Bundesliga

Rückkehrer Müller: Versöhnliches Ende und Neustart

Keeper hinterlässt in Stuttgart Rätsel

Rückkehrer Müller: Versöhnliches Ende und Neustart

Wechselt vom VfB Stuttgart zum SC Freiburg: Florian Müller.

Wechselt vom VfB Stuttgart zum SC Freiburg: Florian Müller. IMAGO/Sportfoto Rudel

Gezeigt hat er das ja beim SC, zu dem es ihn nun wieder verschlägt. Für eine Sockelablöse von zwei Millionen Euro. Der VfB hatte 2021 5 Millionen Euro an Mainz 05 überwiesen - Müller stand bei den Rheinhessen unter Vertrag, von dort hatten ihn die Freiburger ob der im September 2020 zugezogenen schweren Ellenbogenverletzung ihres damaligen Stammtorhüters Mark Flekken ausgeliehen. Und Müller lieferte ab im Breisgau. Kicker-Notenschnitt 2,92 in der Saison 2020/21, Platz 12 im Winter und Platz 8 im Sommer in der kicker-Rangliste, jeweils in der Kategorie "nationale Klasse".

Finanzielles Verlustgeschäft für den VfB

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass der VfB damals relativ viel Geld für den Schlussmann in die Hand nahm. Genauso klar ist, dass es sich rein auf die Transfersumme gerechnet - fünf Millionen raus, zwei Millionen rein - um ein Verlustgeschäft handelt.

War es das auch sportlich? Es fällt schwer, das Wirken des gebürtigen Saarlouisers in Schwaben final einzuordnen. Besonders ärgerlich aus Sicht des Linksfüßers: Eigentlich startete er nach einer mittelmäßigen ersten Serie richtig gut in die Saison 2022/23, unter anderem gegen RB Leipzig, Schalke 04 und beim FC Bayern rettete er jeweils einen Punkt für die Truppe des damaligen Trainers Pellegrino Matarazzo. Doch dieser Phase ließ er zwei schwache Partien gegen Eintracht Frankfurt (1:3) und beim VfL Wolfsburg (2:3) folgen. Just also, als er sich endlich zum ersehnten Rückhalt dieser abstiegsbedrohten Mannschaft aufzuschwingen schickte.

Dabei bringt Müller sehr viele Dinge mit, um ein Bundesliga-Stammtorwart zu sein, eine sehr saubere Torhütertechnik plus einen ordentlichen Aufbau inklusive. Umsonst berief der DFB ihn nicht bis hoch in die U 21 in seine Nachwuchsmannschaften. In Mainz sah man lange in ihm den Nachfolger für Loris Karius. Doch es hat Gründe, dass sich beispielsweise bei den Nullfünfern Robin Zentner durchgesetzt hat gegen ihn wie auch nun gegen Finn Dahmen, übrigens ebenfalls ein hochdekorierter Nachwuchsnationaltorhüter. Vielleicht fehlt Müller ein Stück weit das Unorthodoxe, das beispielsweise Zentner auszeichnet.

Neustart als Nummer zwei

Nun also der Neustart beim Sportclub, wo Müller seine bis dato beste Karrierephase hinlegte. Wenngleich als Nummer zwei, die er am Ende auch in Stuttgart war, wo er ob der Innenbandzerrung Fabian Bredlows kurz vor der Relegation mit den beiden Siegen über den Hamburger SV immerhin ein versöhnliches Ende feiern durfte.

Benni Hofmann

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