Rostocks Trainer Wolfgang Wolf musste nach der 1:2-Niederlage beim VfL Bochum auf seinen Gelb-gesperrten Kapitän Pelzer verzichten. Außerdem nahm er Langen sowie Schyrba aus der Startelf. Neu dabei: Jänicke, Robert Müller sowie Pannewitz.
Duisburgs Coach Oliver Reck wechselte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen den FSV Frankfurt ebenfalls dreimal: Pamic, Winterneuzugang Zahorski und Berberovic, der nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder spielberechtigt war, erhielten den Vorzug vor Gjasula, Domovchiyski und Wolze.
Hansa Rostock begann mit sehr viel Engagement - keineswegs im Stile eines Absteigers. Die Ostseestädter drückten vom Anpfiff weg auf die Tube, setzten den MSV mit aggressivem Pressing und quirligem Flügelspiel unter Druck und mussten früh den ersten kleinen Nackenschlag einstecken. Im eigenen Sechzehner foulte Berberovic Borg, für Schiedsrichter Benjamin Cortus zu wenig für einen Strafstoß.
Der 21. Spieltag
"Mund abputzen und weiter" war jedoch das Motto der Wolf-Elf, die weiterhin großen Aufwand betrieb und die spielbestimmende Mannschaft war. Die ganz klaren Torchancen blieben aber aus, da es den Rostockern vor allem an Präzision beim finalen Zuspiel fehlte. Im Ansatz hatten die Hausherren zahlreiche hochklassige Angriffe, nur kamen sie eben nicht zum Abschluss. Nach einer halben Stunde änderte sich das jedoch grundlegend! Perthel brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nach innen, Sukalo köpfte unglücklich zu Mintal. Der Slowake bedankte sich und jagte die Kugel aus kurzer Distanz ins lange Eck.
Der MSV, der bis dahin in der Offensive überhaupt nicht stattgefunden hatte, bewies Moral und schlug umgehend zurück: Bruno Soares verlängerte eine Ecke von rechts ans lange Eck zu Bajic - 1:1 (34.). Lange währte die Freude der "Zebras" über den Ausgleich aber nicht, denn nur zwei Minuten später hatte Hoffmann einen totalen Aussetzer und klärte genau vor die Füße von Jänicke, der trocken einnetzte. Damit nicht genug, denn die "Zebras" gaben noch vor dem Seitenwechsel die Antwort. Wieder führte ein Eckball zum Tor: Kern schlug den Ball von rechts zu Sukalo, der sich die Kugel zurechtlegte und per Drehschuss aus 13 Metern den 2:2-Pausenstand sicherte (40.).
Doppelpack des "Phantoms" - Borg macht alles klar
Unterschiedliche Gefühlswelten: Während die Duisburger über Sukalos 2:2 jubeln, schaut Hansa-Coach Wolf traurig aus der Wäsche. picture alliance
Reck brachte zum zweiten Durchgang mit Gjasula einen weiteren Offensivmann und nahm Defensivspezialist Bruno Soares dafür runter. Am Spielverlauf änderte das nichts, Hansa blieb tonangebend und kam rasch zu guten Chancen. So musste Wiedwald sein ganzes Können aufbieten, um Pannewitz' Kopfball aus kurzer Distanz noch an die Latte zu lenken (48.). Doch dann schlug das "Phantom" wieder zu! Robert Müller verlängerte einen Perthel-Freistoß von rechts ans lange Eck zu Mintal, der artistisch per Direktabnahme aus spitzem Winkel ins rechte Eck vollendete und Rostock erneut in Führung brachte (52.).
Hansa beging keinen Fehler und zog sich nicht in die eigene Hälfte zurück - zu effizient hatten sich die Meidericher in Durchgang eins gezeigt. Vielmehr drängten die Gastgeber nun auf die Vorentscheidung, die Mintal (58.) und Borg (65.) aber verpassten. Duisburg hielt die Hoffnung folglich weiter am Leben und meldete sich mit zunehmender Spieldauer wieder zurück, ohne dabei aber zu klaren Einschussgelegenheiten zu kommen. Lediglich Brosinski sorgte zweimal für Aufregung (72., 74.), während Sukalo ein Abseitstreffer gelang (75.).
Die Entscheidung fiel schließlich in der 81. Minute, nachdem der eingewechselte Domovchiyski Borg im eigenen Sechzehner gefoult hatte und die Rostocker von Referee Benjamin Cortus einen Strafstoß zugesprochen bekamen. Der Gefoulte trat selbst an, traf ins rechte Eck und sicherte Hansa damit den hochverdienten 4:2-Sieg (82.). Damit war die Messe endgültig gelesen und der erste Sieg von Wolfgang Wolf als Rostocker Trainer besiegelt.
Rostock ist am Sonntag in Aachen zu Gast. Duisburg empfängt am Freitag zuvor den FC St. Pauli.