Berlins Trainer Uwe Neuhaus musste nach der 2:3-Niederlage in Paderborn auf seinen Gelb-Rot-gesperrten Kapitän Mattuschka sowie Menz (Fieber) verzichten. Parensen und Winterneuzugang Belaid rückten in die Startelf. Zudem ersetzten Stuff und Mosquerao Madouni und Silvio. Dynamo-Coach Ralf Loose brachte nach dem 3:1-Erfolg gegen Fürth Fiel und Walch an Stelle der angeschlagenen Papadopoulos und Koch von Beginn an.
18432 Zuschauer, ausverkauftes Haus, Derby-Atmosphäre. Die Kulisse war bereit, und ebenso die Akteure. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, da kam Terrrodde aus elf Metern beinahe unbedrängt zum Abschluss. Der Angreifer rutschte dabei jedoch weg, so dass das Leder deutlich links am Tor vorbeitrudelte (3.).
Die SGD zeigte sich allerdings nur wenig beeindruckt: Nachdem die Gäste Glinkers zu kurz geratene Freistoß-Flanke im Anschluss an einen Fiel-Freistoß nicht zu nutzen wussten (5.), war Pfertzel nur wenig später gefordert, als er Potés flache Hereingabe im letzten Moment vor dem heranstürmenden Dedic klären konnte (6.). Vor allem Fiels Standards sorgten in dieser Phase ein ums andere Mal für Aufregung vor dem Berliner Tor. Nach knapp 20 Minuten musste Karl gegen einen gefährlich verlängerten Freistoß des Dynamo-Kapitäns am zweiten Pfosten sein ganzes Können aufbieten, um einen Union-Rückstand zu verhindern (19.). Beinahe im Gegenzug brachte Mosquera dann das Kunststück fertig, den Ball aus vier Metern nicht im leeren Tor unterzubringen (20.).
Obwohl beide Mannschaften nun nicht mehr ganz so druckvoll nach vorne spielten, blieb die Partie unterhaltsam. Insbesondere die Gastgeber kombinierten sich immer wieder gefällig in Richtung gegnerischer Strafraum, verhedderten sich dort jedoch meist in der Dresdner Abwehr. Dynamo dagegen lauerte inzwischen vermehrt auf Konter, spielte diese aber nur in Ansätzen aus – Glinker war kaum einmal ernsthaft zum Eingreifen gezwungen.
Allgemein hatte das Tempo nun nachgelassen. Dennoch bestimmten die "Eisernen" immer klarer das Geschehen. Die Sachsen zeigten sich kaum noch in der Berliner Hälfte und bekamen kurz vor dem Halbzeitpfiff die Quittung. Nachdem Karl Kohlmanns Freistoß auf der Linie noch für die Gäste geklärt und Mosquera in derselben Minuten in aussichtsreicher Position vergeben hatte (38.), entschied Schiedsrichter Peter Sippel auf Grund eines Handspiels von Walch auf Strafstoß (43.). Quiring trat an und verwandelte sicher zur verdienten 1:0-Pausenführung für Union (44.).
Der 21. Spieltag
Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte. Union gab Tempo und Spielrhythmus vor, während Dynamos Offensive einfach nicht ins Rollen kommen wollte. Berlins Angriffsbemühungen wirkten dagegen zusehends durchdachter und gipfelten schlussendlich in einem feinen Spielzug zum 2:0: Über Belaid und Quiring gelangte das Leder zu Terrodde, der per Kopf schön auf Mosquera verlängerte. Diesmal behielt der Kolumbianer die Ruhe und ließ Hesl keine Abwehrchance (59.).
Nicht einmal zehn Minuten später wurde der Vorbereiter zum Vollstrecker. Quirings halbhohe Hereingabe nahm Terrodde an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor an, drehte sich um Bregerie herum und überwand Hesl aus spitzem Winkel zum 3:0 (66.), um sich nur kurz darauf für das 0:4 aus dem Hinspiel zu revanchieren. Im Anschluss an eine Ecke hatte Fiel Edes Schuss unglücklich genau vor die Füße des Angreifers verlängert. Terrodde zögerte nicht lange. Direktabnahme. 4:0 (77.)!
Das Spiel war entschieden, die Fans feierten. Beinahe hätte Poté jedoch noch Ergebniskosmetik betrieben. Nach einem misslungenen Rückpass der Gastgeber steuerte der Beniner frei auf Glinker zu, wusste den Schlussmann aber nicht zu überwinden (79.). Da Dedic auch die Nachschusschance kläglich vergab, kassierte Dresden am Ende nicht nur die erste Niederlage nach zuvor vier unbesiegten Spielen in Folge, sondern blieb auch zum ersten Mal seit 14 Spielen ohne eigenen Torerfolg.
Union Berlin ist am Samstag in Bochum zu Gast, während Dresden ebenfalls erneut auswärts ran muss. Bereits am Freitag reist Dynamo nach Paderborn.