Nach dem 2:0 gegen Regensburg, dem dritten Sieg in Folge, war den Gästen ein gewisses Selbstverständnis anzumerken, das auch die verletzungsbedingte Auswechslung Roßbachs (33.) nicht minderte. Stattdessen legte Rostock, zum vierten Mal in Serie mit der identischen Elf gestartet, sogar nochmal nach: Pröger wurde erst von Sicker gelegt und verwandelte den fälligen Foulelfmeter selbst zum 2:0-Halbzeitstand (37.).
El-Zein hadert mit der Hand
An diesem schraubte das Tabellenschlusslicht jedoch bereits kurz nach Wiederanpfiff: Esswein fand Bachmann, dieser wiederum per Kopf das Netz (54.). Eine kleine Initialzündung, nach der Sandhausen wieder an das Comeback glaubte, das gut zehn Minuten später geglückt schien. Doch El-Zeins Treffer war noch von einem Sandhäuser Arm abgefälscht und daher zurückgenommen worden (66.).
Bittere Momente für die Kurpfälzer, die nur Sekunden darauf am doppelten Tiefschlag vorbeischrammten, als van Drongelen einen Eckball freistehend Zentimeter neben das Tor den geschlagenen Drewes setzte (68.). Eine der wenigen Rostocker Offensivbemühungen im zweiten Durchgang. Immer wieder versandeten die Umschaltsituationen der Kogge früh, lange Schläge wurden nicht festgemacht, spielerisch kam weiterhin von beiden Seiten nicht viel.
Sandhausen blieb jedoch die gefährlichere Mannschaft und erhöhte in den Schlussminuten nochmal den Druck. Esswein (83.) vergab eine weitere gute Chance allerdings ebenso wie der für ihn eingewechselte Al Ghaddioui, gegen den van Drongelen noch rettete (85.). Die letzte Chance der Partie, die mit dem 2:1-Auswärtssieg endete.
Der SVS muss in der kommenden Woche samstags (13 Uhr) zum 1. FC Heidenheim und steht nun endgültig mit dem Rücken zur Wand. Die Rostocker sind derweil erst am Sonntag (13:30 Uhr) zu Gast in Nürnberg und könnten im späteren Verlauf des Spieltags bereits auf der Couch den Klassenerhalt feiern.